Benkhoff, Fita

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Fita Benkhoff (1901–1967)
Fita Benkhoff
Kameradschaftsabend anläßlich der Tagung der Reichsfilmkammer in der Kameradschaft der Deutschen Künstler in Berlin am 4. März 1938; v. l. Fita Benkhoff, Ewald von Demandowsky und Hilde Krüger
Fita Benkhoffs Grab
Dortmund, Südwestfriedhof

Frieda „Fita“ Elfriede Benkhoff (Lebensrune.png 1. November 1901 in Dortmund, Todesrune.png 26. Oktober 1967 in München) war eine deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin.

Leben

Jugend

Fita Benkhoff war das fünfte von acht Kindern eines Dortmunder Kaufmanns. Sie entstammte einem gutbürgerlichen Hause. Schon als Kind schwärmte Fita Benkhoff für alle Dinge, die irgend etwas mit „romantischem Schein“ zu tun hatten.[1]

Der frühe Tod ihres Vaters überschattete ihre Kindheit. Nach einer Aufführung von Humperdincks „Hänsel und Gretel“ stand für das junge Mädchen fest, Schauspielerin zu werden. Um ihre Ausbildung bei Emil Binder in Dortmund finanzieren zu können, arbeitete sie als Zahnarzthelferin und als Telefonistin bei einer Großhandelsfirma.

Weimarer Republik

1925 erhielt Fita Benkhoff eine erste Anstellung am Stadttheater von Dortmund, debütierte in einer winzigen Rolle in „Don Carlos“ und gab in der Folge Naiv-Sentimentale, aber auch schon mal Salondamen. Eine weitere Verpflichtung führte die junge Schauspielerin dann bis 1928 nach Lübeck, wo sie unter anderem als Gretchen in „Faust“, als Haitang in Kafkas „Der Kreidekreis“, als Lulu in Wedekinds „Erdgeist“ oder als Thekla in „Wallenstein“ Erfolge feierte. Von Lübeck kam sie dann bis 1931 nach Düsseldorf zu der berühmten Luise Dumont, von der sie „unser Madönnchen mit der reinen Ausstrahlung“ genannt und in entsprechenden Rollen eingesetzt wurde. Weitere Stationen ihrer Karriere als Theaterschauspielerin wurden dann Breslau (1931–1932) sowie die Kammerspiele in Wien (1932–1933); in Wien spielte sie neben Käthe Gold und Hans Moser in „Essig und Öl“ und wurde bei dieser Gelegenheit von der UFA für den Film entdeckt, wo sie bald Fuß fassen konnte.

Drittes Reich

Daneben lief ihre Tätigkeit in Berlin an der Volksbühne sowie dem Deutschen Theater, wo sie von 1933 bis 1945 – mit kleinen Unterbrechungen – zu den beliebtesten Schauspielerinnen gehörte. So glänzte Fita Benkhoff beispielsweise 1936 als Orinthia in Shaws „Der Kaiser von Amerika“ oder 1937 als Klara in Hebbels „Maria Magdalena“. Auf der Leinwand war sie anfangs nur in Kurzfilmen zu sehen, ehe sie 1935 als keifende Dienerin Andria, die von Gott Merkur in Gestalt ihres Gatten Sosias listig getäuscht wird, in Reinhold SchünzelsAmphitryon“ ihre ersten großen Erfolg hatte. Weitere Filme folgten, oft als komische Partnerin von Paul Kemp, wie z. B. 1936 als Bianca in „Boccaccio“.

Spielfreude, Pfiff und Verstand zeichneten die junge Fita Benkhoff aus, doch wohl aufgrund ihres biederen Aussehens wurde die Charakterdarstellerin im Film immer nur mit Nebenrollen, die jedoch durchaus ihre Wirkung hatten, besetzt.

Insgesamt war Fita Benkhoff in über 100 Filmen auf der Leinwand zu sehen, und ihre Rolle war meist die zweite weibliche Heldin, die neben der Hauptfigur weniger gut davonkam. Ihre Rollen waren facettenreich: So glänzte sie 1936 als die nach Luxus gierende Salondame Lisa in „Die un-erhörte Frau“ und agierte 1939 als Ehefrau in der Filmadaption von Hans Müller-Schlössers kölnischem Volksstück „Schneider Wibbel“.

Adolf Hitler ehrte anläßlich seines 50. Geburtstages im April 1939 eine Reihe von deutschen Künstlern, darunter auch Fita Benkhoff. Sie wurde zur Staatsschauspielerin ernannt.[2]

Nachkriegszeit

Sie konnte aber auch 1949 als herb-tragische Auguste Wolff in „Der Biberpelz“ nach Gerhart Hauptmann überzeugen. Selbst der an sich anspruchslosen Rolle der Frau des Schmierenkomödianten Striese im bekannten Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ (1954 verfilmt von Kurt Hoffmann) verlieh die Schauspielerin noch nachhaltige Züge.

In den 60er Jahren war Fita Benkhoff auch vermehrt in Fernsehproduktionen zu sehen; so spielte sie 1960 in der Miniserie „Es ist soweit“ die Barbara Barstow, 1963 war sie die Katja in „Haus der Schönheit“. Weitere Fernsehfilme, in denen Fita Benkhoff mitwirkte, waren u. a. „Ein Engel namens Schmitt“ (1964), „Geisterkomödie“ (1965) und „Frühling in Baden-Baden“ (1967).

Neben ihrer umfangreichen Arbeit für Film und Fernsehen war Fita Benkhoff dem Theater immer treu geblieben: Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg spielte sie am Hamburger Thalia Theater, glänzte dort unter anderem 1947 mit ihrer Lieblingsrolle in Shaws „Pygmalion“. 1948 trat sie an der Tribüne in Berlin in Noel Coward „Weekend“ auf, 1950 folgte an den Kammerspielen in München Cowards „Geisterkomödie“. In München erregte sie dann erst wieder im März 1960 an der Kleinen Komödie in Paul Osbornes „Erinnerst Du Dich“ wahre Lachstürme, nachdem sie sich elf Jahre lang ausschließlich Filmaufgaben gewidmet hatte. Noch kurz vor ihrem Tod begeisterte sie in der Saison 1966/67 als Tante Abby in Kesselrings Giftmischerkomödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ im Theater an der Leopoldstraße.

Sie war seit 1939 mit dem Kaufmann Wilhelm Strohn verheiratet und führte mit ihrem Mann ein großes Haus am Starnberger See. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1957 lebte Fita Benkhoff dort fünf Jahre lang völlig zurückgezogen, löste dann ihr Domizil am Starnberger See auf und zog nach München. Dort widmete sie sich zuerst zaghaft, dann immer begeisterter der Malerei und entwickelte einen höchst reizvollen Stil.

Fita Benkhoff verstarb am 26. Oktober 1967 kurz vor ihrem 66. Geburtstag in einer Klinik in München.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 44, 31. Oktober 1937
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 17, 28. April 1939
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 10. November 1935