Die unentschuldigte Stunde
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die unentschuldigte Stunde |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Stab | |
Regie: | E. W. Emo |
Drehbuch: | Karl Peter Gillmann; nach einer Novelle von Alexander Turmayer |
Produktion: | Terra-Filmkunst |
Musik: | Fritz Maurischat |
Kamera: | Eduard Hoesch |
Schnitt: | Else Baum |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Anton Edthofer | Dr. Karl Hennings, Geh. Medizinalrat |
Hans Moser | Anton Riedel, Postamtsvorstand |
Dagny Servaes | Sophie, seine Gattin |
Gusti Huber | Käte, deren Tochter |
Gusti Wolf | Thilde Schreiber, deren Freundin |
Theo Lingen | Fritz Ortmann, Lehramtskandidat |
Werner Finck | Dr. Rudolf Hennings, Rechtsanwalt |
Tibor von Halmay | Martin, Diener bei Prof. Henning |
Gertrud Wolle |
Die unentschuldigte Stunde ist ein Lustspiel von 1937. Die Uraufführung fand am 24. September 1937 in Wien statt.
Weitere Titel
- Unentschuldigte Stunde
Handlung
Aufregung in der Unterprima! Thilde Schreiber soll aus der Schule fliegen. Die ganze Klasse beschließt, sich solidarisch zu erklären. Aber als es dann Ernst wird, steht Käthe Riedel allein. Zusammen mit Thilde wird sie bis auf weiteres vom Unterricht ausgeschlossen. Was soll sie daheim erzählen? Die Eltern erwarten Großes von ihr. Käte, weiß sich nicht anders zu helfen: sie simuliert mit so viel Geschick, daß der Arzt geholt wird. Der aufgeregte Vater wagt kaum. in sein Amt zu gehen, und die Mutter gerät ganz und gar außer sich, als Käte sie hinausschickt und allein mit dem Arzt sein will. Geheimrat Karl Hennings, der von dem Dienstmädchen herbeigerufen wurde und der nur ausnahmsweise herüberkam, ist nicht mehr der Jüngste. Außerdem ist er zuerst und immer wieder Arzt. Und so will er, fast etwas beleidigt, mit der Bemerkung: „Ich bin kein Frauenarzt!" das Schlafzimmer Kätes verlassen. Da entpuppt sich das Mädel als ein harmloses natürliches Geschöpf, als ein reizender kleiner Kerl, und Karl Hennings erfüllt die Bitte, er simuliert mit und — hat nun einen Grund, jeden Tag einmal nach der „Patientin" zu sehen. In der Klinik fällt es auf, wie verwandelt der Herr Geheimrat ist. Er pfeift, er lächelt, er kommt unpünktlich, und eines Tages nimmt er sich Urlaub und fährt mit Käte, seiner Frau, nach Italien, Auf der Hochzeitsreise wird Karl fast wieder zum Studenten, und so verliebt ist er in seine Käte, daß es ihm beinahe gar nichts ausmacht, als er nach seiner Rückkehr erfährt: Der immer aufgeregte Schwiegervater hat in der Zwischenzeit an seine Patienten Zahlungsbefehle und Mahnungen geschickt... Für Käte beginnt jetzt ein völlig neues Leben. „Frau Geheimrat" heißt sie von nun an, und die gesellschaftlichen Verpflichtungen nehmen sie reichlich in Anspruch. Sie fühlt sich ihrer Aufgabe sehr schlecht gewachsen. Die Gesellschaft erscheint ihr verlogen, und als sie sich „etwas Mut antrinkt", passiert es ihr, daß sie einschläft. Ehe Karl eingreifen kann, sind die Gäste gegangen. Der Beruf des Arztes ist schuld daran, daß Käte oft allein bleibt. Karl kommt nicht pünktlich zum Essen; er wird abgerufen, wenn die beiden gerade ins Theater gehen wollen, und so vereinsamt Käte mehr und mehr. Umso lebendiger wird sie, als ihre Schulfreundin Thilde zu Besuch kommt und von der neuen Schule erzählt, in die sie aufgenommen wurde. Da packt es Käte. Heimlich – um ihren Mann nicht zu blamieren – geht sie wieder zur Schule als "Käte Rieder". Karl Hennings gibt sie als ihren Vormund an. Aber sie ist eine schlechte Schülerin. Allzu oft muss sie sich abends den Gästen widmen, heimlich muss sie ihre Aufgaben machen; und als Karl durch mehrmalige Anrufe feststellt, daß seine Frau vormittags überhaupt nicht mehr im Hause ist, wird alles noch komplizierter. Man empfiehlt ihr, den Lehramtskandidaten Fritz Ortmann zu Nachhilfestunden heranzuziehen. Sie tut's und trifft sich mit ihm in einer kleinen Konditorei. Karl, seit langem misstrauisch und beunruhigt, kommt hinter die fortgesetzten Lügen seiner Frau, und als er durch einen Telefonanruf Ortmanns seinen Verdacht bestätigt glaubt, reicht er die Scheidung ein. Da wird er zur Professorenkonferenz in die Schule bestellt, als „Vormund“, und erfährt, daß „sein Mündel“ von der Schule entfernt werden soll. Käte, von einer plötzlichen Schwäche befallen, wird von ihm nebenan untersucht. Mit ernstem Gesicht berichtet der Geheimrat dem aufhorchenden Kollegium: „Die Schülerin Käte Riedel bekommt ein Kind!“ . . . Nun ist ihres Bleibens an der Schule nicht länger! Der überglückliche Karl bringt seine Käte heim. Nie wieder wird sie zur Schule gehen. Nie wieder? In sechs Jahren wird sie eine kleine Käte auf ihrem ersten Schulgang begleiten.