Diener lassen bitten

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Diener lassen bitten
Diener lassen bitten.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Diener lassen bitten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Hans H. Zerlett
Drehbuch: Hans H. Zerlett; nach dem Bühnenstück von Toni Impekoven
Produktion: Bavaria
Musik: Leo Leux
Kamera: Georg Krause
Schnitt: Lothar Buhle
Besetzung
Darsteller Rollen
Hans Söhnker Robert Spiller
Rose Stradner Marie Potter
Fita Benkhoff Henriette Potter
Joe Stöckel James Potter
Ursula Deinert Daisy, Zofe
Herbert Hübner Lord Wimple
Gertrud de Lalsky Lady Wimple
Hertha Guthmar Georgia
Josef Eichheim Lord Spiller
Hansi Arnstaedt Lady Spiller
O. E. Hasse Francis, Schofför
Arthur Schröder Henry
Walter Steinbeck William, Koch
Bruno Ziener Jerome, Butler

Diener lassen bitten ist ein Lustspiel von 1936. Die Uraufführung fand am 14. August 1936 in Berlin statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Schloß Bluehill, umgeben von alten Lord- sitzen und Herrenhäusern, wurde verkauft. Weit und breit ist man neugierig auf den neuen Schloßherrn, den man in Kreisen der eng­lischen Hocharistokratie vermutet. Niemand glaubt Lord Wimple, der seinen Damen er­zählt, daß James Potter, ganz einfach James Potter aus London, ihr Nachbar geworden ist. Und doch ist es so.

James Potter, der millionen­schwere Whisky-Potter, hat auf Anraten seiner Frau Henriette Schloß Bluehill erworben, weil Henriette mit allen Mitteln gesellschaftsfähig werden will. James hat wenig Ehrgeiz, Gast bei Lord Sowieso zu sein, aber Henriette glaubt, daß ein Schloß genügen müsse, um ein gleich­wertiges Mitglied der großen Gesellschaft zu werden.

Mary bleibt nur einen Tag auf Bluehill und gerät mit ihrem schnittigen Sportwagen spät am Abend auf der Rück­fahrt nach London in ein schweres Gewitter. Der Wagen rutscht ab und ist nicht wieder flott zu kriegen. Beim Aussteigen stürzt Mary im Nebel ins Wasser – und sucht patschnaß zu Fuß ängstlich nach einer menschlichen Behausung.

Der Zufall führt sie zum Jagdhaus des jungen Lord Spiller, der sich dort ein paar Tage von seiner Verlobung erholen will. Sehr gegen ihren Willen muß sie notgedrungen mit dem jungen Lord die Nacht im Jagdhaus verbringen. Sie gibt sich nicht zu erkennen und will auch von Lord Spiller nicht wissen, wer er ist. Dieses nächtliche Aben­teuer oder der sympathische junge Lord veranlassen sie, nicht am nächsten Morgen nach London weiterzufahren, sondern nach Bluehill zurückzukehren.

Einmal im Jahr findet in London der traditionelle Ball der Aristokratie des Landes statt, zu dem natürlich auch die Herrschaften aus Potters Umgebung abreisen. Diese Gelegenheit benutzt die Dienerschaft aus der ganzen Umgebung zur Abhaltung eines Ballfestes, das auf Schloß Wimple stattfindet. An diesem Tag spielen die Diener, Zofen, Köche und Butler die Herren und selbst die Einladungen zu diesem Fest werden per Lord Sowieso und Lady X ausgegeben.

Die Dienerschaft Potters läßt die Einladung zum Ball auf Schloß Wimple an Herrn und Frau Potter gelangen. Frau Henriette ist über­glücklich. Schon wähnt sie sich am Ziel. Am Ballabend geht es lustig zu auf Schloß Wimple. Henriette und James sind überrascht von der Leutselig­keit der vermeintlichen Lords und Ladys. Nur Mary kommt die ganze Geschichte nicht recht geheuer vor.

Zu allem Unglück fühlt sich der junge Lord Spiller auf dem Fest in London nicht recht wohl. Er nimmt Reißaus und kehrt mit seinem Wagen nach Schloß Wimple zurück, wo er die lustige Dienerschaft über­rascht und Mary wieder findet. Hier erfährt er, wer Mary ist, und um sie nicht beim ersten Wiedersehen schon zu verlieren, macht er die Maskerade der Diener mit und erscheint in Livree als Lakai des Lord Wimple.

Auch Lord Wimple und ein Teil der übrigen Reisegesellschaft kehren frühzeitig zurück und treffen auf den Spuk in ihrem Hause. Entrüstet brechen, sie das Fest ab und Potters erfahren nun, mit wem sie die Nacht verbracht haben. Allerdings werden sie von Lord Wimple für die Diener der Familie Potter gehalten, und nur schwer gelingt es, den Irrtum auf­zuklären.

Mary und der junge Lord sind inzwischen verschwunden. Er gibt sich Mary, die er im Wagen entführt hat, zu erkennen und gesteht ihr seine Liebe. Beide fahren in die „Eheschmiede" nach Chippwick, wo man sie traut. Als seine junge Gattin kehrt sie mit ihm nach Wimple zurück, wo die Eltern des jungen Lord sich den Kopf zerbrechen, wie sie ihrem Sohn schonend beibringen, daß seine „Braut" — Georgia den Herzog von Birry als Ehepartner ge­wählt und die Verlobung mit ihm gelöst hat.

Die Erklärung wird hinfällig beim Erscheinen des jungen Paares, dessen glückstrahlende Mienen beredter sind als Worte es vermöchten. Henriette Potter aber ist plötzlich gesellschaftsfähig geworden. Erbost zählt sie die einmütigen Absagebriefe ihrer adeligen Nachbarn, die sie zu einem Hausfest auf Bluehill geladen hat. James küm­mert sich wenig um die Ambitionen seiner Gattin, um so mehr, als seine Tochter Mary ihre Ankunft gemeldet hat.

Mary ist eine gut er­zogene junge Dame und eben dabei, ihr Studium in London abzuschließen. Sie kommt auch nur ihres Vaters wegen, der Henriette, ihr früheres Kindermädel, geheiratet hat. Mary kennt den Kastengeist der Aristokratie und versucht gar nicht erst, ihre Bekanntschaft zu machen.


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