Stradner, Rose

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Rose Stradner.jpg

Rose Stradner (Lebensrune.png 31. Juli 1913 in Wien; Todesrune.png 27. September 1958 in Mount Kisco, Neu York) war eine deutsche Schauspielerin aus Österreich.

Leben

Schon mit sechzehn Jahren begann ihre Laufbahn als Schauspielerin. Als einzige Tochter eines Industriellen, hatte der Vater kein besonderes Interesse daran, daß sein Kind Schauspielerin wird und der auch alles unternehmen würde, um solche phantastischen Pläne zu verhindern. Tatsächlich machte der Vater von Rose Stradner anfangs Schwierigkeiten. Seine Tochter sollte ein sorgloses Leben führen und nicht an einen Beruf denken, am allerwenigsten an einen, bei dem es ewig Aufregungen und Strapazen gab. Den Ausschlag gab die Mutter, die für alle Zukunftspläne der Sechzehnjährigen mehr Verständnis hatte. Unmittelbar nach Beendigung der Schule durfte diese mit dem Studium an der „Akademie für Musik und darstellende Kunst“ in ihrer Heimatstadt beginnen.

Schon ein Jahr später wurde aus der Spielerei der Tochter, wofür man dieses Studium ausgab, eine sehr ernste Notwendigkeit. Der Vater von Rose Stradner verlor sein Vermögen; jetzt war es durchaus erwünscht, daß seine Tochter womöglich einen Broterwerb hatte. Der Unterricht an der Akademie für Schauspielkunst nahm den vorgeschriebenen Verlauf, und bald darauf ergab sich 1929 die Möglichkeit eines Engagements nach Zürich, das kurzentschlossen angenommen wurde. Wie alle ganz jungen Schauspielerinnen und Anfängerinnen träumte Rose Stradner von großen klassischen Rollen, von Hauptrollen, von stürmischen Erfolgen. Daraus wurde vorerst nichts, die Wirklichkeit sah ziemlich niederdrückend aus: statt der Heldinnenrollen erhielt sie wegen ihres zierlichen, schmächtigen Aussehens Hosenrollen, durfte nur kleine Buben spielen; selbst für Kleinmädchenrollen erschien sie zu zart.

So ging es ein Jahr, doch gefiel sie dem Publikum und fiel den Theaterdirektoren auf. Auf Zürich folgte 1931 Brünn, wo sie nacheinander die erträumten Rollen spielen durfte, mit sichtbarem Erfolg. Achtzehnjährig trat sie zum ersten mal auf einer Wiener Bühne auf. Zuerst spielte sie im „Deutschen Volkstheater“, 1935 bis 1937 wirkte sie am Theater in der Josefstadt, wo sie bis 1936 in dem Singspiel „Sissy“ in der Titelrolle auftrat.

Unterdessen hat sich auch der Film gemeldet, und zwar war es die UFA, die eines Tages den Versuch unternahm, die vielversprechende Schauspielerin vor die Kamera zu bringen und Probeaufnahmen zu machen. Leider begann auch die Filmlaufbahn mit einer Enttäuschung. Während Rose Stradner sich schon Hoffnungen auf eine große Rolle machte, blieb es zunächst bei den Probeaufnahmen, irgendwo liegengelassen wurden und, wie es schien, in Vergessenheit gerieten. Es war nichts mit einem großen Engagement, mit Verpflichtungen für viele Filme und mit dem erhofften Aufenthalt in Berlin.

Doch da gerade der Film immer reich an Überraschungen war und ist, nicht nur auf der Leinwand, sondern auch innerhalb des Ateliers, so erging eines Tages, ganz unerwartet, der Ruf aus Berlin. Und sie wurde 1933 für den Film „Ein gewisser Herr Gran“ engagiert, dessen Spielleitung Gerhard Lamprecht inne hatte.[1]

Bereits im November 1935 hatte sie in Neu York in dem Stück „Love is Not So Simple“ Theater gespielt, und 1937 ließ sie sich, ermuntert durch MGM-Mogul Louis B. Mayer, dauerhaft in Neu York nieder. Schließlich wurde sie von Louis B. Mayer nach Hollywood engagiert, wo sie ihr Debüt an der Seite von Edward G. Robinson in „The Last Gangster“ (1937) als Braut eines Gangsterbosses einen vielversprechenden Auftritt feierte. Ihr zweiter Film „Blind Alley“ (1939) jedoch bot ihr nur wenige Darstellungsmöglichkeiten an.

Am 31. Juli 1939[2]heiratete sie den Filmproduzenten Joseph L. Mankiewicz. Sie zog sie sich für einige Jahre komplett aus dem Filmgeschäft zurück und wurde Mutter von zwei Söhnen.

Erst 1944 feierte sie ein kurzes Comeback mit „The Keys of the Kingdom“, doch der erneute Durchbruch blieb ihr verwehrt. Ihr letzter filmischer Auftritt entstand 1953 für eine Episode der Fernsehserie „Suspense: Reign of Terror“".

Durch die Rückversetzung in die Rolle der Hausfrau begann sie Alkohol zu trinken. Es folgten Phasen der Depression, welche schließlich 1958 zu ihrem Suizid mit einer Überdosis Schlaftabletten führte – sie war gerade einmal 45 Jahre alt.

Filmographie

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 8. November 1936
  2. Eheschließung 1939 laut IMDb und Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Jahrgang 1935 und 1936. Laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films erfolgte die Eheschließung erst 1944 nach ihrem letzten Film.