Eden, Rolf
(Rolf) Shimon Eden (* 6. Februar 1930 in Berlin-Tempelhof) ist ein jüdischer Geschäftsmann, Nachtclubbesitzer, Selbstdarsteller – benennt sich selbst als „letzter deutscher Playboy“.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Geboren wurde er in Berlin-Tempelhof als Sohn eines jüdischen Containerfabrikbesitzers. 1933 wanderte die ganze Familie nach Palästina aus. Die Eltern übernehmen in Haifa ein Café, die Großeltern das Eden Hotel. Shimon Eden spricht fließend Hebräisch. Als junger Mann (1948/49) kämpfte Shimon Eden in der Palmach, einer Eliteeinheit, unter Yitzhak Rabin. Nach seinem Wehrdienst in „Israel“ reiste Eden nach Paris und lebte als Musiker. Als er in der Zeitung las, daß jeder Jude, der nach Berlin zurückkomme, vom BRD-Regime 6.000 Mark „Entschädigung“ erhalte, kam er 1957[2] nach Berlin zurück und eröffnete mit diesem Geld seinen ersten Jazzclub.
Eden prägte, mit Hilfe der Siegermächte, in den 1950er und 1960er Jahren die Nachtclub-Szene in Berlin. Er eröffnete 1957 in West-Berlin den Eden-Saloon, auch Old Eden genannt. Es folgten das New-Eden, der Eden-Playboy-Club, das Kabarett Schlüsselloch und 1967 das Big Eden. Danach eröffnete er das Blue Tattoo. Das 1969 gegründete Eden Theater übernahm Peter Stein. Seit 1959 arbeitet Eden auch als Schauspieler und wirkte bisher in rund 30 Filmen mit. Seit 1977 ist Eden in der Immobilienbranche tätig. Er besitzt 14 Mietshäuser mit ca. 800 Wohnungen in Berlin. Seine letzte Diskothek, das Big Eden, verkaufte er im Jahr 2002. Einer seiner Duzbrüder in Berlin ist der jüdische Unternehmer Abraham Brauner.
Eden möchte 350.000 Euro für seinen Tod beim Geschlechtsakt bezahlen.[3]
Familie
Shimon Eden hat sieben Kinder.[4][5] Sobald ein Kind unterwegs war, war Shimon Eden weg. Katja, die Mutter seines heute 13-jährigen Sohnes Kai,[6] erzählt: „Ab dem fünften Schwangerschaftsmonat habe ich nichts mehr von ihm gehört.“[7] Die meisten Leute unterscheiden zwischen Geld und Liebe. Für Eden ist das eine manchmal eine Form des anderen.[8]
Filmografie (Auswahl)
- 1978: Agenten kennen keine Tränen (A chi tocca, tocca…!)
Literatur
- Yoram Kaniuk: Der letzte Berliner, List Verlag 2002, ISBN 3471794549
Film
- Peter Dörfler: The Big Eden, Dokumentarfilm, Deutschland 2011, 90 min.
Filmbeitrag