Pechuel-Lösche, Moritz Eduard

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Moritz Eduard Pechuel-Lösche [Pechuël-Loesche] (Lebensrune.png 26. Juli 1840 in Zöschen bei Merseburg; Todesrune.png 29. Mai 1913 in München) war ein deutscher Afrikaforscher und Geograph.

Werdegang

Er studierte Naturwissenschaft in Leipzig und promovierte dort. Vom Anfang der 1860er Jahre an unternahm er Reisen nach Nord- und Südamerika, in die Küstenländer und Inselgruppen des atlantischen und indischen Ozeans und in das südliche und nördliche Eismeer. 1875 schloß er sich der deutschen Loangoexpedition an und erforschte hauptsächlich den Kuilufluss. Zurückgekehrt, studierte er in Leipzig weiter Naturwissenschaft und folgte 1882 dem Ruf des Königs Leopold von Belgien, um an Stelle Henry Morton Stanleys das Kommando der Kongoexpedition zu übernehmen. 1884 ging er nach Deutsch-Südwestafrika und durchforschte die Namaqua- und Hereroländer.

Loango-Expedition

„Loango-Expedition“ nennt die deutsche „Afrikanische Gesellschaft“ die Unternehmung, durch welche sie einen etwa siebenzigtausend Geviertmeilen großen Theil Afrikas südlich vom Aequator der Forschung erschließen will. Zu diesem Behufe sandte die Gesellschaft, die ihren Sitz in Berlin hat, im Mai 1873 den Dr. Güßfeldt; den Geologen Dr. Lenz und den Major von Homeyer an die Loangoküste, von wo aus diese drei Männer, unter Güßfeldt’s Oberleitung, in drei Abtheilungen in das Innere aufbrechen sollten, und zwar Dr. Lenz am Ogowe hin, Major Homeyer von Angola und Güßfeldt selbst von Chinchoxo aus, wo für die Expedition eine feste Station eingerichtet und erhalten worden war. Den genannten Reisenden gesellten sich im März des folgenden Jahres noch der Arzt Dr. Falkenstein, der Mechaniker Lindner, der Botaniker Soyaux und der den Lesern der „Gartenlaube“ schon durch seine Forschungen über den Wal und den Fang desselben, bei welchem letzteren er selbst einige Jahre thätig war, bekannte Dr. Pechuel-Loesche aus Leipzig zu. Leider stellten gerade dem von Güßfeldt geführten Zuge sich die größten Hindernisse entgegen, denn während die beiden anderen Führer glücklich vorwärts kamen, hatte jener erst unbeschreibliche Schwierigkeiten bei dem Aufbringen der vielen nöthigen Träger zu überwinden, dann brach unter den Eingeborenen eine Blattern-Epidemie aus; es starb der einflußreichste Gönner des Unternehmens im Lande, und als endlich dies Alles überwunden schien, ergriffen im Augenblicke des Aufbruchs der Expedition die Träger bis auf den letzten Mann die Flucht. Zwar wußte Güßfeldt sich andere Träger zu verschaffen, und es gelang ihm, am Quillu bis zu den vorher noch unerreichten Katarakten von Bumina vorzudringen, aber die Feindseligkeit der dortigen Negerstämme äußerte sich in so bedenklicher Weise, daß auf Güßfeldt’s persönliche Berichterstattung vor einer Versammlung der Delegirten und des Vorstandes der Gesellschaft am 3. October 1875 in Berlin der Beschluß gefaßt wurde, die Station Chinchoxo aufzuheben und die Reisenden zurückzuberufen. Doch ist damit nicht das ganze Unternehmen aufgegeben, sondern es soll mit erneuten Kräften eine Expedition am rechten Ufer des Congo entlang versucht werden. Für die Erhaltung der Station Chinchoxo sind mit großem Eifer Dr. Falkenstein und Pechuel-Loesche aufgetreten, denen dieselbe manche neue Schöpfung und Verbesserung zu verdanken hat. Wie auch hierüber entschieden werden möge, immer werden unsere Leser einen Bericht Pechuel-Loesche’s aus jener deutschen Station in Afrika mit Theilnahme entgegennehmen. Wer sich genauer über die ganze Angelegenheit unterrichten will, den verweisen wir auf das „Correspondenzblatt der Afrikanischen Gesellschaft, herausgegeben im Auftrage des Vorstandes von Professor Dr. R. Hartmann“ in Berlin.[1]

Wirken

Besitz, Recht und Hörigkeit unter Afrikanern:[2]

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Werke (Auswahl)

  • Zusammen mit Paul Güßfeldt & Julius August Ferdinand Falkenstein: Die Loango-Expedition ausgesandt von der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Aequatorial-Africas, 1873-1876. Ein Reisewerk in drei Abtheilungen (1879) (PDF-Datei)
  • Kongoland (PDF-Datei)
  • Herr Stanley und das Kongo-Unternehmen: eine Entgegnung
  • Herrn Stanley's Partisane und meine offiziellen Berichte vom Kongolande (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Unterguinea und Kongostaat als Handels- und Wirthschaftsgebiet
  • Wale und Walfang
  • Die Bewirtschaftung tropischer Gebiete
  • Zur Kenntniss der Herero-Länder
  • Zur Bewirthschaftung Deutsch-Süd­westafrikas

Fußnoten

  1. Eduard Pechuel-Loesche: Die deutsche Loango-Expedition im Kriege, aus: „Die Gartenlaube“, Heft 21–22, S. 348–350, 365–367, Verlag von Ernst Keil, Leipzig 1876
  2. Aufsatz zusammen mit zwei weiteren zur Bauernfrage von Edgar Loening und August Meitzen (PDF-Datei)