Strauß, Eduard

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Eduard Strauß
Quelle: Bilder-Welt vom 10. März 1935

Eduard „Edi“ Strauß (Lebensrune.png 15. März 1835 in Leopoldstadt; Todesrune.png 28. Dezember 1916 in Wien) war ein deutscher Komponist und Kapellmeister aus Österreich.. Als einziges Mitglied der Strauss-Dynastie schrieb er seinen Nachnamen mit ß

Leben

Der jüngste Sohn des berühmten Walzer-Komponisten Johann Strauss, aus dessen im Jahre 1842 getrennter Ehe mit Anna, Tochter des Wiener Gastwirthes Joseph Streim (geb. 1801, gest. 1870). Beim Tode seines Vaters besuchte Eduard noch die Schule, und zwar das Schottengymnasium in Wien. Nachdem er den Unterricht auf dem akademischen Gymnasium daselbst beendet hatte, widmete er sich der Musik und warf sich mit aller Liebe auf das Harfenspiel. Später studierte er unter der Leitung des Hof- und Domkapellmeisters Gottfried Preyer die Kompositionslehre. Anfang April 1862 trat er im Dianasaale zu Wien zum ersten Male als Dirigent vor das Publikum welches den Neuling in Erinnerung an dessen Vater mit großem Beifall empfing und ihm auch in der Folge sein Wohlwollen bewahrte. Im Jahre 1865 übernahm er an Stelle seines ältesten Bruders Johann Strauss die Konzerte in St. Petersburg. Nachdem er einige Zeit allein dirigiert hatte, vereinigte er sich mit seinem Bruder Joseph Strauss, und aus Anlaß dieses Bundes veranstalteten beide im November 1869 eine Feier zum Gedächtnis ihres seligen Vaters, bei welcher ausschließlich die beliebtesten Kompositionen desselben in chronologischer Folge zum Vortrage kamen. Nach dem Tode Josephs (1870) wurde er zum Hofball-Musikdirektor ernannt und übernahm auch dessen Orchester. Als er im Jahre 1878 das Verhältnis zu seiner Musikkapelle löste, vereinigten sich die meisten Mitglieder derselben zu einem neuen Unternehmen, an dessen Spitze sie den bekannten Walzer-Kompositeur C. M. Ziehrer als Dirigenten stellten und zugleich ihre Vorstellungen unter der Bezeichnung: „Frühere Kapelle Eduard Strauß“ – diese Worte mit großen, alles Übrige mit sehr kleinen Lettern gedruckt – ankündigten. Gegen diesen Vorgang erhob Eduard Strauß Einsprache, und die Angelegenheit kam schließlich vor die niederösterreichische Statthalterei, welche das Erkenntnis fällte, daß eine Annonzirung, wie sie die unter Ziehrer vereinigten ehemaligen Mitglieder der Strauß’schen Kapelle anwendeten, das Publikum glauben mache, das Orchester dirigiere noch immer Eduard Strauß. Da nun dies nicht der Fall sei, so werde durch jene Annonce das Publikum leicht irregeführt; es sei sonach aus polizeilicher Rücksicht der Gebrauch des Namens Eduard Strauß bei Ankündigung der in Rede stehenden Produktionen unzulässig. Eduard vermälte sich im Jahre 1863 mit Marie Klenkhart, der Tochter eines Wiener Bürgers, und die zwei Knaben aus dieser Ehe erhielten die Namen des Großvaters und des zweitältesten Bruders: Johann und Joseph. Der Komponist wurde von Sachsen, Württemberg, Brasilien und der Türkei mit Dekorationen ausgezeichnet und überdies zum kaiserlich brasilianischen Ehren-Hofkapellmeister ernannt. Seit dem Tode Josephs und seit Johann der Komposition von Walzern Valet gesagt und jener von Opern sich ausschließlich widmet, dirigiert nur Eduard eine selbständige Kapelle.