Württemberg

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt das ehemalige Land Württemberg, weitere Bedeutungen finden sich unter Württemberg (Auswahlseite).
Die Grafschaft Württemberg um 1400

Württemberg ist ein historisches zuerst germanisches, dann deutsches Territorium mit der Residenz- und Hauptstadt Stuttgart. Es bildete sich im 11. Jahrhundert aus dem Herrschaftsgebiet des Adelsgeschlechts der Württemberger heraus. Ab dem 12. Jahrhundert war Württemberg zunächst eine Grafschaft des Heiligen Römischen Reiches, nach 1495 ein Herzogtum. Der Kern seines Gebietes lag schon damals am mittleren Neckar, daneben gab es bis 1793 linksrheinische Gebiete Württembergs im Elsaß und um Mömpelgard. Hauptstädte waren in verschiedenen Zeitabschnitten Stuttgart und Ludwigsburg. Der letzte Ministerpräsident des Landes Württemberg war Christian Mergenthaler in den Jahren 1933–1945.

Name

Deutscher Adel: Wappen der Grafen bzw. Reichsgrafen von Württemberg von 1480–95
In einem Schild vereinigt sind das Stammwappen des früheren Fürstenhauses, die „Hirschhörner”, und die vor 115 Jahren eingeführten schwarzroten Landesfarben.[1]

Der Name „Württemberg“ leitet sich vom Berg Württemberg in Stuttgart-Rotenberg (Stadtbezirk Untertürkheim) ab. Auf dem Württemberg stand bis 1819 die ehemalige Stammburg Wirtemberg aus dem 11. Jahrhundert, an deren Stelle 1824 eine Grabkapelle für Königin Katharina von Württemberg errichtet wurde. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts findet sich in Urkunden ausschließlich die Form Wirtenberg.

Entwicklung

  • Ab 1806 wurde es zum fremdbestimmten Königreich Württemberg erhoben.
    • Mit Wirkung vom 1. Januar 1806 wurde Württemberg zum Königreich erhoben. Die Gebietszuwächse des Landes wurden durch den Wiener Kongreß 1815 völkerrechtlich bestätigt. Der erste König von Württemberg Friedrich verbündete sich ab 1805 mit Napoleon und beteiligte sich 1812/13 an dessen Rußlandfeldzug, aus dem von 15.800 württembergischen Soldaten nur einige Hundert zurückkehrten. Seine Bündnistreue mit Napoleon sicherte ihm weitgehende Handlungsfreiheit in der Innenpolitik, deren Ziel die konsequente Modernisierung des Staates und die Abschaffung der Privilegien der Ehrbarkeit in Altwürttemberg sowie der Adligen in den hinzugewonnenen Gebieten war.
    • Zum Schutz des fremdbestimmten Rheinbundes hatte Bayern 30.000, Württemberg 12.000, Baden 8.000, Berg 5.000, Hessen-Darmstadt 4.000 und alle anderen deutschen Mitglieder zusammen 4.000 Soldaten zu stellen. Mit den Befreiungskriegen 1813 begann der Rheinbund allmählich auseinanderzubrechen. Die ersten, die in das Lager der Verbündeten Preußen und Rußland übergingen, waren Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin. Die übrigen Rheinbundfürsten hielten zunächst noch am Bündnis mit Frankreich fest und billigten die neuen Rüstungsforderungen Napoleons. Die um dem Kaisertum Österreich vermehrten Verbündeten beschlossen am 9. September 1813 in Teplitz als Kriegsziel nicht nur die territoriale Wiederherstellung Preußens und Österreichs, sondern auch die Zerschlagung des Rheinbundes. In der Folge ging Bayern im Vertrag von Ried auch auf Druck der wachsenden deutschnationalen Bewegung im Land auf die Seite der Verbündeten über und trat aus dem Rheinbund aus. Damit sicherte das Land seine Souveränität und bis auf den Verlust Tirols seine territoriale Unversehrtheit. Für die nachlassende Bindekraft der napoleonischen Hegemonie spricht, daß während der Völkerschlacht bei Leipzig sächsische und württembergische Truppen zu den Alliierten überliefen. Nach dem Sieg der Koalition wurde Friedrich August I. von Sachsen gefangen genommen und sein Land der alliierten Verwaltung unterstellt. Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau folgten dem bayerischen Beispiel und schlossen Verträge mit Kaisertum Österreich ab.
    • Nach dem Siebten Koalitionskrieg 1815 wurde Württemberg Mitglied des Deutschen Bundes.
  • 1918 wurde der jüdisch dominierte sogenannte „Freie Volksstaat Württemberg“ ausgerufen
  • Nach 1945 wurde Württemberg infolge der alliierten Besetzung auf die Länder Württemberg-Baden (zu dem fortan ein Teil des nördlichen Badens gehörte) und Württemberg-Hohenzollern aufgeteilt.

Filmbeiträge

„Bilder aus Württemberg“ (1935, Kulturfilm):

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang von Hippel (Hrsg.): Türkensteuer und Bürgerzählung: Statistische Materialien zu Bevölkerung und Wirtschaft des Herzogtums Württemberg im 16. Jahrhundert. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020763-9

Verweise

Fußnoten

  1. Die Länder Wappen und Nationalfarben, York GARBATY, 1933
  2. Ausführliche Darstellung in Michel Briefmarkenkatalog Deutschland 2012/13 S. 102