Enkel bist du! (Edda)

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Enkel bist du!

Enkel bist du! ist ein Gedicht aus der Edda, dessen Skaldendichtung von dem Isländer Snorre Sturlason im 13. Jahrhundert überliefert wurde.

Erläuterung

Das Gedicht beschreibt die Verantwortung eines jeden Germanen, der als Enkel den Ahnen verpflichtet ist, aber selbst als großelterlicher Ahn Verantwortung für die Zukunft der eigenen Enkel hat.

„Die Ahnensäule“, nach dem Originalgemälde von Rudolf Wilhelm Albert Gahlbeck (1895–1972);[1] die Szenerie stellt das Nordland dar. Im Hintergrund ein Ordensritter (Deutscher Orden), dann ein Mann aus der Reformationszeit (Martin Luther), des weiteren ein Mann ggf. zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, dann der Dichtervater Johann Wolfgang von Goethe und schließlich ein deutscher Junge mit dem Modell einer Kogge (Handels- und Kriegsschiff) aus der Hansezeit.

Text

Enkel bist du!
Siegen und Sorgen gestern Gewesener
dankst du dein Dasein.
Hältst als Ahnherr Segen und Fluch
fernster Geschlechter hütend in Händen.

Ergänzende Version

Lothar Stengel-von Rutkowski ergänzte 1940 in „Soldatenglaube – Soldatenehre“ von Matthes Ziegler diese Verse:


Enkel bist du!


Siegen und Sorgen
gestern Gewesener
dankst du dein Dasein.
Hältst als Ahnherr
Segen und Fluch
fernster Geschlechter
hütend in Händen.


Stehst so im Heute,
Glied einer Kette
zwischen zwei Zeiten:
Hammer und Amboß,
Antwort und Frage,
frei und gebunden.


Anders formend,
selber geformt,
Blutes und Willens
gehorchender Diener,
Blutes und Willens
gebietender Herr!

Fußnoten

  1. Der Künstler Rudolf Gahlbeck (Lebensrune.png 22. November 1895 in Malchow; Todesrune.png 4. Oktober 1972 in Schwerin) hatte viele Talente. Neben seiner Hauptbeschäftigung als Kunsterzieher in Schwerin in den Jahren von 1922 bis 1960 war er Maler und Graphiker. Außerdem schrieb Gahlbeck Novellen und Gedichte, komponierte Lieder und spielte perfekt und einfühlsam Geige und Klavier.