Entwicklung und Lehren des Krieges in Spanien

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Buch

Titel: Entwicklung und Lehren des Krieges in Spanien
Autor: Maurice Duval
Verleger: Verlag Paul Neff
Verlagsort: Berlin
Erscheinungsjahr: 1938
Umfang: 190 Seiten

Entwicklung und Lehren des Krieges in Spanien ist ein Buch von General Maurice Duval aus dem Jahre 1938.

Rezeption

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Das Buch Duvals, eines in der Öffentlichkeit seit langem anerkannten Fachmannes, ist vom militärischen Standpunkt sehr bedeutend, was noch durch eine Einführung des früheren französischen Generalismus Weygand hervorgehoben wird. Duval zieht seine Lehren aus eigenen Erfahrungen und Forschung in Spanien. Seine vorsichtig abgewogenen Gründe über die politische und militärische Vorgeschichte und die Voraussetzungen des spanischen Bürgerkrieges und seine Schilderung der Entstehung und Zusammensetzung der Heere beider Parteien zeigen uns deutlich die moralische und militärische Überlegenheit der Partei Francos gegenüber der durch Freimaurerei und Bolschewismus von vornherein stark durchsetzen anderen Seite. „Doktrin und Komintern wurden die Ursache des spanischen Bürgerkrieges“. Bezeichnend ist der Treueschwur, den manche spanischen aktive Divisionsgenerale seiner Zeit der Lage „Vom Großen Orient“ geleistet hatten. „Ich schwöre Gehorsam allen Befehlen, die der Rat der Dreiunddreißig oder sein Repräsentant mir erteilt. Ich schwöre, keinen Sterblichen über ihm anzuerkennen“; und nicht minder bezeichnend ist, daß schon im August 1932 Stützpunkte für die Organissierung der Massen in Gestalt von Ausschüssen der Fabrikarbeiter, der Arbeitslosen, der Bauern und der Soldaten geschaffen wurden, mit dem Ziel der Diktatur des Proletariats. In erster Linie interessieren uns aber die militärischen Lehren, die Duval aus den Kämpfen bis Ende 1937, vor allem aus den Schlachten um Bilbao, Madrid und Santander zieht. Trotz der Einschränkungen, die Duval wegen der Eigenart der Verhältnisse, der unzureichenden Bewaffnung und Ausrüstung auf beiden Seiten, der mangelhaften strategischen und taktischen Ausbildung, der Besonderheiten des Operationsgeländes mit seinem gibebirgigen Charakter, seinen schlechten Wegen und Brücken machen muß, werden diese Lehren auch für die Zukunft Bedeutung haben und von allen Ländern stark beachtet werden, insonderheit nachdem im Laufe des Krieges durch den Zustrom von geübten Freiwilligen und von Material aller Art aus dem Ausland manche Mängel behoben worden sind. Duval Lehren sind in ihren Grundzügen durchaus folgerichtig. Als Franzose ist er durch eine wesentliche bessere technische Schule gegangen und erkennt klar die Bedeutung und den Einfluß der technischen Hilfsmittel, ihre Beherrschung wie ihre Verwendung an, in gleichem Maße aber auch die moralischen Werte der Truppe und die für jede Kriegsführung und den Endsieg so notwendigen überlegene Führung. Selbstverständlich müssen seine Lehrsätze, soweit sie nur auf die spanischen Voraussetzung zugeschnitten sind oder auf ganz andere zukünftige Verhältnisse übertragen werden, mit der notwendigen Vorsicht ausgewertet werden. So wird man z. B. ein großes Fragezeichen machen müssen, wenn Duval aus den Erfahrungen der Kriegsentwicklung bis Sedan 1870 oder bist zur Marne 1914 die Lehrer zieht: „Wenn die Stunde reif ist, so ist der Krieg plötzlich da, in voller Wirklichkeit, nach zwei Wochen politischer Hochspannung und zwei weiteren Wochen für die Mobilmachung und den Aufmarsch der Armeen.“ Wir glauben, daß die Kriegsentwicklung bis zur ersten Entscheidungsschlacht in Zukunft doch ein schärferes Tempo einschlagen wird. Oder ein anderes Beispiel: Duval schätzt die Lebensdauer eines Jagd– oder Bombenflugzeuges unter der Kriegsbeanspruchung auf höchstens zwei Monate. Das dürfte wohl für das mangelhafte Gerät und die mangelhafte Wartung, kaum aber für hochgezüchtete Apparate zutreffen. Auf der anderen Seite ist das Werk sehr reich an zahlreichen treffenden Fundamentalsätzen, die allgemein Zukunftswert haben und den besonderen Wert des Buches ausmachen. Das vorliegende Werk wird als eine Fundgrube des Wissens bei der Erziehung unseres militärischen Führernachwuchses und unseren verantwortlichen Führern als eine Richtschnur für das eigene Denken und die eigenen Entschlösse empfohlen.

Bücherkunde, Heft 2., Januar 1939, 6. Jahrgang