Erkelenz, Anton
Anton Erkelenz (* 10. Oktober 1878 in Neuss; † 24. April 1945 in Berlin-Zehlendorf) war ein deutscher Politiker und stand in Opposition zum Nationalsozialismus.
Leben und Wirken
Erkelenz folgte bei der Berufswahl seinem Vater und wurde Schlossermeister. Anschließend betätigte er sich als Funktionär der nichtmarxistischen Gewerkschaftsbewegung (Hirsch-Dunckersche-Gewerkvereine) und diente als Soldat im Ersten Weltkrieg. 1919 zog er für die DDP in die Nationalversammlung zu Weimar ein und war von 1922 bis 1929 auch Parteichef. Erkelenz war strikt national gesinnt, unterstützte den Kampf gegen Versailles, war antikommunistisch, antikapitalistisch eingestellt und war bis 1930 Reichstagsabgeordneter der DDP. Er wirkte als Chefredakteur des Blattes „Die Hilfe“, welches von Friedrich Naumann gegründet wurde. 1932 trat er der SPD bei.
Dem Nationalsozialismus stand Erkelenz feindlich gegenüber und verfasste 1932 mit „Der Rattenfänger“ eine Schmähschrift gegen Adolf Hitler. Sein Versuch, eine Gewerkschaftsfront gegen die NSDAP zu bilden, scheiterte, worauf sich Erkelenz aus der Politik zurückzog. Er stand in Verbindung zu Julius Leber. Zu seinem Ende berichtet die SPD (Paul Löbe):
„Anton Erkelenz ist in den Tagen des Einmarsches der Russen in Berlin erschossen worden. Löbe sei zugetragen worden, daß Bolschewisten seine Wirtschafterin vergewaltigen wollten, Erkelenz sich schützend vor die Bedrohte stellte und darauf niedergeknallt wurde“.[1]