Ansermet, Ernest

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Ernest Ansermet

Ernest Ansermet (Lebensrune.png 11. November 1883 in Vevey; Todesrune.png 20. Februar 1969 in Genf) war ein Schweizer Dirigent.

Leben und Wirken

Ansermet war der Sohn des Vermessungsingenieurs Gabriel Ansermet und dessen Frau Marie, geborene Charoton. Er studierte nach dem Abitur Naturwissenschaften und Mathematik und war zeitweise Lehrer am Progymnasium von Lausanne.

Er nahm Kompositionsunterricht bei Alexandre Dénéréaz, gab aber bereits 1918 das Komponieren auf und lernte das Dirigieren in Paris, München und Berlin. 1911 dirigierte er sein erstes Konzert in Lausanne und wurde Nachfolger von Francisco de Lacerda als Dirigent des Kursaalorchesters von Montreux. Zusammen mit seinem Freund Charles Ferdinand Ramuz gehörte er 1914 zu den Mitbegründern der „Cahiers vaudois“. Ab 1915 dirigierte er die Abonnementskonzerte in Genf, dann ging er bis 1923 mit dem russischen Ballett von Sergej Diaghilew in den VSA, Italien, Spanien und Argentinien auf Tournee. Im September 1918 leitete er in Lausanne die Uraufführung der „Histoire du Soldat“ von Ramuz und Igor Strawinsky.

Im November des gleichen Jahres gründete er in Genf das „Orchestre de la Suisse romande“ (OSR), dessen fester Chefdirigent er bis 1967 blieb und dessen Überleben er 1938 durch den sogenannten Plan A. sicherte (Unterstützung durch Mäzene, Behörden und Radio). 1922 gründete Ansermet zusammen mit Alban Berg und Anton von Webern die „Internationale Gesellschaft für zeitgenössische Musik in Europa“. 1928 zählte er zu den Mitbegründern des Pariser Symphonieorchesters.

Ab 1925 war er regelmäßiger Gastdirigent der größten Orchester der VSA, Lateinamerikas (Argentinien, Mexiko), Westeuropas und der Sowjetunion. Nach 1945 nahm er seine internationale Gastspielreisen mit dem OSR wieder auf. Er hat unzählige Werke seiner Zeitgenossen, die zum Teil auch seine Freunde waren, uraufgeführt: Gustave Doret, Strawinsky, Erik Satie, Manuel de Falla, Arthur Honegger, Paul Hindemith, Bohuslav Martinů, Béla Bartók, Frank Martin und Benjamin Britten. Ihm sind zahlreiche Tonaufnahmen zu verdanken, die sowohl dem klassischen als auch dem modernen Repertoire gewidmet sind. In seinen verschiedenen Schriften über Musikphilosophie verteidigte er die tonale Musik. Ansermet war Ehrenbürger von Lausanne, Genf und Vevey.[1]

Werke

– Grundlagen der Musik im menschl. Bewusstsein, 1965 (franz. 1961) – (zusammen mit J.-C. Piguet) Gespräche über Musik, 1973 (franz. 1963) – Ecrits sur la musique, hg. von J.C. Piguet, 1971 Archive – BCUL und BPUG, Nachlass und Werkkat.

Literatur

  • A. Ansermet, Ernest A., mon père, 1983
  • F. Hudry, Ernest A., pionnier de la musique, 1983
  • J.-J. Langendorf, Ernest A., oder eine Leidenschaft für das Authentische, 1997, (franz. 1997)

Verweise

Fußnoten