Ernst II. (Sachsen-Coburg und Gotha)

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Denkmal des Herzogs Ernst II. in Coburg

Ernst August Carl Johann Leopold Alexander Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha (Lebensrune.png 21. Juni 1818 in Coburg; Todesrune.png 22. August 1893 in Reinhardsbrunn) war ein deutscher Herzog des Doppelherzogtums Sachsen-Coburg und Gotha.

Geburt und Thronbesteigung

Ernst wurde am 21. Juni 1818 als ältester Sohn des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Coburg-Saalfeld (ab 1826 Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha) und Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg in Coburg geboren.

Mit dem Tode Ernsts I. am 29. Januar 1844 fiel das Herzogtum an seinen Sohn Ernst II.

Schleswig-Holsteinischer Konflikt mit Dänemark

Im Jahre 1848 hatte Dänemark Schleswig von Holstein widerrechtlich abgetrennt und annektiert. Im Auftrage des Deutschen Bundes führte daraufhin Preußen Krieg gegen Dänemark. Nach der Schlacht bei Eckernförde 1849, die die Dänen verloren, wurden das mißglückte dänische Landungsunternehmen und die deutschen Kriegshelden im Deutschen Bund regelrecht gefeiert. Ernst II. wurde mit dem Kommandeurkreuz I. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet, da er an der Schlacht als ranghöchster Kommandant teilnahm.

Die Revolution 1848/49 und Folgezeit

Während der Revolution in den Jahren 1848/49 bejahte er den Verfassungsentwurf der Frankfurter Nationalversammlung. So wurden 1852 daraus die Grundrechtsbestimmungen im wesentlichen in das gemeinschaftliche Grundgesetz der beiden Herzogtümer übernommen. Auch in der Frage der gesamtdeutschen Einheit stand er auf der Seite der Frankfurter Nationalversammlung. Somit stand Ernst II. ebenfalls dem Deutschen Nationalverein mit seinen nationalen Einigungsbestrebungen nahe, der seinen Sitz daraufhin nach Coburg verlegte. Als das erste deutsche Turn- und Jugendfest 1860 in Coburg stattfand, übernahm der Herzog die Schirmherrschaft. Aktiv führend war er bei der Gründung des Deutschen Schützenbundes 1861, den er als eine bürgerliche Hilfe auf dem Wege vom losen und schließlich durch den österreichisch-preußischen Dualismus zerrissenen Deutschen Bund zur staatlichen Einheit Deutschlands verstand.[1] Während des Deutschen Krieges von 1866 stand er jedoch zu Preußen. Seine unermüdlichen Bemühungen um die Einheit Deutschlands trugen ihm den Respekt des preußischen Königs Wilhelm ein. Während der Proklamation des Deutschen Kaiserreiches am 17. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles war er anwesend; auf dem berühmten Gemälde von Anton von Werner steht er auf dem Podest beim umjubelten Kaiser Wilhelm I.

Förderer der Kunst und Kultur

Der hochgebildete Herzog pflegte Kontakt mit Persönlichkeiten der Kunst, Kultur und Wissenschaft und förderte sie. Auch komponierte er selbst Bühnenstücke, von denen drei in seinem Hoftheater aufgeführt wurden. Er führte hierzu Regie und spielte gar selbst auf der Bühne mit. Johann Strauß der Jüngere, der 1887 in der Schloßkirche zu Coburg seine zweite Frau heiratete, wurde zuvor auf Ernsts Rate hin Coburger Staatsbürger und Protestant; im strengkatholischen Österreich war eine Scheidung mit seiner ersten Frau nicht möglich. Herzog Ernst II. war u.a. auch Förderer von Alfred Brehm und Gustav Freytag.

Tod

Nachfolger des am 22. August 1893 verstorbenen Herzogs Ernst II. wurde Alfred, ein Sohn seines Bruders Prinz Albert.

Werke

  • Mitregenten und fremde Hände in Deutschland (Netzbuch)

Literatur

  • Franz Haarmann: Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha, Deutsche Fürstenhäuser Heft 21, Börde-Verlag Werl, 2016

Fußnoten

  1. Franz Haarmann: Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha, Seite 14