Es pfeift von allen Dächern
Es pfeift von allen Dächern ist ein nationalsozialistisches Kampflied. Die Melodie komponierte Fritz Mahrer, den Text schrieb Roman Hädelmayr.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
- Sie kennen nicht den Hunger,
- sie hören nicht den Schrei:
- Gebt Raum der deutschen Arbeit,
- für uns die Straße frei!
- Gebt Raum der deutschen Arbeit,
- für uns die Straße frei!
Diese einstige Parole wurde von Mund zu Mund gegangen und hatte ganz Deutschland erobert. Zuerst wurde es in Wien gesungen, und so ist auch sein Titel „Wiener Jungarbeiterlied“ erklärlich, unter dem es in vielen Liederbüchern zu finden ist. Man wußte bisher nur, daß der ehemalige Gauführer der Wiener HJ, Roman Hädelmayr, es nach einer stürmisch verlaufenen Kundgebung 1926 gedichtet hatte. Nach jener denkwürdigen Saalschlacht entstanden es im Kameradenkreis. Nachdem rasch die Ostmark davon erfaßt worden war, kam es auch vermutlich durch Horst Wessel, der mit Hädlmayr zusammentraf — ins Reich, nach Berlin.
Beim Reichsparteitag 1929 wurde das Lied erst einer großen Masse bekannt und berühmt. Bisher nahm man an, daß Hädlmayr die Weise nach einem Volkslied selbst bearbeitet oder gar allein erdacht hatte. Diese Meinung ist im Sturm der Werbung Großdeutschlands, im Frühling 1938, berichtigt worden.
Im Mai 1938 hatte sich ein Wiener Parteigenosse, Friz Mahrer, an den Verlag des Liedes in Berlin gewandt. Darin schrieb er unter anderem, daß er der Komponist jener Weise sei.
- „Diese Melodie habe ich in der Verbotszeit zwar öfters gehört, doch konnte ich diesbezüglich keine Nachforschungen anstellen, weil ich selbst Parteigenosse und in der Politischen Leitung illegal tätig war. Die Polizei hatte es auf mich scharf, Sie werden begreifen, daß ich mich nicht rühren konnte! Bitte wollen Sie die Freundlichkeit haben und mir mitteilen, wer Ihnen das Lied gebracht hat“ [1]
Es liegt eine Tragik in diesen Worten: Der Komponist dieses weit verbreiteten Liedes weiß nichts von seiner ungeheueren Beliebtheit, weil er sich im „freien Ödterreich“ nicht dazu bekennen konnte.
- „Ich habe das Lied zum erstenmal aus dem deutschen Rundfunk gehört, ungefähr 1934. Ich bin von Beruf Kapellmeister und - arbeitslos. Seit fast acht Jahren. Meine Frau mußte mich und die zwei Kinder seit dieser Zeit buchstäblich unterhalten.“
Er wußte nur, daß nach dem in einem 1923 von ihm erschienenen „Fronttämpfer-Marsch“ enthaltenen Trio verschiedene Texte geschrieben wurden. Hädlmahr war ihm bis zu diesem Augenblick unbekannt. Zwei Männer in der gleichen Stadt hatten, sich selbst unbekannt, dieses Lied geschaffen. Damit wurde auch dieses Rätsel gelöst worden.
Text
- Es pfeift von allen Dächern,
- für heut' die Arbeit aus.
- Es ruhen die Maschinen,
- wir gehen müd' nach Haus.
- Daheim ist Not und Elend,
- das ist der Arbeit Lohn.
- Geduld, verrat'ne Brüder,
- schon wanket Judas' Thron.
- Geduld, verrat'ne Brüder,
- schon wanket Judas' Thron.
- Geduld und ballt die Fäuste,
- sie hören nicht den Sturm,
- Sie hören nicht sein Brausen
- und nicht die Glock' vom Turm,
- Sie kennen nicht den Hunger,
- sie hören nicht den Schrei:
- Gebt Raum der deutschen Arbeit,
- für uns die Straße frei!
- Gebt Raum der deutschen Arbeit,
- für uns die Straße frei!
- Ein Hoch der deutschen Arbeit,
- voran die Fahne rot,
- das Hakenkreuz muß siegen
- vom Freiheitslicht umloht!
- Es kämpfen deutsche Männer
- für eine neue Zeit,
- wir woll'n nicht ruh'n nocht rasten,
- bis Deutschland einst befreit.
- Wir woll'n nicht ruh'n nocht rasten,
- bis Deutschland einst befreit.
Nachspielversion
2006 erschien auf dem Album „Aus dem Vergessen… – Kleines Liederbuch für die nationale Bewegung“ des deutschen Liedermachers Michael Müller eine Version mir leicht verändertem Text:
Anstatt
- schon wanket Judas' Thron.
ist zu hören:
- schon wankt der Lügner Thron.
und anstatt
- das Hakenkreuz muß siegen
ist zu hören:
- unser Zeichen, das muß siegen