Felderhoff, Reinhold

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Reinhold Felderhoff.jpg

Reinhold Felderhoff (Lebensrune.png 25. Februar 1865 in Elbing; Todesrune.png 18. Dezember 1919 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, der auch eine Denkmalgruppe für die Berliner Siegesallee schuf. 1902 wurde das Berliner Tor in Stettin von ihm zu einem Brunnen umgestaltet. In der Berliner Markgrafenstraße befindet sich bis heute (2015) an einer Hauswand ein Relief von Johann II., das Felderhoffs Denkmalgruppe in der Siegesallee nachbildet.


Einführung in Leben und Werk:
Quelle
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Das Denkmal des Markgrafen Johann II. in der Siegesallee von Reinhold Felderhoff hat durch seine energische, charaktervolle Auffassung die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf einen Künstler gelenkt, der trotz emsigen Schaffens nur selten in die Oeffentlichkeit getreten ist, soweit diese durch die grossen Ausstellungen vertreten wird. Sein Schaffen hat sich nämlich zumeist auf Porträtbüsten und Grabmäler beschränkt, und während die letzteren sich nur selten für die Schaustellung auf den grossen Jahresmessen der Kunst eignen, glückt es einem Porträtbildner noch seltener, sich mit einer Büste oder einem Relief aus dem Dickicht von Porträtdarstellungen emporzuarbeiten, das die Wanderung durch unsere grossen Kunstausstellungen meist so unerquicklich macht. Trotzdem hat sich Felderhoff gerade durch ein Grabmal und eine Porträtbüste vor etwa zwölf Jahren zuerst als einen feinsinnigen Künstler legitimiert, der trotz seiner Jugend mit edler Formensprache bereits eine tiefere Auffassung des Individuellen zu verbinden wusste, als sie dem Künstlerkreise, aus dem er hervorgegangen, im allgemeinen eigen war. Im Jahre 1865 zu Elbing geboren, war Felderhoff 1881 nach Berlin zum Besuch der Hochschule für die bildenden Künste gekommen, auf der er bis Michaelis 1884 studierte. Von 1886 bis 1888 setzte er dann seine Studien im Meisteratelier von Reinhold Begas fort. Aber jene beiden Erstlingsarbeiten, ein 1888 geschaffenes Grabrelief und die anmutige, von intimster Beobachtung zeugende Büste seiner Schwester, liessen bereits deutlich erkennen, dass seine persönliche Eigenart von der den engeren Kreis der Begasschüler beherrschenden grundverschieden war. Im Gegensatz zu der pathetischen, auf starke dekorative Wirkungen gerichteten Auffassung, die ein wesentliches Merkmal der Begasschen Richtung ist, neigte Felderhoff mehr zu ernster, schlichter und intimer Naturanschauung, bisweilen auch, wenn es der Gegenstand mit sich brachte, zu einer zierlichen Formenbildung, die ihn auch für die Kleinplastik befähigt. Aber sein vornehmstes Streben war doch immer auf das Grosse und Ernste gerichtet, und wie sich diese Auffassung allmählich bis zu stärkster Wirkung konzentriert hat, haben wir an dem Standbild Johann II. gesehen. In anderer Weise zeigt sie sich auch an einem Grabmal, mit dessen Ausführung der Künstler zur Zeit beschäftigt ist. Die von dem Künstler angegebene Architektur hält sich in einfachen Formen, ohne besondere Originalität anzustreben. Es ist eine schlichte, von einer Flachkuppel gedeckte Halle, die sich über der Gruft erheben soll. Desto grössere bildnerische Kraft hat er in den ernsten Frauengestalten, die in karyatidenartiger Haltung zu beiden Seiten des Eingangs als Hüterinnen des Grabes stehen, entfaltet. In den Angesichtern hat sich das Gefühl der Trauer zu einer ruhevollen Empfindung abgeklärt, die auch auf den tiefsten Schmerz besänftigend und versöhnend wirkt, und diese abgeklärte Empfindung hat auch ein Echo in der Gewandung der beiden Gestalten gefunden, die mit den strengen Linien der Architektur zusammenfliessen.

Quelle: Berliner Architekturwelt, Bände 3-4 1901, S. 442ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!


Felderhoff - Diana.jpg Felderhoff-Brunnen Stettin.jpg Felderhoff - Grabrelief.jpg Felderhoff - Relief von Johann II.jpg