Ferraro, Geraldine

Geraldine Ferraro als Kongressabgeordnete (1979–1985)

Geraldine Anne Ferraro (* 26. August 1935 in Newburgh, Orange County, New York; † 26. März 2011 in Boston, Massachusetts) war eine VS-amerikanische Politikerin der Demokratischen Partei und Abgeordnete im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Sie war der erste weibliche Kandidat einer großen US-Partei für die Vizepräsidentschaft.

Werdegang

Geraldine Ferraro wurde am 28. August 1936 in Newburgh im Staat Neu York als Tochter italienischer Einwanderer geboren. Der Vater, Besitzer eines Luxusrestaurants, starb bereits 1943. Ihre Mutter, eine Näherin, deren Namen sie auch nach ihrer Heirat aus Dankbarkeit behielt, brachte als Witwe die Familie mühsam durch. Sie ermöglichte aber der Tochter den Besuch eines katholischen Internats.

Geraldine Ferraro absolvierte zunächst das Marymount Manhattan College (B.A. 1956) und begann dann als Lehrerin an öffentlichen Schulen in Neu York, um sich das Geld für ein Abendstudium in Jura zu verdienen. 1960 legte sie ihr juristisches Staatsexamen an der Fordham-Universität in Neu York ab. Erst nach Abschluß des Studiums heiratete sie den Grundstücksmakler John Zaccaro. Sie blieb dann zu Hause, bis das jüngste ihrer drei Kinder sieben Jahre alt war. Nun nahm sie ihre berufliche Karriere wieder auf und wurde 1974 zur leitenden Staatsanwältin im Neu Yorker Vorort Queens berufen. Sie spezialisierte sich auf Fälle von Kindesmißhandlung, Gewalt in der Ehe, Vergewaltigung und Verbrechen gegen ältere Menschen.

Ferraro war die erste Frau, die von einer großen Partei in den VSA als Vize-Präsidentschaftskandidatin aufgestellt wurde. Die Demokratin zog 1984 an der Seite von Walter Mondale in den Wahlkampf. Die Demokraten verloren damals die Wahl gegen den republikanischen Amtsinhaber Ronald Reagan. Ferraro hatte zuletzt als Kommentatorin für die Fernsehsender CNN und Fox News gearbeitet.

Familie

Ferraro war mit dem Immobilienmakler John Zaccaro verheiratet; das Paar hat drei Kinder.

Zitat

Anlässlich des Scheiterns von Mondale und Ferraro bei der Präsidentschaftswahl meinte sie:

„Wahlkämpfe, auch wenn man sie verliert, dienen einem Zweck. Meine Kandidatur hat gezeigt, dass die Tage der Diskriminierung gezählt sind. Amerikanische Frauen werden nie wieder Bürger zweiter Klasse sein.“