Fichtelberg (Erzgebirge)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das Haus auf dem Fichtelberg

Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal im Erzgebirgskreis ist mit 1.215 m der höchste Berg in Sachsen. Gemeinsam mit dem nahe gelegenen Keilberg (1.244 m) auf böhmischer Seite bildet er das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges.

Geographische Lage

Der Fichtelberg erhebt sich innerhalb des Mittleren Erzgebirges rund 1,5 km nördlich der bayerisch-böhmisch Grenze. Am südlichen Bergfuß liegt mit dem Kurort Oberwiesenthal im Pöhlbachtal die höchstgelegene Stadt Deutschlands. Zirka 4 km südsüdöstlich erhebt sich mit dem böhmischen Keilberg (1.244 m) die höchste Erhebung des Erzgebirges. In den nassen Quellmulden und Hochmooren am Fichtelberg haben zahlreiche Bäche ihren Ursprung. Der bedeutendste dort entspringende Fluss ist die Zschopau.

Geologie

Der Fichtelberg besteht im Wesentlichen aus hellen kristallinen Gesteinen, insbesondere aus einer Varietät des Muskovitschiefers. In der Hauptsache besteht dieses Gestein nur aus Quarz und Muskovit, Orthoklas und Biotit sind teilweise enthalten. Als Beimengungen kommen Rutil, Granat, Turmalin, Hämatit und Ilmenit vor.

Gipfel

Auf dem Gipfel des Fichtelbergs stehen das Fichtelberghaus mit Aussichtsturm, eine Wetterwarte und eine markante Station der Königlich-Sächsischen Triangulation von 1864, mit der Vermessungen von regionaler und überregionaler Bedeutung durchgeführt wurden. Über die Ostflanke des Bergs führt die Fichtelberg-Schwebebahn von Oberwiesenthal bis nahe an den Gipfel.

Geschichte

Der Berg erhielt seinen Namen nach einem damals vorhandenen natürlichen Fichtenwaldbestand (siehe Absatz Waldgeschichte). Georgius Agricola benutzte im 16. Jahrhundert die latinisierte Form Pinifer (Fichtelberg). Ein erster wenngleich unbelegter Hinweis auf ein Gebäude auf dem Gipfel des Fichtelberges findet sich im 1699 erschienenen Historischen Schauplatz von Christian Lehmann, wo es heißt:

  • Man erzehlet zwar / daß vor hundert Jahren ein Lust- und Jagthaus / von den Schönburgischen Herren erbauet / darauf soll gestanden seyn / aber nunmehro ist nichts mehr darauf zu finden / weil es mag wenig Ergötzlichkeit gegeben haben / auch ein Büchsenschuß und Donnerschlag darauf schlechten Knall giebet / sondern von der Lufft gleichsam verschlungen wird.

Das erste nachweisbare, von Oskar Puschmann projektierte Fichtelberghaus wurde in den Jahren 1888/89 auf dem Fichtelberg erbaut. Es wurde am 21. Juli 1889 eröffnet und 1899 erstmals durch einen Anbau erweitert. 1910 wurde das Haus wegen des Andrangs auf den höchsten Berg Sachsens nochmals vergrößert. Mit dem Bau der Fichtelberg-Schwebebahn im Jahr 1924 stiegen die Besucherzahlen weiter an.

Am 22. Juni 1965 wurde nach einem Brand der Grundstein für ein neues Gebäude gelegt. Bis 1967 entstand ein modernes Fichtelberghaus mit einer nüchternen, DDR-typischen Betonarchitektur und einem integrierten schmucklosen, 42 m hohen Aussichtsturm. Im Erdgeschoss befand sich ein großes Selbstbedienungs-Restaurant, im Obergeschoss waren eine Grillbar, ein Konzertcafé und ein Konferenzsalon untergebracht. An der Innengestaltung wirkten namhafte Künstler mit. Die Holzwände im Vestibül und der Raumteiler in der Selbstbedienung wurden von Hans Brockhage entworfen. Carl-Heinz Westenburger schuf ein Wandbild für die Stirnwand des Salons, auf dem er das Sportleben auf dem Fichtelberg darstellte.

Ende der 1990er-Jahre wurde das Fichtelberghaus in Anlehnung an das alte Gebäude umgebaut und am 18. Juli 1999 eröffnet. Der neu errichtete Aussichtsturm ist nur noch 31 m hoch.

Aussicht

Die Aussicht umfaßt weite Teile des mittleren Erzgebirges. Jenseits des Erzgebirgskamms reicht der Blick ostwärts bis in die Berge des Böhmischen Mittelgebirges. Während herbstlicher und winterlicher Inversionswetterlagen schweift der Blick zuweilen unter klarem Himmel über eine geschlossene Wolkendecke, aus der nur die höchsten Erhebungen herausschauen. Bemerkenswert ist während solcher Wetterlagen der Blick zum 836 m hohen Milleschauer im Böhmischen Mittelgebirge. An wenigen Tagen im Jahr ist auch eine Fernsicht zum Fichtelgebirge, zum Riesengebirge und zum Böhmerwald mit dem Großen Arber möglich.