Findmittel

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Findmittel sind Verzeichnisse mit den Hauptdaten von Veröffentlichungen in Form von Büchern, Zeitschriften oder Netzpublikationen. Sie lösen als Online-Versionen die traditionellen Bibliothekskataloge ab. Im Archivwesen dienen sie als Repertorium zur Erfassung der Aktenbestände.

Bibliothekskataloge

Bibliothekskataloge als Verzeichnis von Büchern fanden sich schon in der Antike als Pinakes (Brett, Tafel) in Alexandria. Die bis dato feststellbare erste gedruckte Bibliographie war das Verzeichnis kirchlicher Schriftsteller Liber de scritoribus ecclesiasticis. Zuvor waren schon Standortverzeichnisse in den Büchereien von Klöstern, wie in St. Gallen um 850, angelegt worden. Die erste gedruckte Allgemeinbibliographie war die Bibliotheca universalis sive Catalogus omnium scriptorum, ab 1545 in Zürich von Konrad Gesner herausgegeben. Enthalten waren die zumeist antiken Autoren der damaligen universitären Fächer in alphabetischer Reihenfolge, Lebensdaten, Titel ihrer Schriften, Auszüge und Urteile über sie sowie auch Angaben über Format und Umfang. Die Bibliotheca Bibliothecarum Curis Secundis Auctior - Accedit Bibliotheca Nummaria In Duas Partes Tributa wurde als Bibliographie der Bibliographien 1672 gedruckt. Der Bibliothekar Albrecht Christoph Kayser (1756–1811) machte sich für die Titelaufnahme stark und Martin Schrettinger (1772–1851) für weitere Stichpunkte. Allein die Diskussion zum Titel Bibel beschäftigte die Theoretiker der Zeit reichlich. Wird der Titel unter B wie Bibel gelistet oder unter Verfasser. Wird als Verfasser G wie Gott genommen oder der Herausgeber, der Verlag, der Übersetzer (Martin Luther). 1927 wird der Fachausschuss für Bibliothekswesen gegründet, Mai 1941 die Deutschen Gesellschaft für Dokumentation. Kataloge können systematisch, alphabetisch, nach Standort oder Stichwort erfassen, es gibt Teil/Spezial- oder Zentralkataloge.

Findmittel

Findmittel des MfS

Um 1780 wird der Zettelkatalog entwickelt, um 1900 die Lochkarten, ab 1950 EDV und heute steht die Online-Suche in OPACs (Online Public Access Catalogue) an der Spitze der Findmittel.

Heute werden neben den selbständigen Einheiten, Büchern und Zeitschriften als Ganzes, zunehmend die unselbständigen Einheiten wie Kapitel und Artikel erfaßt. Erstere werden in Dokumenteninformationen über die Quelle (Verfasser, Seiten, Jahr), Letztere in Objektinformationen zum Inhalt aufgearbeitet. Dazu gehören auch externe Verweise zu Besprechungen anderer Anbieter. Über die Anwendung zur Erfassung von Veröffentlichungen dienen Findmittel auch zur Erschließung von Daten in Form einer Kurzfassung von Akteninhalten im allgemeinen Archivwesen wie bei dem Bundesarchiv.

Literatur

  • Blum, Rudolf: Bibliographia. Eine wort- und begriffsgeschichtliche Untersuchung. Archiv für Geschichte des Buchwesens. Heft 10. 1970. S. 1009-1246.

Verweise