Fleurop
Fleurop Interflora ist ein Dienstleistungsunternehmen zur überörtlichen Vermittlung von Blumen, Blumensträußen und Blumenarrangements. Das System ist der weltweit führende Blumenvermittlungsservice.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
Max Hübner (1866-1946), Inhaber eines Blumenladens in Berlin, gründete 1908 die „Blumenspenden-Vermittlungsvereinigung“. Noch im selben Jahr traten 98 Läden dem System bei, 1921 waren es bereits 1.363 Mitglieder. 1910 wurde in den USA die vergleichbare, jedoch konkurrierende „Florists' Transworld Delivery Association“ gegründet. 1927 gründet Hübner die auf dem gesamten europäischen Kontinent operierende „Fleurop-Interflora“. Auch das Konkurrenzsystem in den USA boomte.
1931 gründet sich die deutsche Fleurop als Verein mit 3.500 Mitgliedern, 1937 wird er in eine GmbH umgewandelt. Kurz darauf, 1939, wurden schon Aufträge im Wert von umgerechnet 4 Millionen Euro abgewickelt.
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, 1946, fusionierten „Fleurop Interflora“, „Interflora British Unit“ und die „Florists' Transworld Delivery Association“ zur weltweit operierenden „Interflora Inc.“ Zur Vereinfachung der Verrechnung wurde eine künstliche Währung eingeführt, der sogenannte „Fleurin“ auf Basis des Schweizer Franken. Seit der Euroeinführung wurde diese "künstliche Währung" dem € angeglichen.
Die deutsche Fleurop schloss sich erst 1949 der Interflora an. Sie agiert inzwischen als Aktiengesellschaft „Fleurop AG“. Sitz der „Fleurop AG“ ist Berlin, Vorstand sind Hansjörg Buchholz und Niklas Dörr. Sitz der „Fleurop Interflora Landesabteilung Österreich GmbH“ ist Wien, Sitz der „Fleurop-Interflora (Schweiz)“ ist Oberengstringen.
Die kontinentaleuropäische „Fleurop-Interflora European Business Company AG“ hat ihren Sitz in Zürich (Schweiz).
Mutterkonzern ist die „Interflora, Inc.“ mit Sitz in Downers Grove, Illinois, USA, bzw. die Dachorganisation „Interflora Holdings Ltd.“. Diese Gesellschaft gehört selbst seit 31. Juli 2006 vollständig zur „Florists' Transworld Delivery, Inc.“, welche wiederum über die Zwischengesellschaft „FTD, Inc.“ vollständig zur „FTD Group, Inc.“ (Sitz sämtlicher Gesellschaften ebenfalls in Downers Grove) gehört.
„Fleurop Interflora“ ist heute in 150 Ländern mit jeweils rechtlich eigenständigen Landesabteilungen vertreten. Weltweit werden von den etwa 58.000 Fleurop-Partnerfloristen jährlich über 25 Millionen Blumenaufträge ausgeführt.
Am 29. April 2008 gab das Internetunternehmen United Online bekannt, bis Herbst des Jahres für 800 Millionen US-Dollar die FTD Group vollständig zu übernehmen.
Inzwischen freuen sich weltweit jedes Jahr über 25 Millionen Menschen über Blumen von Fleurop. Mehr als 50.000 Floristen in 150 Ländern der Erde sorgen dafür, dass jeder Strauß zur gewünschten Zeit an fast jedem Ort der Welt persönlich an den Empfänger überreicht wird. Das Unternehmen feierte 2008 sein 100jähriges Jubiläum.[1]
Das System
Die Blumen und Sträuße werden nicht physisch versandt, sondern lediglich Aufträge in einem Netzwerk von Floristen ausgetauscht. Erst in einem an das System angeschlossenen Blumengeschäft am Ort des Empfängers werden die gewünschten Aufträge frisch zusammengestellt und ausgeliefert. Das Fleurop-System stützt sich ausschließlich auf von Fleurop geprüfte Blumenfachgeschäfte. Fleurop organisiert die finanzielle Abwicklung zwischen den beteiligten Betrieben. Bestellt werden kann persönlich in einem angeschlossenen Geschäft, telefonisch, per Fernkopierer und über das Weltnetz.
Wettbewerber
Wegen der attraktiven Gewinnmargen, vor allem im Vergleich zum stationären Blumenhandel, ist der Stammmarkt von Fleurop seit einiger Zeit unter massivem Druck. Versandhändler, überregional tätige Blumenhändler und Discounter treten mit ihrem Logistik-Know-How neu in den Markt ein. Diese Konkurrenten, wie z.B. Valentins oder Blume 2000, betreiben von einer zentralen oder mehreren dezentralen Versandlagern aus über eigene oder zugekaufte Logistik-Dienstleister ein kostengünstiges Vertriebsnetz. Anders als bei Fleurop ist deren Auslieferung allerdings meist national oder regional eingeschränkt.