Fliegerleitoffizier
Der Fliegerleitoffizier FLO (engl. Forward Air Controller (FAC)) leitet am Boden die Einsätze der Luftwaffe bei der Luftnahunterstützung oder organisiert als Fluglotse den Luftraum in eroberten oder Entwicklungsgebieten um errichtete Fliegerhorste und Kampfräume.
Historisch
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Stuka-Leitoffiziere beim Heer eingesetzt, die als Luftwaffenoffiziere Sprache, Technik und Taktik der Luftwaffe kannten und so in der Nahunterstützung für die Bodentruppen vorzeigbare Ergebnisse erzielten. Luftnahunterstützung bedeutet den Angriff auf Gegner bis ca. 100 m vor den eigenen Stellungen.
Bundeswehr
Bis zum Ende des Kalten Krieges wurde ordentlich in der Bundeswehr ausgebildet. 1998 wurde die Ausbildungseinrichtung in Fürstenfeldbruck geschlossen. Die KFOR-Einsätze konnten noch mit alten Kadern gemeistert werden. Seit 1999 wird gemeinsam mit Frankreich wieder für die aufkommenden internationalen Einsätze ausgebildet. Bis 2011 wurde der FLO mit Piloten und Einsatzführungspersonal besetzt, die den FLO nur zusätzlich ausübten. Seitdem werden auch Offiziere des Flugabwehrraketendienstes oder der Luftwaffensicherungstruppe haupttätig als Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung (STF) eingesetzt. Der FLO wird beim Heer in das „Joint Fire Support Team“ (JFST) oder bei der Luftwaffe in die „Tactical Air Control Party“ (TACP) eingegliedert. Erfaßte Ziele werden nach Wertigkeit geordnet, gegebenenfalls über Lichtstrahl markiert und den geeigneten Waffensystemen zur Vernichtung zugewiesen. Der FLO ist ausgebildet und ausgerüstet für Aufklärung, das Anfordern von Luftrettung und die Ordnung des Luftraumes hinsichtlich von Artillerie, Flügen und Luftabwehr.
