Bardon, Franz

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Franz Bardon (links) und Doktor M. K.(rechts)

Franz Bardon – eigentlich František Bardon – (Lebensrune.png 1. Dezember 1909 in Katherein bei Troppau, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 10. Juli 1958 in Brünn, Tschechoslowakei) war ein Okkultist, der durch seine Publikationen zum Themenkreis hermetische Magie in der okkulten Szene Bekanntheit erlangte und im folgenden die Hermetik nachdrücklich prägte.

Leben

Über seinen Vater Viktor Bardon, welcher ein christlicher Mystiker war, ist wenig bekannt. Fest steht jedoch, daß er in die Hermetik in den frühen 1920er Jahren von ihm eingeweiht wurde. Schon einige Jahre zuvor unterhielt er Kontakt zu Friedrich Wilhelm Quintscher, einem der Gründer der Loge „Adonistische Gesellschaft“.

Seit Mitte der 1920er Jahre trat Franz Bardon in der deutschen Öffentlichkeit unter dem Namen „Frabato“ (aus Franz Bardon Troppau Opava gebildetes Akronym) auf, um, wie er selbst schreibt, einem breiten Publikum Proben der ihm zugeschriebenen magischen Fähigkeiten zukommen zu lassen. Die Behauptung, er sei von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Breslau geschickt worden, entbehrt einer glaubwürdigen Quelle. Seine einzige Schülerin, die er persönlich unterrichtete, war Otti Votavova, die für ihn seine Bücher auch übersetzte.

Von 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Bardon als Heilpraktiker in München, danach in seiner Heimatstadt Troppau. 1958 wurde er von den Sicherheitsbehörden der Tschechoslowakei verhaftet, wobei die genauen Umstände unbekannt sind. Kurz darauf verstarb Franz Bardon in Polizeigewahrsam. Die genauen Umstände seines Todes konnten von Ärzten nicht aufgeklärt werden.

Die hermetische Lehre nach Bardon

Bardons System wird als absoluter Gegensatz zum thelemischen System Aleister Crowleys gesehen. Die Ausbildung erfolgt in einem in sich geschlossenen, aufeinander aufbauenden Zehnstufensystem. Dieses stellt er dem Leser in seinem ersten Werk „Der Weg zum wahren Adepten“ vor. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf der magischen Praxis und stellt nach Angaben des Autors ein Initiationssystem dar, welches den angehenden Novizen zum Adepten in der Metaphysik führen soll. Bardon betont, daß das Ziel nicht die okkulten, übersinnlichen Kräfte seien, sondern die spirituelle Erleuchtung. Die okkulten Kräfte werden als eine natürliche Nebenerscheinung spirituellen Wachstums beschrieben, welche der Magus (Magier) zu ignorieren hat, da sie den Charakter eines Menschen korrumpieren können und vom wahren spirituellen Weg abbringen. Er schreibt, daß der Weg eines Suchenden dann endet, wenn sein Konzept des Ichgefühls verblaßt und damit kein Egobewußtsein mehr besitzt, sondern ein kosmisches. Ein weiterer wichtiger Punkt in Bardons Lehre ist die sogenannte Charakterveredelung, welche durch die gesamte Schulung hindurch beachtet und gepflegt werden soll. Negative Charaktereigenschaften wie Egomanie, Impulsivität, Jähzorn oder Neid sollten durch gute Eigenschaften wie Altruismus, Besonnenheit, Friedfertigkeit und Gütigkeit ersetzt werden, damit sie nicht für den Mißbrauch der magischen Kräfte verantwortlich werden.

Dem verborgenen Urgrund aller Dinge ordnet Bardon die Begriffe „Gott“, „Akasha“, „Adonai“ oder auch „Ätherprinzip“ zu, vermutlich, um auf die Gleichwertigkeit von östlichen und westlichen okkulten Systemen hinzuweisen. Die Gesamtheit aller geoffenbarten, das heißt durch die Schöpfung hervorgebrachten Kräfte und Prozesse, läßt sich nach Bardon auf das Zusammenspiel von insgesamt zwei universellen Prinzipien reduzieren. Diese Grundelemente sind Feuer und Wasser, wobei diese als Prinzipien behandelt werden und nicht die physikalischen Erscheinungen des Feuers oder Wassers darstellen. Die Grundeigenschaften des Feuers sind Hitze und Expansion, und bei Wasser sind die Grundeigenschaften Kälte und Kontraktion. Bardon bezeichnet die Kontraktion und Expansion mit zwei weiteren Begriffen: elektrisches Fluid (Expansion) und magnetisches Fluid (Kontraktion). Hier erwähnt er, daß die Prinzipien nicht mit den physikalischen Phänomenen gleichgesetzt werden können, gibt jedoch zu, daß es eine gewisse Analogie zwischen diesen geben soll. Diese beiden Prinzipien bzw. Elemente können jeweils in zwei „Richtungen“ wirken: einerseits aktiv oder aufbauend, aber andererseits auch passiv oder zerstörend – sie sind ihrem Wesen nach zweipolig. Beide zusammengenommen bilden einen doppelten Zweipol oder auch Vierpol, der von Bardon als „Vierpoliger Magnet“ bezeichnet wird. Neben den den Elementen Feuer und Wasser zugeordneten grundlegenden Prinzipien werden zwei weitere daraus abgeleitete, aber nach Bardon nicht wirklich existierende, Elemente in Bardons Werken verwendet. So wird die das Gleichgewicht zwischen Feuer und Wasser herstellende Wechselwirkung ebenfalls zum Prinzip erhoben und dieser das Element Luft zugeordnet. Um Aussagen über die Einheit der Elemente Feuer, Wasser und Luft treffen zu können, wird schließlich ein viertes Prinzip etabliert, das aus der Wechselwirkung aller drei anderen Prinzipien hervorgeht: die Erstarrung bzw. Unbeweglichkeit, symbolisiert durch das Element Erde. Bardon erklärt, daß der Erde das elektromagnetische Fluid zugrunde liegt.

Bardon führt weiterhin aus, daß die Manifestation des Göttlichen, des Akashas, durch den Vierpoligen Magneten in drei qualitativ unterschiedlichen Abstufungen erfolgte und erfolgt. Zu diesen drei Welten bzw. Ebenen zählen die mental-ätherische (höchste unter diesen), die astral-feinstoffliche und die physisch-grobstofflich-materielle (tiefste).

Strukturelle Gliederung des 10-Stufen-Systems

Jedes der Kapitel ist in drei Bereiche eingeteilt (Geistes-, Seelen- und Körperschulung), welche strikt nach der Reihenfolge abzuarbeiten sind. Das überspringen von Stufen kann zu ernsthaften geistigen und/oder seelischen Schäden führen.

  • I. Teil: Einweihung I - Praxis:

Stufe I. – Magische Geistesschulung: 1. Gedankenkontrolle – Gedankenzucht – Gedankenbeherrschung

Stufe I. – Magische Seelenschulung: 1. Introspektion oder Selbsterkenntnis 2. Herstellung des Seelenspiegels (weiß und schwarz)

Stufe I. – Magische Körperschulung: 1. Der materielle oder fleischliche Körper 2. Mysterium des Atmens 3. Bewußte Einnahme von Nahrungsmitteln (Geheimnis der Eucharistie) 4. Magie des Wassers

  • Stufe II – Magische Geistesschulung:

1. Autosuggestion oder das Geheimnis des Unterbewußtseins 2. Konzentrationsübungen a) visionär b) akustisch c) gefühlsmäßig d) mit dem Geruch e) mit dem Geschmack

Stufe II. – Magische Seelenschulung: 1. Astral – magisches Gleichgewicht in bezug auf die Elemente 2. Charakterumbildung oder Veredelung der Seele: a) durch Bekämpfung oder Beherrschung b) durch Autosuggestion c) durch Transmutation

Stufe II. – Magische Körperschulung: I. Bewußte Porenatmung 2. Bewußte Körperhaltung 3. Körperbeherrschung im praktischen Leben nach Belieben

  • Stufe III – Magische Geistesschulung

1. Gedankenkonzentration mit zwei bis drei Sinnen auf einmal 2. Gedankenkonzentration auf Gegenstände, Landschaften, Orte 3. Gedankenkonzentration auf Tiere und Menschen

Stufe III. – Magische Seelenschulung: 1. Elementeatmung im ganzen Körper: a) Feuer b) Luft c) Wasser d) Erde

Stufe III. – Magische Körperschulung 1. Beibehaltung von Stufe I, die zur Gewohnheit werden muß 2. Lebenskraftstauung a) durch Lungen- und Porenatmung im ganzen Körper b) in den einzelnen Körperteilen 3. Raumimprägnierung für Gesundheit, Erfolg usw. 4. Biomagnetismus

  • Stufe IV – Magische Geistesschulung

1. Bewußtseinsversetzung nach außen a) in Gegenstände b) in Tiere c) in Menschen

Stufe IV. – Magische Seelenschulung 1. Elementestauung a) im ganzen Körper b) in den einzelnen Körperteilen durch Anwendung von zwei Methoden 2. Herstellung der Elementeharmonie in den entsprechenden Körperregionen

Stufe IV. – Magische Körperschulung: Rituale und ihre praktische Anwendungsmöglichkeit: a) Gestikulation (Gesten) b) Körperhaltungen c) Fingerstellungen

  • Stufe V – Magische Geistesschulung:

Raummagie

Stufe V. – Magische Seelenschulung 1. Elementeprojektion nach außen: a) durch den eigenen Körper, gestaut durch den Solarplexus b) gestaut durch die Hände, besonders dynamisch durch die Finger 2. Äußere Projektion, ohne durch den Körper zu gehen

Stufe V. – Magische Körperschulung: 1. Vorbereitung zum passiven Verkehr mit den Unsichtbaren durch a) Freigabe der eigenen Hand b) Fingervorbereitung mit Hilfe des Pendels, Bleistiftes, Planchette usw. 2. Passiver Verkehr: a) mit dem eigenen Schutzgeist b) mit Verstorbenen und anderen Wesen (sollte erst dann praktiziert werden, wenn man bei Stufe 7 angelangt ist)

  • Stufe VI – Magische Geistesschulung:

1. Meditation auf den eigenen Geist 2. Bewußtwerden der Sinne im Geiste

Stufe VI. – Magische Seelenschulung: 1. Vorbereitung zur Beherrschung des Akashaprinzipes 2. Bewußte Hervorrufung von Trancezuständen mittels Akasha 3. Elementebeherrschung durch ein individuelles Ritual aus dem Akasha heraus

Stufe VI. – Magische Körperschulung: 1. Bewußte Erzeugung von Wesen verschiedener Art a) Elementale b) Larven c) Schemen d) Phantome

  • Stufe VII – Magische Geistesschulung:

1. Analyse des Geistes in bezug auf die Praxis

Stufe VII. – Magische Seelenschulung 1. Die Entwicklung der astralen Sinne mit Hilfe der Elemente und der Fluidkondensatoren: a) Hellsehen b) Hellhören c) Hellfühlen

Stufe VII. – Magische Körperschulung: 1. Schaffung von Elementaren mittels vier verschiedener Methoden 2. Magische Bilderbelebung

  • Stufe VIII – Magische Geistesschulung

1. Vorbereitung zum mentalen Wandern 2. Die Praxis des mentalen Wanderns a) im Zimmer b) auf kurzen Strecken c) Besuche bei Bekannten, Verwandten usw.

Stufe VIII. – Magische Seelenschulung 1. Das große Jetzt 2. Kein Nachhängen an der Vergangenheit 3. Konzentrationsstörungen als Kompaß des magischen Gleichgewichtes 4. Die Beherrschung des elektrischen und magnetischen Fluids

Stufe VIII. – Magische Körperschulung: 1. Magische Beeinflussung durch die Elemente 2. Fluidkondensatoren: a) einfache Kondensatoren zusammengesetzte Kondensatoren c) Fluidkondensatoren für magische Spiegel d) die Zubereitung eines magischen Spiegels mit Hilfe von Fluidkondensatoren

  • Stufe IX – Magische Geistesschulung:

1. Die Praxis des Hellsehens durch magische Spiegel a) Schauen durch Zeit und Raum b) Fernwirkung durch den magischen Spiegel c) Verschiedene Projektionsarbeiten durch den magischen Spiegel

Stufe IX. – Magische Seelenschulung: 1. Exteriorisation oder die bewußte Trennung des Astralkörpers vom grobmateriellen Körper 2. Die Imprägnierung des Astralkörpers mit den vier göttlichen Grundeigenschaften

Stufe IX. – Magische Körperschulung: 1. Krankenbehandlung durch das elektromagnetische Fluid 2. Magische Ladung von Talismanen, Amuletten und Edelsteinen 3. Wunschverwirklichung durch elektromagnetische Kugeln im Akasha als das sogenannte Voltieren

  • Stufe X – Magische Geistesschulung:

1. Die Erhebung des Geistes in die höheren Ebenen

Stufe X. – Magische Seelenschulung: 1. Die bewußte Verbindung mit seinem Persönlichen 2. Der Verkehr mit Gottheiten usw.

Stufe X. – Magische Körperschulung: Verschiedene Methoden zur Aneignung magischer Fähigkeiten

Weitere Werke

Die zwei letzten Bücher, die er schrieb, waren „Die Praxis der magischen Evokation“ und „Der Schlüssel zur wahren Kabbalah“, die als aufbauende Werke zum ersten Buch „Der Weg zum wahren Adepten“ zu interpretieren sind.

Das verschollene Buch und der ungeklärte Tod

Die Unterlagen zu einem weiteren Buch, „Das goldene Buch der Weisheit“, wurden bei seiner Verhaftung von der Polizei beschlagnahmt und sind verschollen. Das Fragment, welches von Dieter Rüggeberg gefunden wurde, endete abrupt mit nicht identifizierbaren Zeichen, zwei leeren Seiten und einer skizzierten humanoiden Fratze, welche laut Rüggeberg „bei ihm eine tiefsitzende, instinktive Angst auslöste [sic!]“, wie er zwei Jahre später schrieb. Die besprochenen Tonbänder wurden im Jahre 1958 bei Franz Bardons Verhaftung beschlagnahmt. Es ist damit zu rechnen, daß sie von der Polizei vernichtet wurden. Die Gründe für die Festnahme und die anschließende Vernichtung des Buches „Das goldene Buch der Weisheit“ sind unbekannt. Der Dokumentenserver scribd.com enthält eine digitale Kopie des übriggebliebenen Fragments, jedoch ist es nicht das originale Dokument, da die unidentifizierbaren Zeichen und die Fratze am Ende fehlen.[1]

Werke

  • Fragen an Meister Arion
  • Der Weg zum wahren Adepten. Ein Lehrgang in 10 Stufen. Theorie und Praxis
  • Die Praxis der magischen Evokation. Anleitung zur Anrufung von Wesen uns umgebender Sphären
  • Der Schlüssel zur wahren Quabbalah. Der Quabbalist als vollkommener Herrscher im Mikro- und Makrokosmos
  • Frabato. Ein okkulter Roman

Literatur

  • Lumir Bardon / M. K.: Erinnerungen an Franz Bardon
  • Emil Stejnar: Franz Bardon. Tatsachen und Anekdoten um einen Eingeweihten

Fußnoten