Ritter von Defregger, Franz

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Prof. Dr. Franz Ritter von Defregger

Franz Defregger, ab 1883 Ritter von Defregger (Lebensrune.png 30. April 1835 bei Iselsberg-Stronach; Todesrune.png 2. Januar 1921 in München) war ein deutscher Maler der Münchner Akademie und Meister der Bauernmalerei. Der Hochschullehrer war ein Unterzeichner des Aufrufs an die Kulturwelt zu Beginn des Ersten Weltkrieges.

Leben

Anna Defregger, 1883
Emma mit dem Sonnenschirm, 1885
Werbekarte für die deutschnationale Idee in der Donaumonarchie (1903):

’s Deutschnazionale Dirndl.

Schwarz roth gold hab ich gern.
Schwarz ist ihr Augenstern,
Roth ist ihr Lippenpaar,
Gold ist ihr Haar.

Gedicht von Peter Rosegger (1843–1918). Mädchenbildnis gezeichnet von Franz von Defregger

Seine Begabung im Zeichnen war früh erkennbar, doch er mußte 1858 den elterlichen Bauernhof übernehmen. Der Vater war gestorben, als Defregger 23 Jahre alt war. Aber er fühlte sich nicht als Landwirt und verkaufte 1860 den Ederhof für 15.000 Gulden, davon zahlte er seine beiden Schwestern aus und hatte noch genug Geld für sich übrig.

Defregger trat in Innsbruck in die Werkstatt des Bildschnitzers Michael Stolz ein. Stolz erkannte sein Talent zum Malen und schickte ihn 1860 nach München zu Karl Theodor von Piloty. Hier besuchte Defregger die Vorbereitungsklasse an der Kunstgewerbeschule München bei Hermann Dyck. Im Herbst 1861 wechselte er in die Malklasse von Hermann Anschütz und begab sich an die Münchener Akademie der Bildenden Künste. Nach einer Studienreise in Paris hielt sich Franz Defregger in München und Osttirol auf, wo er vor allem Porträts malte.

Er schuf darüber hinaus vor allem Alltagsszenen aus dem Tiroler Bauernleben, die die deutsche Lebensart in unverfälschter Weise zeigten. Im Jahr 1878 wurde Defregger zum Professor für Historienmalerei in der Komponierklasse der Münchner Akademie ernannt, wo er bis zum Jahr 1910 lehrte. Er wurde 1883 von König Ludwig II. mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und somit als „Ritter von“ in den persönlichen Adelsstand erhoben. Der König von Bayern schenkte ihm auch den in Germering gelegenen Harthof.

Tod

Franz Ritter von Defregger starb im Alter von 85 Jahren und wurde in der Familiengruft auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt (Grab Nr. 51-14-1).

Familie

Im Juni 1872 heiratete Defregger seine Verlobte Maria Anna Müller (1856–1902), aus der Ehe sind sieben Kinder (zwei jung verstorbene Töchter, Lola und Anna, und fünf Söhne) entsprossen, darunter Franz „Franzl“, Hans „Hansl“ (Lebensrune.png 1886; später Bildhauer und Architekt) und Friedrich „Friedl“. Insbesondere der frühe Tod seiner Tochter Emma, die er vergötterte, traf ihn tief. Die beiden ältesten Söhne waren Robert (Lebensrune.png 11. Februar 1874 in Bozen; Todesrune.png 1932; seine 1901 geborene Tochter Maria heiratete Prof. Dr. Hans Piloty) und Hermann (1878–1943). Hermann wurde Reiteroffizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres (verabschiedet als Major 1919) und seit 1938 der Wehrmacht, zuletzt als Oberstleutnant.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Bildergalerie

Literatur

  • Künstler-Monographien, XVIII. Defregger. Mit 97 Abbildungen nach Gemälden und Zeichnungen, Velhagen und Klasing 1900 (PDF-Datei)
  • Hans-Peter Defregger (Hans-Peter ist der Sohn von Hans „Hansl“ Defregger aus zweiter Ehe):
    • Defregger: 1835–1921. Rosenheimer Raritäten; 1. Teil, Rosenheim 1983, ISBN 3-475-52383-3
    • nur mit dieser Jahreszahl 1983 ist dieser 1. Teil des Werksverzeichnisses (Hauptband) vollständig, es gibt weitere gekürzte Sonderausgaben mit gleichem Titel
    • Defregger: 1835–1921. Ergänzungsband. Rosenheimer Raritäten; 2. Teil, Rosenheim 1991, ISBN 3-475-52673-5