Schröder, Friedrich (1908)
Friedrich „Fritz“ Schröder ( 4. November 1908 in Eberswalde[1]; 17. Juli 1932 in Berlin-Kreuzberg) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Fritz Schröder war ein Versicherungsbeamter vom Kreuzberger Sturm 124/8. Er galt als einer der Besten. Nur seine Arbeit und seinen Sturm kannte er. War die Arbeit zu Ende, so meldete er sich zum Dienst.
Tod
Schüsse in der Nacht
Am Sonnabend, in der Nacht zum 17. Juli 1932, hatte Schröder Dienst im Sturmlokal in der Lindenstraße, immer erhöhte Wachbereitschaft in unmittelbarer Nähe des kommunistischen Verkehrslokals „Prochnow“. Alle warteten, vertrieben sich die Zeit durch Skat spielen, Musik und dergleichen, trotzdem immer in höchster Spannung.
Mitternacht war vorbei, plötzlich ein Ruf von draußen: „Kommunisten kommen!“ Die Skatkarten flogen beiseite, dreißig Mann stürzten auf die Straße, gleich um die Ecke in die Hollmannstraße, Ecke Alte Jakobstraße – plötzlich Schüsse, es ging um die Deckung.
- „Wir arbeiten uns vor – dunkle Gestalten verschwinden – und da sehen wir ihn liegen, unseren Kameraden Friedrich Schröder, eine Kugel traf ihn ins Herz.“
Der Verwundung erlegen
Der 23jährige SA-Mann vom Sturm 124/III/8 Friedrich Schröder, den seine Kameraden noch ins Urban-Krankenhaus verbringen konnten, verstarb dort kurze Zeit später. Ein weiteres Opfer des Bruderkampfes.
Beisetzung
Seine Beerdigung erfolgte am 23. Juli 1932 auf dem Waldfriedhof Eberswalde.
Ehrungen
Sein Sturm führte im Dritten Reich seinen Namen und an dem Haus Alte Jakobstraße 1a in Berlin-Kreuzberg wurde eine Gedächtnistafel am 9. November 1934 eingeweiht und angebracht:
- An dieser Stelle fiel von Marxisten ermordet
- am 17. Juli 1932
- der SA-Mann Friedrich Schröder,
- geb. 4. 11. 1908.
- Laß den Helden in Deiner Seele nicht sterben.
Der Nordteil des Elisabethufers in Berlin wurde ihm zu Ehren in Schröderdamm umbenannt. Die Stadt Eberswalde benannte 1935 eine der schönen Waldstraßen in Westend nach Friedrich Schröder. Am 17. Juli 1937, dem fünften Jahrestag, an dem der SA-Mann durch einen Herzschuß getötet wurde, weihte seine Geburtsstadt Eberswalde einen Gedenkstein für den Blutzeugen der Bewegung auf dem Waldfriedhof ein.[1]
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag, Fretterode, 4., überarbeitete Auflage Auflage 2021, S. 525 f., ISBN 978-3935102209 (Bestellmöglichkeit)
- Berlin 1920-1936: Historischer Führer zu den Stätten der Kampfzeit der NSDAP in der Reichshauptstadt, Winkelried-Verlag, ISBN 978-3-938392-09-6
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag 1938