Eberswalde

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Eberswalde

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Barnim
Provinz: Brandenburg
Einwohner (31. Dez. 2019): 40.699
Bevölkerungsdichte: 436 Ew. p. km²
Fläche: 93,21 km²
Höhe: 25 m ü. NN
Postleitzahl: 16225, 16227
Telefon-Vorwahl: 03334
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Koordinaten: 52° 50′ N, 13° 49′ O
Eberswalde befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg
Bürgermeister: Friedhelm Boginski (FDP)

Eberswalde ist eine deutsche Mittelstadt in Brandenburg und die Kreisstadt des Kreises Barnim.

Geographie

Lage

Eberswalde liegt ca. 50 Kilometer nordöstlich von Berlin und etwa 20 Kilometer westlich der Oder bei Hohenwutzen. Unmittelbar nördlich der Stadt verläuft der Hohenzollernkanal. Durch das Zentrum führt der Finowkanal.

Gliederung

Zur Stadt Eberswalde gehören folgende Ortsteile:

Hinzu kommen die Wohnplätze Clara-Zetkin-Siedlung, Eisenspalterei, Finowtal, Försterei Kahlenberg, Geschirr, Kupferhammer, Macherslust, Mäckersee, Nordend, Ostend, Stadtmitte, Stadtsee, Westend und Wolfswinkel.[1]

Gewässer

Politik

Während der Corona-Krise gingen Ende 2021 Bürger gegen die Zwangsmaßnahmen des Staates in der märkischen Stadt auf die Straße spazieren.

Geschichte

Ältere Zeit

Frühere Namen der Stadt waren Everswolde (wird 1276 erstmals urkundlich erwähnt), 1307 heißt es in nova civitate Everswolde, von 1375 bis November 1876 Eberswalde velut nova civitas, Neustadt oder Neustadt Eberswalde, danach Eberswalde, von 1970 bis 1993 Eberswalde-Finow, seit 1. Juli 1993 offiziell wieder Eberswalde.

Die für den Verkehr wichtige Furt durch die Finow hat offensichtlich schon in urgeschichtlicher Zeit große Bedeutung und Anziehungskraft besessen. Dieser Raum ist bereits in der jüngeren Altsteinzeit von Jägern und Sammlern aufgesucht worden. Das Finowtal und seine unmittelbare Umgebung weisen in der Jungsteinzeit im Gegensatz zur Bronzezeit eine sehr spärliche Besiedelung auf. Westlich der Hospitalkapelle befand sich ein heidnischer Wohnplatz. Nördlich von Finowfurt ist eine altdeutsche Wallburg nachgewiesen worden.

Wesentliche Einnahmequellen bildeten die 1306 erfolgte markgräfliche Überlassung des Marktzolles, 1307 der Mahlzwang für umliegende Dörfer (Karutz, Gersdorf, Sommerfelde) sowie 1317 der Straßen- und Stapelzwang für die Handelsstraße Frankfurt/Oder-Stettin. Eberswalde war Umschlagplatz für die Fracht aller die Finow befahrenden Oderschiffe. Der Rat konnte 1326 die Niedergerichte, 1431 die Obergerichte wiederkäuflich und 1543 erblich an sich bringen.

Der Wiederaufbau, aber auch die neue Stadtverfassung des Kurfürsten Joachim I. von 1515 bewirkten einen erneuten Aufschwung. So wurde die Stadt durch Aufkommen des metallverarbeitenden Handwerkes zum frühesten Industrieort der Mark Brandenburg. 1532 gab es zwei Kupferhämmer, die 1603 an die Finow verlegt wurden. Am Kienwerder entstanden Eisen-, Blech-, Drahthämmer und Messerschmieden, außerdem wurden eine Papierfabrik, Tuchmachereien und Ziegeleien errichtet, besonders am Finowkanal, der 1620 nach 15-jähriger Bauzeit mit elf Schleusen in Betrieb genommen worden ist.

Der ehemalige Skagerrak-Platz (heute Park am Weidendamm) mit Danckelmann-Denkmal 1943

Jüngere Zeit

Im Dreißigjährigen Krieg erlitt Eberswalde Zerstörungen und Verwüstungen. Neben den Lasten häufiger Einquartierungen und hohen Kontributionen mußten die Eberswalder Tribut an Herrscher und Heerführer entrichten. So kampierte am 20. Juni 1628 Feldmarschall Wallenstein in der Stadt, und vom 18. zum 19. Dezember 1632 ist der in der Schlacht von Lützen gefallene schwedische König Gustav Adolf in der Stadtkirche Maria Magdalena aufgebahrt worden. Unter großem Aufgebot an Geld und Naturalien mußte der jeweils riesige Troß der Begleiter von den Bürgern versorgt werden. Eberswalde erholte sich von den Auswirkungen des Krieges nur langsam.

Zwischen 1743 und 1755 wanderten 120 Scheren- und Messerschmiede, Schlosser und Feilenhauer aus Thüringen und dem Rheinland mit ihren Familien ein. Der wieder einsetzende wirtschaftliche Aufschwung führte zwischen 1743 und 1746 zum erneuten Ausbau des Finowkanales, der sowohl als Verkehrsweg wie auch als Energiequelle große Bedeutung für die Stadt und die Industrie gewann. Mit dem Kanal entstand ein Wasser- und Schiffahrtsamt. Auf dem Kupferhammer der Stadt ist der Kessel für die erste 1785 in Deutschland in Betrieb genommene Dampfmaschine hergestellt worden.

Am 1. Mai 1830 wurde auf Grund der ausgedehnten Wälder der Umgebung die Forstakademie von Berlin nach Eberswalde verlegt. Der praxisbezogene Unterricht in den forstlichen Lehrrevieren und die wissenschaftlichen Leistungen der hier wirkenden Forstwissenschaftler begründeten Eberswaldes Ruf als Waldstadt.

Am 1. September 1910 eröffnete die städtische Straßenbahn Eberswalde. Sie verkehrte bis 2. November 1940. Einen Tag später nahm der elektrische Oberleitungsbus seinen Betrieb in Eberswalde auf.

Urgermanische Kunst aus der Bronzezeit: Der Schatz von Eberswalde (Teilansicht), auch als Eberswalder Goldschatz bekannt, von der Roten Armee geraubt, von Rußland als Beutekunst völkerrechtswidrig einbehalten.[2]

Ein Arbeiter der Messingwerke fand bei Arbeiten an einem Wohnhaus am 16. Mai 1913 den Goldschatz von Eberswalde.

Als der Finowkanal trotz dauernder Ausbesserungen und Veränderungen dem Verkehrsaufkommen, der Schiffstechnik und dem Energiebedarf nicht mehr gewachsen war, wurde der neue Hohenzollernkanal geschaffen und 1914 eingeweiht.

Im Zuge der Novemberrevolution von 1918 kam es zu Streiks, Demonstrationen und schließlich zur Ausrufung der Räterepublik in Eberswalde durch Phillip Zopf. Während des Kapp-Aufstandes im März 1919 fanden im Stadtteil Westend bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Besatzung eines Panzerzuges und Eberswalder Arbeitern statt.

Adolf Hitler hielt am 27. Juli 1932 eine Wahlkampfrede im Eberswalder Stadion vor rund 40.000 Zuhörern.

In der Stadt waren zur Zeit des Nationalsozialismus Kommandobehörden/Dienststellen, Einrichtungen sowie verschiedene Front- (u. a.: Schützen-Regiment 3) und Ersatztruppenteile der Wehrmacht stationiert.[3]

Sehenswürdigkeiten

Waldstadt Eberswalde – Rathaus mit Marktplatz

Personen

Adolf Hitler und Hermann Göring haben Eberswalde einige Male besucht, meist auf der Durchreise nach Carinhall. Beide wurden – wie in vielen deutschen Städten – Ehrenbürger. Dieser Titel wurde ihnen erst 1991 wieder aberkannt.

Die Schriftstellerin Ina Seidel wohnte einige Jahre in Eberswalde und war die Frau des Pfarrers Heinrich Wolfgang Seidel.

Literatur

  • Rudolf Schmidt: Eberswalder Baudenkmäler, 1911
  • Rudolf Schmidt: Eberswalder Wander-Buch, Verlag von Aug. Arendt, 1924
  • Rudolf Schmidt: Eberswalde im Bild. Eine Wanderung durch die Jahrhunderte, Selbstverlag, 1927
  • Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde, Verlagsgesellschaft Müller, Eberswalde
    • Band 1: Bis 1740, 1939.
    • Band 2: 1740–1940, 1941.
    • Nachdruck: Eberswalde 1992 (Band 1) und 1994 (Band 2).
  • Lieselott Enders / Margot Beck, Friedrich Beck (Hg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VI – Barnim, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1980
  • Eberswalder Heimatkalender (1960–1993)
  • Eberswalder Jahrbuch (seit 1993)
  • Amtsblatt für die Stadt Eberswalde
  • Eberswalde 1935, Pharus-Plan, Berlin, Reprint., eines historischen Pharus-Planes. Mit Straßenverzeichnis Auflage, ISBN 978-3-86514-234-4 (Bestellmöglichkeit)

Verweise

Fußnoten