Gabriele Eins, Zwei, Drei

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Gabriele Eins, Zwei, Drei
Gabriele Eins, Zwei, Drei.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Gabriele Eins, Zwei, Drei
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: Rolf Hansen
Drehbuch: Heinrich Spoerl; nach einem Roman von Haireddin
Produktion: Tonfilm-Studio Carl Froelich & Co.
Musik: Hansom Milde-Meißner
Kamera: Reimar Kuntze
Schnitt: Gustav Lohse
Besetzung
Darsteller Rollen
Gustav Fröhlich Der Ingenieur
Marianne Hoppe Gabriele Brodersen
Grethe Weiser Fanny Flint
Will Dohm Bosto
Harald Paulsen Simikry
Frida Hummel-Sturm Bostos Mutter
Tatjana Sais Odette
Jupp Hussels Monteur Willy
Erich Dunskus Der Ostpreuße

Gabriele Eins, Zwei, Drei ist ein Lustspiel von 1937. Gedreht wurde der Film vom Mai bis Juli 1937 in Genua und Portofino. Die Uraufführung fand am 10. September 1937 im Capitol in Berlin statt.

Weitere Titel

  • Gabriele eins - zwei - drei (weitere Schreibweise)
  • Gabriele eins, zwei drei! (weitere Schreibweise)
  • Gabriele sucht Abenteuer (Verleihtitel, Österreich)
  • Nimbus (Arbeitstitel)

Handlung

Quelle
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Cabriele Brodersen, eine wohlerzogene junge Dame mit Höchstkomfort, möchte auf ihrer Mittelmeerreise einmal einen Blick in das „wirkliche Leben" tun und begibt sich zu diesem Berufe mit ihrer Stewardess Fanny Flint unter Leitung des Fremden­führers Simikry in der Hafenstadt in eine kräftige, eindeutige Matrosenkneipe. Da sie mit den Männern, „die nach Tang und Seeluft riechen", auch einmal – studienhalber – tanzen möchte und ihr das elegante Kostüm dabei im Wege ist, kommt sie auf den Gedanken, mit ihrer einfach angezogenen Stewardess Kleidung Rolle zu tauschen. Aus dem Scherz wird Ernst. Als Gabriele, von Ihrem Ausflug ins Volkstümliche enttäuscht, ihre Sachen zurückfordert, sind der kleinen Stewardess in der benachbarten Edenbar Kleider, Sekt und Kavaliere zu Kopf gestiegen. Sie fürchtet sich vor der Demaskierung und Blamage und möchte die Rolle der vornehmen Dame noch ein Stündchen weiterspielen, und als Gabriele dringlicher wird, stellt sie sich fremd und dumm, und das Ende vom Liede ist, daß Gabriele, die in ihrem ärmlichen Aufzug auch so gar nicht in das feine Lokal passt. vom Geschäftsführer sanft und geräuschlos auf die Straße gesetzt wird. Dann trennen sich die Schicksale. Gabriele findet in ihrem armseligen Kleidchen, ohne Geld, Gepäck und Papiere keine Unterkunft und macht sich der Hochstapelei verdächtig. Auf der Polizeiwache bekommt sie einen Nervenschock und wird zur Prüfung ihres Geisteszustandes an die zuständige Beobachtungsstation abgeschoben. Dort wird dann ihre geistige Gesundheit festgestellt. Da sie aber nun mehr der Simulation verdächtig erscheint und zur weiteren Beobachtung festgehalten werden soll, folgt sie dem Rat eines jungen Arztes und gibt zu, daß sie falsche Angaben gemacht hat und, wie aus dem Heuerbuch ersichtlich die Stewardess Fanny Flint ist. Mit dieser ihrer protokollartigen Erklärung bewirkt sie zwar ihre sofortige Freilassung, verbaut sich aber jede weitere Chance. Auch beim Konsulat, wo sie einen neuen Pass verlangt, erfährt man durch telefo­nische Anfrage von ihrer eigenen Erklärung und weist ihr als Schwindlerin die Tür, und in der Zeitung erscheint gegen sie eine Warnung. – So wird Gabriele, völlig verstört und hoffnungslos, von dem deutschen Ingenieur Brack aufgelesen. Auch er glaubt ihr nicht ihre Geschichte, die immer komplizierter und Unglaubwürdiger geworden ist, und hält sie für ein gestrandetes Mädchen. Er bringt sie in seinem Logierhaus unter und lässt sie dort als Haus­mädchen arbeiten. So bekommt sie, wenn auch auf andre Art, ein Stück „wirkliches Leben" zu kosten. Zwischen ihr und Brack aber haben sich bereits in der Enge des Logierhauses zarte Fäden gesponnen, die ihr die ungewohnte Arbeit erträglich machen. Die Stewardess Fanny Flint ist weniger glücklich. Sie hat in der Edenbar vergeblich auf Gabrieles Rückkehr ge­wartet und dabei die Bekanntschaft des Gendarmeriehauptmanns Bosto gemacht, der die vermeintliche Dame liebe­voll in seine Obhut nimmt. Als sie am nächsten Tage mit schwerem Kopf und schwerem Herzen erwacht, liegt sie als das reiche Fräulein Brodersen im vornehmsten Zimmer des Strandhotels Miramar. Sie will nicht hochstapeln, aber sie findet sich aus ihrer Rolle nicht mehr heraus und wird außerdem von dem immer zudringlicher werdenden Simikry in Schach gehalten. Der einzige Trost in ihrem goldenen Käfig ist die respektvolle Zuneigung Bostos, der sie nichts ahnend weiter betreut und sie sogar bei der Aushändigung des Geldes legitimiert, das Gabriele sich von ihrer Bank hat kommen lassen und das dank der Findigkeit der Post der falschen Gabriele ausgezahlt wird. Inzwischen nimmt Simikry, nachdem er bei Fanny nichts zu erhoffen hat, einen Frontwechsel vor und versucht, seine Kenntnisse von ihrem Aufenthalt bei Gabriele zu verkaufen. Er erntet zwar von Brack einen Kinnhaken, aber immerhin kommen die Dinge ins Rollen. Während er noch einen zweiten Versuch macht, an die Stelle der reuevoll und für seine Zwecke unbrauchbaren Fanny seine abgelegte Freundin Odette zu placieren, hat sich Brack, bei dem es langsam dämmert, mit Gabriele auf den Weg gemacht, und in dem Bahnwärterhäuschen einer kleinen Umsteigestation kommt es zu der großen Auseinandersetzung zwischen den Jetzt dreifach vorhandenen Gabrielen, und zwar ausgerechnet unter dem Vorsitz des zuständigen Gendarmeriehauptmanns Bosto. Er kann es nicht fassen, dass er einer Hochstaplerin ins Garn gegangen sein soll, und sieht unsterbliche Blamage und Dienstquittierung vor Augen. Er wird im letzten Augenblick durch Gabriele gerettet, die die Harmlosigkeit der Sache erfasst und die Dinge so wendet, als habe sie mit Fanny den Rollentausch für die gesamten Zeit verabredet – womit dann dem doppelten Happy End nichts mehr im Wege steht. Also kein Abenteuer- oder Kriminalfilm, sondern ein tragisches Reiseabenteuer, durch das die beiden erlebnishungrigen Frauen einmal einen ungewollten, tiefen und hoffentlich auch nachhaltigen Blick in die ihnen entgegensetzten Lebenssphären tun.