Garve, Christian

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Christian Garve.jpg

Christian Garve (* 7. Januar 1742 in Breslau; † 1. Dezember 1798 ebenda) war ein deutscher Philosoph und Übersetzer.


Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Moralphilosoph, klarer Denker und Darsteller; Gellert's Nachfolger als Professor in Leipzig. Friedrich der Große zeichnete ihn sehr aus und veranlaßte ihn, Cicero's Buch über die Pflichten zu verdeutschen. Garve übersetzte mehr, als daß er Eigenes gab; aber durch die logische Klarheit und Ordnung seiner Gedanken, durch erläuternde Zusätze aus dem Quell seines reichen Geistes machte er die fremden philosophischen Schriften gleichsam zum vaterländischen Nationalgut. Sein größtes Verdienst beruht darin, daß er Andere anfeuerte; er war, mit Horaz zu reden, der Wetzstein für seine geistigen Nachbarn. Da er Gellert für den einzigen klassischen Dichter Deutschlands hielt, konnte ihm das Verständnis für Schiller und Goethe nicht aufgehen. „In der Philosophie stand er zwischen dem wissenschaftlichen Radikalismus Kant's und dem gefühlsseligen Glaubensstolz der Jacobi, Lavater, Hamann.“ Sein Werk „Ueber Einsamkeit und Gesellschaft“ erscheint uns etwas einseitig und phliströs, doch muß man seine seinen psychologischen Beobachtungen, gepaart mit durchaus wohlwollender Gesinnung, auch heute noch anerkennen.


Werke (Auswahl)

  • Abhandlung über die menschlichen Pflichten in drey Büchern (PDF-Datei)
  • Philosophische Anmerkungen und Abhandlungen zu Cicero's Buchern von den Pflichten (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)
  • Ueber den Charakter der Bauern und ihr Verhältniss gegen die Gutsherrn und gegen die Regierung. Drey Vorlesungen in der Schlesischen Oekonomischen Gesellschaft gehalten (PDF-Datei)
  • Uebersicht der vornehmsten Principien der Sittenlehre, von dem Zeitalter des Aristoteles an (PDF-Datei)
  • Versuche über verschiedene Gegenstände aus der Moral, der Litteratur und dem gesellschaftlichen Leben (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
  • Eigene Betrachtungen über die allgemeinsten Grundsätze der Sittenlehre: Ein Anhang zu der Uebersicht der verschiedenen Moralsysteme (PDF-Datei)
  • Ueber das Daseyn Gottes (PDF-Datei)
  • Abhandlung über die Verbindung der Moral mit der Politik (PDF-Datei)
  • Vermischte Anmerkungen über Gellerts Moral, dessen Schriften überhaupt (PDF-Datei)
  • Ueber die Lage Schlesiens in verschiedenen Zeitpuncten und über die Vorzüge einer Hauptstadt vor Provinzialstädten (PDF-Datei)
  • Ueber Gesellschaft und Einsamkeit (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
  • Fragmente zur Schilderung des Geistes, des Charakters, und der Regierung Friederichs des Zweyten (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)

Literatur

  • Paul Müller: „Chr. Garves Moralphilosophie und seine Stellungnahme zu Kants Ethik“ (1905) (PDF-Datei)
  • Eduard Bonnell: „Friedrichs des Grossen Verhältniss zu Garve und dessen Uebersetzung Ciceros von den Pflichten nebst einer Betrachtung über das Verhalten der Schule gegen die Uebersetzungen der alten Klassiker“, 1855 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!