Heuberger, Georg
Georg Heuberger (* 1946 in Budapest, Ungarn; † 7. November 2010 in Frankfurt am Main) war Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Frankfurt und ist Repräsentant der Jewish Claims Conference Deutschland. In dieser Funktion sitzt er auch im Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Georg Heuberger ist bemüht, dem deutschen Volk möglichst umfassende und irreversible Schäden auf kultureller und finanzieller Ebene zuzufügen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Heuberger studierte in Frankfurt am Main Jura bis zum ersten Staatsexamen und später an der Hebräischen Universität Jerusalem Sozialwissenschaften und Jüdische Zeitgeschichte. Er arbeitete an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. 1988 trat er in seine Funktion als Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Frankfurt, die er bis zu seinem Ruhestand im Januar 2006 innehatte. Daneben war er als Geschäftsführer der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden tätig.
Heute ist er, neben seiner Tätigkeit als Repräsentant der Jewish Claims Conference (kurz: JCC) Deutschland, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Leo Baeck Instituts.
2006 wurde Heuberger mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
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Jüdischer Restitutionsanspruch auf entartete Kunst
- Georg Heuberger, der deutsche Repräsentant der 'Jewish Claims Conference' meinte: "Die mangelnde Provinienzforschung ist ein historisches Versäumnis der deutschen Museen." Nach dem Krieg hätten sich die Museen wegen des Verlusts von sogenannter 'entarteter' Kunst selbst als Opfer betrachtet. Dabei hätten sie bewusst übersehen, dass viele Kunstwerke in ihrem Besitz jüdischen Menschen geraubt wurden. Heuberger kritisierte, viele Museumsleiter wollten den Bestand ihrer Häuser um jeden Preis bewahren. Nach der Herkunft eines Kunstwerks werde erst dann geforscht, wenn ein Restitutionsbegehren vorliege. Die 'Jewish Claims Conference' setzt sich unter anderem für die Rückgabe von jüdischem Kulturgut ein, das von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde.[1]
- Georg Heuberger von der "Jewish Claims Conference" hatte im Deutschlandradio Kultur beklagt, die Museen in der Bundesrepublik hätten ihre eigene Geschichte im Dritten Reich nicht hinreichend aufgearbeitet. So fragte Heuberger in dem Interview, was mit den jüdischen Direktoren und Mitarbeitern geschehen sei. Oder was es für Kooperationen mit dem Kunstraub der "Nazis" gegeben habe. All das müsse geklärt werden, und darin sehe er ein historisches Versäumnis der Museen. Es sei indes ein Fortschritt, dass die Claims-Conference zu einem Treffen mit dem Kulturstaatsminister in dieser Sache eingeladen worden sei, betonte Heuberger.[2]