Georg Zischek

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Monsignore Georg Zischek (Lebensrune.png 16. Februar 1892 in Blisowa; Todesrune.png 14. September 1979 in Eichstätt) war ein deutscher Priester und Prälat.

Leben

Georg Zischek kam am 16. Februar 1892 als ältester Sohn des Ehepaars Johann und Margarethe Zischek in Blisowa bei Bischofteinitz im Böhmerwald zur Welt.

1911 begann er nach seinem Abitur sein Studium der Theologie. Obwohl seine Heimatdiözese Budweis war, entschied sich Zischek für die Diözese Leitmeritz, weil diese wohl zu wenige Priester bzw. Priesteramtskandidaten hatte. Seine Studienzeit verbrachte er am böhmischen „Collegium Nepomuceum“, einem päpstlichen Kolleg in Rom, wo ihn die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges einholten. Als Italien 1915 in den Krieg eintrat, mußte er sein dortiges Studium beenden und in die deutschböhmische Heimat zurückkehren. Hier erhielt er am 10. Oktober 1915 seine Priesterweihe in Leitmeritz. Von 1917 bis 1919 wirkte Zischek als junger Kaplan in Aussig, anschließend als Priester in Falkenau-Kittlitz und als Dechant in Reichstadt. Am 1. Mai 1933 erfolgte seine Berufung in das Domkapitel St. Stephan zu Leitmeritz. Seine Unterstützung der Missionsarbeit brachten ihm im April 1940 den Ehrentitel eines päpstlichen Geheimkämmerers ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg befahl der tschechoslowakische Nationalausschuß die Ausweisung der fünf deutschen Domherren zu Leitmeritz zum 27. April 1946, die von den Geistlichen jedoch verweigert wurde. Lediglich bis zum 1. Mai konnte die Vertreibung noch hinausgezögert, nicht aber verhindert werden. Unter widrigen Umständen gelangte Zischek zusammen mit seiner Schwester über die Durchgangslager Wiesau, München und Dettenheim bei Weißenburg nach Eichstätt. Dort wurde er am 30. Juni 1946 vom Eichstätter Bischof Rackl zum Diözesanflüchtlingsseelsorger ernannt.

Am 19. März 1951 wurde er bischöflicher Geistlicher Rat und am 1. März 1960 Prosynodalrichter am Diözesangericht Eichstätt. Sechs Jahre später wurde er zum Diözesanbeauftragten der Diözese Leitmeritz ernannt. Als letzter lebender Domherr von Leitmeritz war er eine Identifikationsfigur der Leitmeritzer Heimatvertriebenen. Seinem Amt als Vertriebenenseelsorger blieb er 31 Jahre lang treu, bis er am 4. Oktober 1977 zurücktrat und den Gaimersheimer Pfarrer Josef Worsch als seinen Nachfolger vorschlug.

Am 14. September 1979 verstarb Monsignore Georg Zischek und wurde am Kreuzgang auf dem Domkapitelfriedhof neben den anderen Eichstätter Domherren bestattet.[1]

Fußnoten

  1. Andreas Fuchs: Monsignore Georg Zischek – Ein Leben für (die) Heimat in Heimat verlieren – Heimat gewinnen. Kontakte, Konflikte, Kooperation. Eichstätt in der Nachrkriegszeit", Eichstätt, 2003, Seite 103-111