Reitlinger, Gerald
Gerald Roberts Reitlinger (geb. 2. März 1900 in London; gest. 8. März 1978 in St. Leonards, Sussex) war ein jüdischer Historiker, Archäologe und Autor („Holocaust-Autor“).
Werdegang
Gerald Roberts Reitlinger besuchte die Westminster School und studierte dann Archäologie am Christ Church College in Oxford. Danach erhielt er eine künstlerische Ausbildung an der Slade School of Art und war von 1922 bis 1939 als Kunstmaler tätig. Von 1927 bis 1929 gab er in England die Zeitschrift „Zeichnen und Malen“ heraus.
Im Auftrag der Universität Oxford gehörte er von 1930 bis 1931 einer Expedition nach Kish im Irak an und war im folgenden Jahr Leiter einer vom selben Institut veranstalteten archäologischen Forschungsreise nach Hira im Irak. Als Niederschlag jener Jahre erschien neben zahlreichen archäologischen Artikeln 1932 das Buch „A Tower of Skulls“. In den 1930er Jahren war er Teilnehmer archäologischer Expeditionen nach Asien. 1939 gab er in „South of the Clouds“ einen Forschungsbeitrag über China und Tibet. Er schrieb eine „Archäologie des Kunstgeschmacks“. In der Folge wurde Reitlinger vor allem als Historiker der deutschen Geschichte zum Nationalsozialismus bekannt. Seine Forschungen auf diesem Gebiet wurden durch sein Kriegstagebuch (von 1939 bis 1941 diente er bei der Flak, von 1942 bis 1945 wirkte er als Dozent bei den Streitkräften) angeregt. Nach 1945 verwandelte er sich in einen „Holocaust-Experten“. 1953 kam das als Standardwerk geltende Buch aus seiner Feder „The Final Solution“ heraus.
Reitlinger gilt als politisch korrekter Spezialist für eine diffamierende, entstellende Geschichtsschreibung über das nationalsozialistische Deutschland. Er ist auch ein besonders engagierter Verfechter der Holocaust-These.