Gesner, Konrad

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Universalgelehrter Conrad Gesner

Konrad Gesner (auch Conrad Gesner, Geßner, von Gesner, latinisiert Conradus Gesnerus; Lebensrune.png 26. März 1516 in Zürich; Todesrune.png 13. Dezember 1565 ebenda) war ein deutscher Arzt, Naturforscher, Altphilologe, Humanist, Polyhistor und Enzyklopädist aus der Schweiz. Sein bekanntestes Werk war die vierbändige Historia animalium, welches posthum noch um Abhandlungen über Schlangen und Insekten ergänzt wurde. Das Werk wurde später als Thierbuch in deutscher Übersetzung herausgegeben.

Leben

Gesner wurde als Sohn des Kürschners Urs Gesner (aus Solothurn stammend, Bürger in Zürich) und der Anna Barbara Fries geboren. Er studierte in Straßburg, Bourges, Paris und Venedig, und erhielt dann in seiner Vaterstadt ein ärmliches Schulamt. Um sich eine bessere Lage zu verschaffen, ging er wieder aus die Universität, und zwar nach Basel, wo er nun vorzugsweise Medizin studierte. Hierauf wurde er 1537 Professor der altgriechischen Sprache in Lausanne und dann, nach kurzem Aufenthalt in Montpellier, Professor der Physik in Zürich, wo er zugleich als praktischer Arzt wirkte. Er starb am 13. Dezember 1565 an der Pest, nachdem er ein Jahr zuvor in den Adelstand erhoben worden war.

In der Literaturgeschichte wirkte Gesner als ein Wegbereiter. Er sorgte für die Wiedereinführung des Studiums der Naturgeschichte, errichtete einen botanischen Garten und legte das erste Naturalienkabinett an. Gesner ist der Erfinder der botanischen Methode, indem er das Pflanzenreich nach dem Charakter des Samens und der Blume in Geschlechter, Arten und Klassen ordnete. Außerdem schrieb er über Heilquellen, über Arzneimittel, über den Pilatusberg, über alpine Milchwirtschaft, über die Natur und die Verwandtschaft der Sprachen („Mithridates“, Zür. 1555) und edierte und kommentierte zahlreiche alte Schriftsteller, bearbeitete lateinische und altgriechische Lexika, verfasste Gedichte in altgriechischer Sprache und übersetzte auch viel aus dem Altgriechischen ins Lateinische.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es außerdem:[1]

Konrad Geßner, der erste Gelehrte, welcher sprachvergleichende Versuche machte, ist geb. in Zürich den 26. März 1516. Als Lernender und Lehrer hatte er, bevor er 1541 in Zürich Professor der Naturgeschichte wurde, in der Schweiz, im Elsaß, in Frankreich wechselnden Aufenthalt genommen; Theologie, klassische und orientalische Sprachen, Naturwissenschaften und Medizin waren Gegenstand seiner eifrigsten Studien. Er starb in Zürich den 13. Dezember 1565. - Geßners polyhistorische Thätigkeit auf den Gebieten der Naturwissenschaften und der alten Sprachen ist eine erstaunlich erfolgreiche und fruchtbare. Für uns wichtig ist sein: „Mithridates, sive de differentiis linguarum...“ (1555). Den Pfarrer Josua Maaler (Pictorius) von Eglau regte er zu dem „Dictionarium Germanico == latinum“ (1561) an, wozu er auch die Vorrede schrieb. Geßner ahnte die Bedeutung der älteren deutschen Sprachstämme, von deren Litteratur er allerdings nur Bruchstücke kannte. Eine von ihm beabsichtigte Ausgabe des „Otfried“ kam nicht zu Stande.

Werke (Auswahl)

  • Historia animalium
  1. Quadrupedes vivipares. 1551.
  2. Quadrupedes ovipares. 1554.
  3. Avium natura. 1555.
  4. Piscium & aquatilium animantium natura. 1558.
  • Stirpium historia
  • Corpus Venetum de Balneis
  • Thesaurus Euonymi Philiatri
  • De Omni Rervm Fossilivm Genere
  • Der Theil des köstlichen und theuren Schatzes Euonymi Philiatri
  • Enchiridion rei medicae (PDF-Datei)
  • Catalogus plantarum latine, graece, germanice et gallice (PDF-Datei)
  • De chirurgia scriptores optimi quique veteres et recentiores, plerique in Germania antehac non editi, nunc primum in unum conjuncti volumen (PDF-Datei)

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationallitteratur herausgegeben von Gustav Könnecke (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!