Gilly, Friedrich
Friedrich Gilly ( 16. Februar 1772 in Altdamm bei Stettin; 3. August 1800 in Karlsbad; vollständiger Name Friedrich David Gilly) war ein deutscher Baumeister in Preußen. Seine Werke sind von der Revolutionsarchitektur beeinflusst.
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Wirken
Der so jung aus dem Leben geschiedene Architekt hatte bei Carl Gotthard Langhans, dem Erbauer des Brandenburger Tores in Berlin, und bei Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736 bis 1795), dem Erbauer des Wörlitzer Schlosses und feinsinnigen Schöpfer schöner Gartenanlagen, gelernt. 1794 machte Gilly Aufnahmen von der Marienburg und gab damit den ersten Anstoß zur Wiederbelebung des norddeutschen Backsteinbaus. Mit besonderer Liebe aber studierte er die römische Architektur und die Antike überhaupt und erregte 1796 mit seinem Entwurf zu einem Denkmal für Friedrich den Großen Aufsehen. Der junge Karl Friedrich Schinkel wurde durch diesen Entwurf für die Baukunst begeistert und wurde Gillys Schüler. Gilly wurzelte fest und tief in preußischer Art und rang mit Kraft und Talent um klassische Formschönheit.
Entwürfe (Auswahl)
- Berlin: Denkmal Friedrichs des Großen. 1796.
- Berlin: Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. 1799.
- Berlin: Hundebrücke. 1800.
- Berlin: Börse.
- Potsdam: Nikolaikirche. 1796.
- Entwurf zu einem Eisenhüttenwerk. 1797.
- Entwurf zu einer Basilica nach Philibert de l'Orme. 1797.
- Entwurf zu einem Landhaus im englischen Geschmack. 1798.
- Entwurf zu einem Stadttor. 1799.
- Entwurf zu einem Badehaus. 1800.
Ausgeführte Werke
- Berlin: Haus Jägerstraße 14. Entwurf 1792.
- Berlin: Haus Behrenstraße 68 (Palais Lottum). undatiert.
- Berlin: Villa Mölter am Tiergarten. Entwurf 1799.
- Berlin: Meierei im Park des Schlosses Bellevue. Entwurf 1799.
- Berlin: Haus Breite Straße 30. undatiert.
- Berlin, Neue Münze: Fries am Brüstungsband des ersten Geschosses. Entwurf 1798.
- Königsberg: Theater. Entwurf 1799.
- Dyhernfurth bei Breslau: Mausoleum der Familie von Hoym. Eingeweiht 1802.
- Paretz: Rohrhaus über der Eisgrube. Entwurf 1797.
- Schwedt a. O., markgräfliches Schloß: 5 Zimmer im ersten Geschoß des linken Flügels. Eingerichtet 1795.
Schriften
Schriften von Friedrich Gilly in: Sammlung nützlicher Aufsätze und Nachrichten, die Baukunst betreffend.
- Beschreibung des Landhauses Bagatelle bey Paris. Berlin 1799.
- Beschreibung des Landsitzes Rincy unweit Paris. Berlin 1799.
- Einige Gedanken über die Nothwendigkeit, die verschiedenen Theile der Baukunst, in wissenschaftlicher und praktischer Hinsicht, möglichst zu vereinigen. Berlin 1799.
- Einige ausgehobene Bemerkungen aus dem Reise-Journal des verstorbenen Ober-Hoff-Bauinspekteurs Gilly. Berlin 1801.
Siehe auch
Literatur
- Arthur Moeller van den Bruck: Der Preußische Stil. Mit einem Vorwort von Hans Schwarz, Wilh. Gottl. Korn Verlag / Breslau, 5. Aufl. 1931