Glockentaler

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Glockentaler von 1643 (fünfte Ausführung)

Als Glockentaler werden die Taler bezeichnet, welche Herzog August II. (August der Jüngere) von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel im Dreißigjährigen Krieg zum Andenken an die Räumung der Festung Wolfenbüttel seitens der kaiserlichen österreichen Besatzung 1643 in sieben verschiedenen Ausführungen prägen ließ. Die Taler tragen alle bis auf einen, auf dem nur der Klöppel dargestellt ist, auf ihrer Rückseite als Symbol des Friedens das Bild einer Glocke. Geprägt wurden die Stücke in Goslar und Zellerfeld. Von einzelnen Typen wurden auch Halb- und Vierteltaler ausgeprägt. Dasselbe Prägebild soll auch in Gold als Glockendukaten ausgegeben worden sein[1].

Der Herzog nahm regen Anteil an der Konzeption der Münzen, er soll sogar einen der Typen selbst entworfen haben. Die Vorderseiten der Münzen zeigen das Hüftbild des Herzogs, die Rückseiten Glocken und deren Klöppel in verschiedenen Stadien und mit der Umschrift: ALLES MIT BEDACHT auf die geduldige Rückeroberung der Stadt anspielend. Die ersten drei Ausführungen zeigen die Glocke ohne Klöppel, die vierte nur den Klöppel. Die beiden folgenden zeigen Glocke und Klöppel. Der fünfte Glockentaler ist auf den 13. September datiert. Er zeigt das Planetenzeichen Merkur und wurde auf den bevorstehenden Abzug der österreichischen Besatzungstruppen geprägt. Der sechste Taler vom 14. September bezieht sich auf den Tag des tatsächlichen Truppenabzugs, der im Zeichen des Jupiter stattfand. Der siebte und variantenreichste Typ stellt die von drei Händen geläutete Glocke über der besonnten Stadt Wolfenbüttel dar; die lateinische Umschrift lautet: TANDEM PATIENTIA VICTRIX („Schließlich ist die Geduld die Siegerin“). Zusätzliche Beischriften brachten verschiedene Deutungen hervor.

Fußnoten