Goehler, Adrienne

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Adrienne Goehler

Adrienne Goehler (Lebensrune.png 13. Oktober 1955 in Lahr im Schwarzwald) ist eine jüdische Psychologin und Kulturpolitikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Senatorin (2001-2002) in Berlin.

Werdegang

Adrienne Goehler wurde am 13. Oktober 1955 im badischen Lahr geboren. Die Tochter einer Sekretärin und eines Busfahrers wuchs im Schwarzwalddorf Kuhbach auf.[1] Goehler besuchte das Gymnasium in Lahr und studierte nach dem Abitur (1974) in Freiburg/Breisgau Germanistik und Romanistik. Während des Studiums setzte sie sich für feministische Ziele (→ Gender Mainstreaming) ein und entdeckte beim Kampf gegen das Atomkraftwerk Whyl die Ökologie-/Friedensbewegung. Vorübergehend war sie Mitglied der „Marxistisch-Reichistischen Initiative“, einer linken Sekte. Sie arbeitete in einem Kibbuz in Israel,[2] war als Lehrerin in Frankreich tätig und fuhr mit einer Freundin per Anhalter quer durch Afrika. 1978 wechselte Goehler Wohnort und Studienfach. In Hamburg studierte sie Psychologie und beendete diese Ausbildung mit einer Diplomarbeit über Ernst Bloch und Sigmund Freud.

Wirken

Berufstätig wurde Adrienne Goehler in Hamburg als Psychologin. 1983-1985 arbeitete sie in einer Sexualberatungsstelle. Nebenher blieb sie politisch aktiv, beteiligte sich an der Gründung der Partei DIE GRÜNEN/Grün-Alternative-Liste in der Hansestadt und wurde 1981 Mitglied im Bundeshauptausschuss (bis 1984). Weiter rief sie die GAL-Untergruppe „Freche Frauen“ ins Leben und zählte 1985 zu den Initiatoren des Projekts „Frauenliste“. Im November 1986 kam sie als Abgeordnete der GAL-(Frauen)-Fraktion in die Hamburgische Bürgerschaft, in der sie sich als Sprecherin ihrer Fraktion und als Mitglied im Ausschuß für Wissenschaft und Forschung, Kultur, Frauen profilierte. Im September 1990 verließ sie die Hamburger Grün-Alternative Liste (GAL).

Goehler ist ehemalige Präsidentin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und war Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin. Sie ist in zahlreichen Räten und Beiräten vertreten. Von 1992 bis 1997 war sie Mitglied im NDR-Rundfunkrat, Präsidentin der Hamburger Hochschule für Bildende Künste, von 1991 bis 2001 im Kunstbereich der Internationalen Frauenuniversität (ifu) und seit 1998 als Mitglied des Kuratoriums der „Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft“ Berlin. Von 2001 bis 2006 saß sie im Vorstand der Internationalen Frauenuniversität (ifu) / Womens' Institute of Technology, Development and Culture (W.I.T.) und von 2005 bis 2007 im Vorstand von Berlin 21, dem Dach der Berliner Agenda-Initiativen. Seit 2005 ist Goehler Mitglied im Aufsichtsrat der tageszeitung (taz), seit 2007 im Kuratorium der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 und im Aufsichtsrat der Freunde der Deutschen Kinemathek.

Filmbeitrag

Interview mit Adrienne Goehler So gut kann Umweltschutz aussehen: In Berlin wird engagierte Öko-Kunst gezeigt - von praktischen Ideen bis zu brillantem Irrsinn.

Fußnoten

  1. ZEIT, 46/1986: Adriennes Vater war Busfahrer, die Mutter arbeitete als Sekretärin. „Bist du ein Judenbub?“ rief ein Kuhbacher einmal dem Kind mit seinen kurzen schwarzen Haaren und der großen Nase nach. „Ich hätte so gerne dicke blonde Zöpfe gehabt wie die anderen und Renate oder Sabine geheißen. Weil ich die Normen nicht erfüllte, wurde ich halt rotzfrech.“ Als der Dorfpfarrer das kleine Mädchen auf der Straße fragte: „Wo g'herscht hin?“ antwortete sie nach dem obligaten Knicks und dem Gelobt-sei-Jesus'-Christus: „D'Zigeuner han mi im Galopp verlöre.“
  2. ZEIT, 46/1986: Frauen denken komplexer - „So richtig wohl und geborgen fühlte sie sich erst mit siebzehn Jahren im Kibbuz in Israel.“