Gossel, Hans-Peter

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Hans Gossel (2008)

Hans-Peter Gossel (Lebensrune.png 1955) ist ein deutscher Kommunalpolitier und ehemaliger parteiloser Bürgermeister der Kleinstadt Warin, im Osten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. 2019 wurde er für die Wählervereinigung „Für Warin“ in die Stadtvertretung gewählt, neuer Bürgermeister, gewählt am 16. Juni 2019, wurde Björn Griese von der Wählergemeinschaft „Gemeinsam Warin gestalten“.[1]

Angebliches Opfer rechter Drohungen im Weltnetz

Morddrohung gegen Warins Bürgermeister Hans-Peter Gossel, die im Kommentarbereich des rechtsextremen Szeneportals „Altermedia.

„Bis in die Süddeutsche habe ich es geschafft“, rühmt sich der Weltnetz-Nutzer, der die angebliche Morddrohung gegen den Wariner Bürgermeister in einer rechtsgerichteten Internetplattform geschrieben hat.

So hatte er am 20. Dezember 2008 um 13:24 Uhr in dem Forum der Plattform geschrieben:

Altermedia-kommentar-nr4-201208

Aufgrund dieses Textes wurde dann durch die Schweriner Polizei Personenschutz für den Wariner Bürgermeister Hans-Peter Gossel (53, parteilos) (Foto) angeordnet. Gossel hatte im NDR Nordmagazin unter anderem auch noch eine Strichmännchenzeichnung aufgeführt, von der er sich bedroht fühle. Bei dieser Zeichnung handelt es sich um den Ausschnitt eines Videos, das bei Videotube veröffentlicht wurde. Dort wird in Form von Strichmännchen das Attentat auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl dargestellt und verhöhnt. Die geschmacklose Veröffentlichung hat keinen Bezug zu Gossel.[2]

Hintergrund der Drohungen könnte die Weigerung Gossels sein, einen Grundstückskauf der „Interim Partei Deutschland“ (IPD) in Warin zu genehmigen. Gossel weigerte sich, den Kauf ins Grundbuch der Stadt einzutragen. Laut „NDR Info“ soll die „IPD“ vom Staatsschutz Schleswig Holsteins als rechtsextrem eingestuft werden. Die Polizei nimmt dem Bericht zufolge die Drohungen gegen Gossel ernst und fährt mehrmals am Tag vor dem Haus des Bürgermeisters Streife.[3]

Gossel wollte zum Jahreswechsel die Stadt für ein paar Tage verlassen. Gossel besucht Silvester Freunde in Hamburg und wird voraussichtlich erst am 5. Januar seine Arbeit wieder aufnehmen. Der Bürgermeister sagte im Gespräch mit NDR 1 Radio MV, die Drohung sei ein “kräftiger Schock” für ihn gewesen. Gossel: „Ich schlafe unruhiger. Man ist nicht mehr so frei.“ Gossel fühlt sich “allein gelassen”.[4]

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hält es daher auch für dringend geboten, dem Internet-Treiben einen Riegel vorzuschieben. „Wir werden das Thema auf der nächsten Konferenz der 16 Innenminister der Länder im Frühjahr ganz oben auf die Tagesordnung setzen“, kündigte der Minister gegenüber der OZ an. Laut Caffier ist es „nicht hinnehmbar und ein gewaltiges Problem, wenn das Internet zunehmend dazu missbraucht wird, politisch motivierte Straftaten anzufeuern“. [5]

Gossel hatte gegenüber den Medien angekündigt, dass er jetzt untertauchen wolle, da die Polizei ihn nicht genügend bewache. Das wird von der Polizei dementiert. Aus polizeilicher Sicht soll er sich nicht an die Anweisungen der Personenschützer halten und sei somit schwer zu bewachen. Die Polizei stellt natürlich die Frage, wie sehr sich Gossel tatsächlich bedroht fühlt.

Nach Informationen von MVregio News ist er mit seinem Lebensgefährten Mathias von D., wie zu jedem Jahreswechsel, nach Hamburg Rahlstedt in dessen Villa gefahren. Einwohner aus Warin wundern sich: „Jeder hier im Ort weiß doch, wo er ist. Komisches Abtauchen.“

„Uns gegenüber hat er sich offiziell in den Urlaub nach Hamburg abgemeldet“, bestätigte die zuständige Polizeisprecherin. In Polizeikreisen wundert man sich derzeit sehr über Herrn Gossel. Zuerst nämlich informierte er die Medien über sein vermeintliches Abtauchen. Erst danach erfuhr die Polizei von seiner Abreise in den Urlaub nach Hamburg.

Gossel ist scheinbar ein guter PR-Mann in eigener Sache. Die Anzeige über die angebliche Morddrohung landete fast zeitgleich bei der Polizei und beim NDR in Schwerin. Dort soll der Freund von Gossel angerufen haben. Für ein Opfer, das sich bedroht fühlt, sei dies schon ein ungewöhnliches Verhalten, stellen Kripobeamte fest. "Leute, die sich bedroht fühlen, rufen nicht gleich bei den Medien an - sondern ganz im Gegenteil: Sie meiden möglichst die Öffentlichkeit. „Jemand der sich bedroht fühlt, reist nicht in den Urlaub ab und der halbe Ort kennt das Ziel“, meint ein Personenschützer des LKA Berlin.

In Warin und Umgebung hält man das Ganze für eine Gossel typische Aktion. Die meisten Einwohner verstehen langsam nicht mehr, warum die Medien davon so stark Notiz nehmen.

Einen positiven Nebeneffekt hat das Ganze dennoch: „Jetzt weiß jeder in Deutschland, wo Warin liegt“, kommentierte die Kassiererin eines Supermarktes.[6]

Verweise

Fußnoten