Gotenstellung
Gotenstellung (auch Goten-Stellung, Apennin-Stellung, Gneisenau-Stellung oder Goten-Linie) war im Zweiten Weltkrieg in Italien der deutsche Name jener befestigten Linie, die die italienische Halbinsel auf der Höhe von Massa-Carrara und Pesaro abschnitt. Sie erstreckte sich über eine Länge von 320 Kilometern und erreichte eine Tiefe von bis zu 30 Kilometern. Nördlich dieser Linie standen deutsche Streitkräfte aus Wehrmacht und Waffen-SS, während vom Süden die britischen und VS-amerikanischen Truppen mit ihren Verbündeten die Stellungen zu durchbrechen versuchten. Mitte Mai 1944 wurde die Gotenstellung in „Grüne Linie“ umbenannt.
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Bedeutung
Die Gotenlinie war, ähnlich der Siegfried-Linie (wenn auch weniger aufwendig), eine Verteidigungslinie, die von den deutschen Streitkräften 1943 nach der alliierten Invasion auf Sizilien zum Schutz der landwirtschaftlichen und industriellen Ressourcen in der Po-Ebene gebaut und heldenhaft unter dem Oberbefehl von Generalfeldmarschall Albert Kesselring (am 21. November 1943 zum „Oberbefehlshaber Südwest“ und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C ernannt) sowie Generaloberst Heinrich von Vietinghoff (bis Mitte Januar 1945 den Oberbefehl in Italien) verteidigt worden war. Wäre sie durchbrochen worden, wären die Alpen und somit auch Deutschland für die Alliierten in greifbarer Nähe gewesen.
Sie war 320 km lang und hatte an einigen Stellen eine Breite von bis zu 30 km. Die Gotenlinie verfügte über verschiedene Verteidigungsanlagen: Minenfelder, Zäune, Panzergräben, Schützengräben, Luftschutzbunker, Artillerie- und Maschinengewehrbunker. Die Küstenzonen und das Gebiet um den Futapaß waren die am besten ausgebauten Abschnitte der Gotenlinie.
Im Spätsommer und Herbst 1944 konnten die Einbrüche des Feindes in der Gotenstellung zurückerobert werden, die Deutschen hielten die „Grüne Linie“ bis Frühling 1945.
Schlacht von Gemmano
Die Schlacht von Gemmano wurde erbittert ausgetragen, und insbesondere die deutschen Verluste waren hoch, aber Generalfeldmarschall Kesselrings Heeresgruppe C (10. und 14. Armee sowie Armee Ligurien) hatte die dringend benötigte Zeit erhalten, die Auffangstellung Pisa-Rimini (Rimini-Stellung) zu besetzten und zu verstärken.
Verluste
Die Alliierten waren für 80.000 tote italienische Zivilisten verantwortlich. Insgesamt starben und fielen insgesamt 200.000 Menschen und Soldaten beider Seiten. Es wird geschätzt, daß die Zahl der Opfer der Kämpfe ungefähr 75.000 Mann auf der Seite der Deutschen (darin sind Gefallene, Verwundete und Vermißte enthalten) und rund 65.000 Mann auf der Seite der Alliierten betrug, wobei VS-amerikanische Militärhistoriker von 40.000 bis 60.000 alliierte Gefallene ausgehen
Beispiel Rimini
Rimini lag im Gebiet der Grünen Linie, die von der Flanke der Apuanischen Alpen im Westen bei Massa–Carrara quer über den Südabhang des toskanisch-emilianischen Apennin bis Rimini reichte und das weitere Vordringen der eindringenden Alliierten aufhalten sollte. Durch den Bombenterror der RAF und der USAAF wurden bis zur Eroberung Riminis im September 1944 ca. 82 % aller Gebäude der Stadt zerstört und Tausende Zivilisten getötet.