Mollath, Gustl

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Gustl Mollath

Gustl Ferdinand Mollath (geb. 7. November 1956 in Nürnberg) ist ein deutscher Ingenieur.[1] Die BRD-Justiz schickte ihn rechtswidrig sieben Jahre in die geschlossene Psychiatrie.

Gerichtsverfahren und Psychiatrisierung

Mollath erhob Anschuldigungen, u. a. wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung, gegen Mitarbeiter der Hypo-Vereinsbank (HVB), darunter befand sich auch seine Ehefrau.[2] In einem ersten Strafprozeß wurde er wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen. Von 2006 bis 2013 war er aufgrund einer richterlichen Einweisung Insasse der geschlossenen Psychiatrie.[3]

2013 entschied das Oberlandesgericht Nürnberg, daß das Strafverfahren gegen ihn wieder aufgenommen werden muß, und verfügte seine Freilassung.[4] Die bayerische Justizministerin Beate Merk hatte sich gegen die Freilassung ausgesprochen, nachdem sie zunächst eine Freilassung Mollaths für möglich gehalten hatte.[5] Im Jahr 2013 war zuvor eine Entscheidung ergangen, Mollath nicht freizulassen.[6] Damit sei es kaum noch um Recht oder Unrecht seiner Unterbringung gegangen, so der Vorwurf. Für Mollath verwendete sich u. a. der Richter im Ruhestand Rudolf Heindl, der auch einen Offenen Brief an Beate Merk schrieb, in dem er schwerwiegende Anschuldigungen gegen die Bank, den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein und gegen die CSU erhob.[7] Mollath soll seine Frau gewürgt [8] und Reifen zerstochen haben.[9] Mollath war es durch Freunde, die ihn besuchen durften, gelungen, einen Hilferuf in Form einer Videobotschaft aus der Psychiatrie herauszuschmuggeln.[10]

Entschädigung

2019 einigte sich Mollath mit dem Freistaat Bayern darauf, daß er eine Entschädigung in Höhe von 600.000 Euro erhält.[11][12]

Literatur

  • Wilhelm Schlötterer: Der Fall Mollath – Das vorsätzliche Verbrechen an Gustl Mollath zwischen Schwarzgeld-Millionen, Vertuschung und der Rolle der CSU, FinanzBuch Verlag, 2021, ISBN 978-3959724470 [224 S.]
  • Uwe Ritzer / Olaf Przybilla: Die Affäre Mollath: Der Mann, der zu viel wusste. Droemer-Verlag, 2013, ISBN 978-3426276228
  • Roland Wuttke: Der Fall Mollath und der Rechtsstaat, in: Volk in Bewegung – Der Reichsbote, Ausgabe 1/2013, S. 6

Filmbeitrag

  • Klima der Angst: Ein Blick in die Psychiatrie – Der Schein trügt. DVD, 108 Minuten, 2012, ASIN 1457232510 [Allgemeine Dokumentation]

Verweise

Fußnoten