Lovecraft, Howard Phillips
Howard Phillips Lovecraft ( 20. August 1890 in Providence, Rhode Island; 15. März 1937 ebenda) war ein VS-amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als einer der einflußreichsten Autoren im Bereich der phantastischen Horror-Literatur. Neben seinen Kurzgeschichten, die ihn später einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen sollten, schrieb er auch noch Essays, Gedichte, Novellen sowie eine Unzahl an Briefen, in denen er mit anderen Autoren Korrespondenz hielt. Zugleich begründete er eine Vielzahl an modernen Mythen und urbanen Legenden.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Am 20. August 1890 wurde Lovecraft als einziges Kind von Winfield Scott Lovecraft und Sarah Susan Phillips Lovecraft in Neuengland geboren. Als er drei Jahre alt war, erlitt sein Vater einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine Anstalt eingewiesen, in der er fünf Jahre später verstarb. Howard wuchs von nun an bei seiner Mutter, seinem Großvater und zwei Tanten auf.
Schon im Schulalter zeigte sich seine literarische Begabung. Mit neun Jahren veröffentlichte er handschriftliche Blätter, die verschiedene Themen wie Astronomie, Chemie und amerikanische Geschichte zum Thema hatten. Er verteilte diese an Freunde und Bekannte.
1914 wurde Howard Mitglied der United Amateur Press Association (UAPA), einer Vereinigung amerikanischer Hobbyautoren. Ziel der UAPA war die Förderung des Austausches unter den Autoren, zu diesem Zweck wurden auch Kongresse veranstaltet – hier lernte er unter anderem den Romanautor Robert Bloch kennen, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. Zeit seines Lebens hielt er sich finanziell mit dem Schreiben von Artikeln für Fachzeitschriften über Wasser.
H. P. Lovecraft war ein glühender Anhänger der Rassenlehre, was in seinen Büchern, meist in Form von Seitenhieben – etwa auf die Überfremdung der Anglo-Amerikaner (anhand des Beispiels der steigenden Kriminalitätsrate) oder schwarzen Voodoo-Kulten – häufig Ausdruck findet. Gleichwohl heiratete er 1924 die (sieben Jahre ältere) Jüdin Sonia Greene. Die Ehe scheiterte bereits nach wenigen Jahren. Politische Äußerungen im eigentlichen Sinn sind in seinen Büchern kaum zu finden.
Lovecraft war der breiten Masse zum Zeitpunkt seines Todes 1937 fast gänzlich unbekannt – Ruhm wurde ihm erst einige Jahre nach seinem vorzeitigen Ableben zuteil. 1965 wurden die Geschichten erstmals ins Deutsche übersetzt.
Wirken
Vor allem seine Kurzgeschichten, bei denen er teilweise hymnenhaft anmutende Prosa anwendete, fanden großen Anklang – so sind viele seiner Werke verfilmt worden. Im Gegensatz zu seinen Büchern sind diese Filme jedoch kommerziell eher unbedeutend. Lovecrafts Essays und Abhandlungen sind auch heute kaum bekannt. Der sogenannte Cthulthu-Mythos und das fiktive „Buch der Toten“ – das Necronomicon – dagegen erlangten in gewissen Kreisen Kultstatus.[1]
Autoren wie Stephen King und Christian Schwochert wurden maßgeblich durch H. P. Lovecraft beeinflußt.
Sonstiges
Neben Aleister Crowley und Friedrich Nietzsche gehört Lovecraft zu den meistzitierten Personen im Bereich der „Metal“-Musik. Die 1967 in Chikago gegründete Musikgruppe H. P. Lovecraft benannte sich nach Howard Phillips Lovecraft.
Literatur
- Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 388 f.
- Christian Schwochert: Interview mit H.P. Lovecraft, epubli-Verlag, Berlin 2017, ISBN: 9783745016321 (Bestellmöglichkeit)
Verweise
- Lovecraft-Archiv (englischsprachig)
- Lovecrafts Leben und Werk (deutschsprachig)
- Marc von Lüpke: Sexmuffel und Horrorgott, Der Spiegel, 20. August 2015