Haber, Eduard

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Johann Karl Emil Eduard Haber (Lebensrune.png 1. Oktober 1866 in Risa bei Mechernich; Todesrune.png 14. Januar 1947 in Lustnau bei Tübingen) war ein deutscher Diplomat und bislang letzter (kommissarischer) Gouverneur von Deutsch-Neuguinea. Im Ersten Weltkrieg leistete er bewaffneten Widerstand mit einer Truppe von nur etwa 50 Siedlern und 250 Eingeborenen. Im März 1933 unterzeichnete er die Erklärung von 300 Hochschullehrern für Adolf Hitler.

Werdegang

1913 wurde Haber zum Stellvertreter des Gouverneurs von Deutsch-Neuguinea (DNG), Albert Hahl berufen, er reiste am 22. Januar 1914 ab. Aufgrund der Erkrankung Hahls, der nach Deutschland beurlaubt wurde, führte er die Amtsgeschäfte in Rabaul kommissarisch. Vom Beginn des Ersten Weltkrieges erfuhr er in Morobe. Er kehrte am 14. August nach Rabaul zurück, wo er bewaffneten Widerstand mit einer Truppe von etwa 50 Siedlern und 250 Einheimischen organisierte. Nach Unterzeichnung der Kapitulation am 17. September 1914 mußte er den Neutralitätseid leisten. Zusammen mit elf weiteren deutschen Kriegsgefangenen wurde er mit dem erbeuteten Dampfer „Komet“ nach Sydney gebracht und am 29. Oktober 1914 im Konzentrationslager Holdsworthy interniert. Am 15. Januar 1915 wurde er gemeinsam mit seinem Sekretär Münz an Bord der Sonoma nach San Francisco deportiert, von wo aus er schließlich ins Reich zurückkehren durfte. In Berlin führte er formal die Amtsgeschäfte als geschäftsführender Gouverneur von Deutsch-Neuguinea weiter. Am 14. Dezember 1917 ernannte Wilhelm Solf ihn zum Nachfolger von Hahl, der als tropenuntauglich erklärt worden war, offiziell zum letzten Gouverneur von Deutsch-Neuguinea. 1920 erhielt Australien eine Mandatsverwaltung über Deutsch-Neuguinea (Territorium Neuguinea), damit war die Kolonie für Deutschland verloren.

Erster Weltkrieg

„Die deutschen Garnisonen waren winzig und großteils aus nur leicht bewaffneten Einheimischen und Polizisten bestehend. Nach Kriegsbeginn berief der amtierende deutsche Vizegouverneur, Eduard Haber, auch etwa 50 deutsche Reservisten der Kolonie ein. Er konnte etwa 300 Mann im Kernraum der Kolonie sammeln, nämlich auf Kaiser-Wilhelms-Land und dem Bismarck-Archipel, wo es Funkstationen gab - darunter die strategisch besonders wichtige Station Bita Paka nahe des Hauptortes Simpsonhafen auf der Insel Neupommern (heute Rabaul auf der Insel Neubritannien), die für die Kommunikation mit dem deutschen Flottenverband im Pazifik wesentlich war, dem ‚Ostasien-Geschwader‘ mit seinen damals zwei Panzerkreuzern und vier Kleinen Kreuzern sowie einigen Kanonenbooten und Versorgern. Die Australier also hatten im August einen Verband mit einigen Kreuzern, Zerstörern und teils bewaffneten Frachtern zusammengestellt, der rund 2000 Mann Infanterie inklusive bewaffneter Matrosen und Milizionären beförderte und alles zusammen wohl 6000 Mann an Bord hatte; die Zahlenangaben differieren. Auch AE1 und AE2 fuhren mit. Die Aussies kreuzten am 9./10. September vor Neupommern auf und setzten Landungstruppen ab, die zunächst Rabaul und einige andere Orte kampflos besetzten. Die Deutschen hatten ihre Kräfte auf Neupommern indes im wesentlichen in der Nähe der Funkstation Bita Paka rund 30 km südöstlich von Rabaul mitten im Dschungel konzentriert, um die am 11. September ein heftiges Gefecht ausbrach, bei dem die deutschen und melanesischen Verteidiger die maßlos überlegenen Australier in dem schwierigen tropischen Kampfraum durch in Baumkronen versteckte Scharfschützen und Gegenangriffe zeitweise in Bedrängnis brachten, letztlich aber aufgaben. Die Schlacht um Bita Paka: Sieben Australier, ein Deutscher und mindestens 30 Melanesier fielen bei diesem stundenlangen Gefecht in brütend feuchter Hitze im Dschungel, wobei es zu Nahkämpfen inklusive Einsatzes von Säbeln und Bajonetten kam. Pläne der Verteidiger, Minen zu zünden, wurden vereitelt. Die Sache mit den überproportional vielen Opfern bei den melanesischen Hilfstruppen der Deutschen hat dabei einen finsteren Mitgrund: Berichten zufolge, die in Australien nicht unbedingt bestritten werden, sind nämlich einige dieser Gefangenen von australischen Soldaten erstochen worden. Etwa 75 Verteidiger wurden, großteils verwundet, gefangen, die übrigen flohen, am Ende und noch einigen Scharmützeln kapitulierte Vizegouverneur Haber am 17. September. Deutsch-Neuguinea wurde letztlich bis 1915 kampflos besetzt, wobei die weit verstreuten Inselgruppen etwa der Marianen und Marshallinseln japanische Truppen besetzten (ein Akt, der sich noch für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs massiv auswirken sollte). In der Region Morobe auf Neuguinea versteckte sich noch ein deutscher Hauptmann, Philipp Detzner (1882 bis 1970), zusammen mit einigen Begleitern, und ergab sich erst 1918. Detzner wurde dadurch en passant zum Ethnologen und Naturforscher und gab nach dem Krieg das Buch ‚Vier Jahre unter Kannibalen‘ heraus.“[1]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

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Fußnoten