Schomburgk, Hans

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Hans Hermann Schomburgk (Lebensrune.png 28. Oktober 1880 in Hamburg; Todesrune.png 27. Juli 1967 in Berlin) war ein deutscher Afrikaforscher und Pionier des deutschen Tierfilms in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Werdegang

Hans Schomburgk mit einen kleinen Negerkind
Hans Schomburgk mit Eingeborenen- bzw. Stammesmädchen
Hans Schomburgk, Bergedorfer Zeitung, 6. April 1918.jpg
Hans Schomburgk IV.jpg
Hans Schomburgk III.jpg

Seine Verdienste für die Geographie brachten ihm den Rang eines Majors des geographischen Stabes der Republik Liberia ein, als solcher wurde er später zum Militärattaché an der liberianischen Gesandtschaft in London ernannt. In dieser Funktion fertigte er die erste Karte von West-Liberia an. Hierbei entdeckte er den Bomi-Hügel, dessen Eisenerzvorkommen die reichsten in ganz Afrika waren. 1909 brachte Schomburgk den ersten ostafrikanischen Elefanten und drei Jahre später das erste Zwergflußpferd nach Europa. Seine Reisen führten ihn quer durch Afrika. Hierbei entdeckte er zahlreiche Tierarten. Darunter auch die Fliege, durch welche die Schlafkrankheit übertragen wird. Ebenso wie für die Zoologie sind auch Hans Schomburgks Verdienste für die Ethnologie zu nennen. So wurde er 1913 beauftragt, eine Filmexpedition zu den Golastämmen in Liberia zu unternehmen. Bei diesen genoß er großes Ansehen und erhielt den Titel eines „Bwakukama“ (Lord Elefant). Der auf seiner zweiten Expedition in Liberia entstandene Film wurde 1926 in ganz Deutschland gezeigt.

„Hans Hermann Schomburgk, ev., wurde am 28. Okt. 1880 in Hamburg als Sohn eines Architekten geboren. […] Unter seinen Vorfahren waren verschiedene bekannte Naturforscher. Er besuchte die Realgymnasien in Hamburg (Johanneum), in Lüneburg und in Jena. Im Jahre 1898 wurde er von seinen Eltern nach Südafrika auf eine Farm geschickt. Dort erwies sich die in Aussicht gestellte Anstellung als Trug und nun begann Sch. ein Leben auf eigene Faust. Er trat in die englische Natalpolizei (Natal Mounted Police) ein und nahm am Burenkrieg sowie am Griqua-Aufstand teil. Danach war er Polizeioffizier in Nord-Rhodesia, Großwildjäger und Forschungsreisender. Im Jahre 1906 unternahm er seine erste selbständige Expedition. Er entdeckte den Schikande-Fluß und den Sengwe-See in Südostangola. Ein Jahr später entdeckte er die Fliege, welche die Schlafkrankheit überträgt. Kreuz und quer durchquerte er den afrikanischen Kontinent zur Jagd und zum Fang seltener Tiere. U. a. brachte er 1909 den ersten ostafrikanischen Elefanten, 1912 das erste Zwergflußpferd nach Europa. In Liberia entdeckte er einen Zwergelefanten.“[1]

Halbjude

Prof. Dr. phil. Hans Kellinghusen (1885–1971) vom Staatsarchiv Hamburg schrieb am 12. Mai 1939 an SS-Hauptsturmführer Dr. Krüger, Abteilungsleiter im RuSHA, daß er Schomburgk für einen „Mischling 1. Grades“ halte, eine Ahnentafel lag anbei.[2] Diese Behauptung scheint für den Afrikaforscher keine weitreichende Konsequenzen beinhaltet zu haben, schon gar nicht „seit 1933“, wie die Nachkriegspropaganda der BRD gerne ohne Beleg anführt.

Tod

Hans Schomburgks Grabstein
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Im Alter von fast 87 Jahren verstarb Hans Schomburgk in (West-)Berlin. Er wurde in Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat Z 16 (östlich Nordteich an der Waldstraße), auf der Grabstätte Neuss beigesetzt.

Familie

Hans Schomburgks Familie stammte aus Querfurt. Verwandte lassen sich bis in das 17. Jahrhundert nachweisen. Diese bekleideten öffentliche Ämter wie Ratsherren oder Bürgermeister. Das Haus der Familie befindet sich in der Nebraer Straße. Hans Schomburgk besuchte mehrfach Querfurt als Stadt seiner „Ahnen und Väter“, wie er im Gästebuch des Goldenen Sterns vermerkte. In den 1950er Jahren stiftete er zahlreiche auf seinen Expeditionen gesammelten Gegenstände als Exponate dem Museum Burg Querfurt.

Sein Vater Hermann Schomburgk war ein bekannter Architekt, der nicht nur Häuser im Villenviertel entwarf, sondern z. B. auch den Bismarckturm in Aumühle sowie die Bahnhöfe Bergedorf-Süd und Kirchwärder-Nord. Er betätigte sich wie sein Sohn auch schriftstellerisch, verfaßte z. B. ein Gedicht zur Einweihung der Vierländer Bahn (nachzulesen bei Rolf Wobbe, ebd.) und schrieb mehrfach Theaterstücke für die Luisenschule: 1917 gelangte sein „Held Fritz und Lieschen Bangebüx“ zur Aufführung, 1918 sein plattdeutsches Vierländer Lustspiel „Fru Sinater“ sowie das „patriotische Versespiel zwischen Germania und Hammonia“, das Schülerinnen der Luisenschule mehrfach zur Aufführung brachten.

Ehe

1922 heiratete Schomburgk die Schauspielerin, Autorin und Schnittmeisterin Emma „Meg“ Augusta Gehrts (1891–1966), die in seinem Film Eine „Weiße unter Kannibalen“ die Hauptrolle gespielt hatte. Die Ehe wurde jedoch schon 1925 geschieden.

Filmographie

Regie
  • 1916: Die weiße Göttin der Wangora
  • 1919: Ein Abenteurer
  • 1920: Goldfieber
  • 1921: Eine Weisse unter Kannibalen (Fetisch)
  • 1921: Im Kampf um Diamantenfelder
  • 1921: Afrika im Film
  • 1924: Mensch und Tier im Urwald. Liberia West-Afrika
  • 1932: Das letzte Paradies
  • 1936: Die Wildnis stirbt!
  • 1948: Frauen, Masken und Dämonen
  • 1958: Hans Schomburgk - Mein Abschied von Afrika
Drehbuch
  • 1919: Tropengift
  • 1921: Im Kampf um Diamantenfelder
  • 1936: Die Wildnis stirbt!
Produzent
  • 1916: Frauenleben in Westafrika
  • 1916: Unsere Schutztruppe im Kriege
  • 1916: Der Bau der nördlichsten Station in Togo
  • 1916: Der Raub in den Sudubergen
  • 1916: Unsere Polizeitruppe in Togo
  • 1916: Die weiße Göttin der Wangora
  • 1917: Im Deutschen Sudan
  • 1924: Mensch und Tier im Urwald. Liberia West-Afrika
  • 1925: Verlorenes Land
  • 1936: Die Wildnis stirbt!
  • 1958: Hans Schomburgk - Mein Abschied von Afrika
Sprecher
  • 1936. Die Wildnis stirbt!

Werke (Auswahl)

  • Das letzte Paradies. Berlin: Hobbing, o. J.
  • Wild und Wilde im Herzen Afrikas. 12 Jahre Jagd- und Forschungsreisen, Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1926
  • Mein Afrika Erlebtes und Erlauschtes aus dem Innern Afrikas. Berlin, Juncker Verlag, 1928
  • Ich such' in Afrika das letzte Paradies. Berlin: Militärverlag Sigismund, 1940
  • Frauen, Masken und Dämonen, H. Wigankow-Verlag, Berlin 1947
  • Von Mensch und Tier und etwas von mir, Wigankow-Verlagsanstalt, Berlin 1947
  • Erzähl' uns was, Schimpanse. Die Lebensgeschichte einer Schimpansin, von ihr selbst erzählt. Berlin: Wigankow, 1948
  • Pulsschlag der Wildnis. Berlin: VdN, 1952
  • Meine Freunde im Busch. Eine Filmfahrt durch Afrika. Berlin: VdN, 1954
  • Cleo, ein Schimpansenschicksal. Hannover: Weichert Verlag, 1955
  • Zelte in Afrika. Fahrten – Forschungen – Abenteuer in sechs Jahrzehnten. Berlin: VdN, 1957
  • Fahrten und Fährten, VdN, Berlin 1960

Auszeichnungen du Ehrungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Hans Schomburgk, munzinger.de
  2. Staatsarchiv Hamburg, 133-1 II Staatsarchiv II, Nr. 43: 10331/1939