Niese, Hansi

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Hansi Niese

Johanna (Jarno-) Niese, bekannter als Hansi Niese (geb. 10. November 1875 in Speising; gest. 4. April 1934 in Wien) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

In Speising, einem Wiener Vorort, ist Hansi Niese am 10. November 1875 zur Welt gekommen. Die Eltern hatten dort ein Möbelgeschäft. Der Vater dieser wienerischsten Volksschauspielerin stammte aus Naumburg a.d. Saale. Als Kind entwickelte Hansi seltenes Kopiertalent. So war z. B. der „Werkelmann mit dem Leierkasten“ eine Glanznummer der viereinhalbjährigen Kleinen. Später sagte die Niese einmal von sich:

„I schau mir einen Menschen an, präg mir genau ei, wie er sich gibt, es vergehen manchmal Jahre, da krieg ich eine Rolle, die mich an irgendeine Person erinnert, die mir einmal aufgefallen ist — und aus der Rolle wird dann ein Mensch, den ich kenne.“

Und wirklich, an der Niese war nichts Erkünsteltes, da war immer etwas von einem Menschen, den man kennt. In Wien, wo die Niese so volkstümlich wurde wie keine andere Schauspielerin, hatte man sie zu Beginn ihrer Bühnenlaufbalm nicht gerade sehr liebevoll behandelt. Nachdem sie im heimatlichen Speising bei einem Wandertheater als Franziska in „Hasemanns Töchter“ eingesprungen war, ging sie ins Engagement in die Gurkenstadt Znaim. Dort hat sie alles gespielt, sogar die Königin in „Don Carlos“. Humorvoll erzählte sie von ihren „Erfolgen“:

„Mei Kind, die Infantin war größer wie i. Kein Wunder, wenn mein hoher Gemahl, der König Philipp, an mir zweifelte.“

Am Raimund-Theater in Wien spielte sie dann „Naive“. Sie erregte zunächst das allgemeine Mißfallen der Kritik. Als sie aber dann die Anna im „Pfarrer von Kirchfeld“ spielte, da wendete sich das Blättchen, von dort ab datiert der Aufstieg zur großen Menschendarstellerin. — Weiten Kreisen, die sie nicht in ihren Glanzrollen auf der Bühne kannten, wurde die Niese durch den Tonfilm bekannt.

Die „Blumenfrau von Lindenau“ war ihr erster großer Tonfilm-Erfolg. Wie sie um ihr Hündchen kämpfte, wie sie in Lachen und Weinen bestes Volksstück spielte und echtes Menschentum gestaltete, das hatte ihr auch beim Filmpublikum schnell größte Beliebtheit gebracht.

Gerade war Hansi Niese aus Berlin zurückgekommen, wo sie bei der UFA gefilmt hatte, gerade war sie dabei, sich auf eine neue Bühnenrolle vorzubereiten, als die Nachricht von ihrem Tode tiefe und echte Trauer auslöste. Ihren letzten Film, in hatte sie nicht mehr erlebt.

Filmographie

Literatur

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