Die große Liebe (1931)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Die große Liebe |
Produktionsland: | Österreich |
Erscheinungsjahr: | 1931 |
Laufzeit: | 87 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Allianz-Film GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Otto Preminger |
Drehbuch: | Siegfried Bernfeld, Artur Berger |
Produktionsleitung: | Emmerich Taussig |
Musik: | Walter Landauer |
Ton: | Alfred Norkus |
Kamera: | Hans Theyer |
Bauten: | Artur Berger |
Aufnahmeleitung: | Josef W. Beyer, Willy Sturmfeld |
Schnitt: | Paul Falkenberg |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hansi Niese | Frieda, die Mutter |
Attila Hörbiger | Franz |
Ferdinand Maierhofer | Huber |
Maria Waldner | seine Frau |
Betty Bird | Annie, beider Tochter |
Hans Olden | Dr. Steinlechner, Rechtsanwalt |
Adrienne Gessner | Rosa |
Franz Engel | Fritz Eckstein, Reporter |
Georg Dénes | Fery |
Carl Goetz | Strolch |
Herr Berliner | |
Julius Brandt | |
Vilma Degischer | |
Herr Door | |
Karl Ehmann | |
Frau Einäugler | |
Richard Eybner | |
Emmy Förster | |
Else Föry-Ostheber | |
Melanie Horeschovsky | |
Karl Kneidinger | |
Frau Mahler | |
Fräulein Prach | |
Irene Seidner | |
Fritz Strassny | |
Gisa Wurm | |
Edmund Fritz |
Die große Liebe ist ein deutscher Spielfilm. Die Uraufführung fand am 21. Dezember 1931 in Wien statt.
Handlung
Zehn Jahre sind seit Beendigung des Krieges verflossen; da kehrt aus Rußland ein junger Mann nach Wien zurück. Seine Mutter ist schon tot, und niemand erwartet ihn zu Haus.
In Wien angelangt, schlendert er planlos durch die Straßen und über den Donaukai. Da ertönen Hilferufe. — Ein Kind ist ins Wasser gefallen. Der junge Mann springt ihm nach und rettet es. Durch Zufall hat Redakteur Eckstein die Szene für sein Blatt photographieren können. Am nächsten Morgen sieht Mutter Frieda das Bild in der Zeitung. Ganz aufgeregt stürzt sie zu ihrer Nachbarin Rosa und zeigt es ihr, denn sie vermeint in dem kühnen Lebensretter mit Bestimmtheit ihren Sohn Franz zu erkennen, der aus dem Krieg nicht mehr zurückkam. Eine genaue Todesnachricht hat sie ja nie bekommen, sondern nur bei den amtlichen Stellen erfahren, daß er verschollen sei. Rosa zweifelt daran, daß die Photographie wirklich Friedas verschollenen Sohn darstelle, aber ein Vergleich mit einem alten Bild von Franz weist eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem Fremden auf. Frau Frieda eilt in die Redaktion, um den Aufenthalt „ihres" Sohnes zu erfahren. Hier kann ihr aber niemand Auskunft geben. Endlich findet sie ihn in einer Baracke, die sich ein paar junge Leute, die nach dem Kriege ohne Angehörige dastanden, gegründet haben. Mutter Frieda ist überglücklich und nimmt den Widerstrebenden, den sie für ihren Sohn hält, mit nach Hause.
Sie hegt und pflegt ihn, überschüttet ihn mit Liebe und Sorgfalt, und der fremde junge Mann hat nicht den Mut, ihr die Freude zu zerstören. Sogar zu dem Geburtstagsfest einer jungen Freundin, Annie Huber, nimmt sie ihn mit, weil sie in ihrer Einfalt glaubt, jeder müsse sich mit ihr freuen. Annie, die Tochter eines einfachen Mannes, der es zu großem Reichtum gebracht hat, soll auf Wunsch ihres Vaters einen langweiligen, doch zukunftsreichen Anwalt, Dr. Steinlechner, heiraten, den sie aber nicht liebt. Und an ihrem Geburtstag soll die Verlobung stattfinden. Es herrscht Festesfreude. Annie will mit einigen Freunden eine Opernparodie aufführen. Als Frieda mit ihrem Franz mitten in dieses Fest hineinplatzt, will man sie nicht einlassen; Hubers sagen ihr ins Gesicht, daß Franz gar nicht ihr Sohn ist. Niedergeschlagen geht sie mit Franz nach Hause, der sie aus lauter Mitleid mit dem Wort „Mutter" anredet.
Jetzt ist sie glücklich. Zu Hause erwartet sie eine Ueberraschung. Annie hat sich aus dem Trubel des gestörten Festes fort geschlichen und will hier ihren Geburtstag weiterfeiern, mit Mutter Frieda und Franz. Die beiden jungen Leute finden Gefallen aneinander.
Mutter Frieda macht sich große Sorgen. Um Franz einen Beruf zu schaffen, gibt sie ifim ein Sparkassenbuch mit ihren Ersparnissen zum Ankauf eines Taxis. Aus lauter Liebe malt sie zu den 1.000 noch eine Null dazu, damit er statt 1.000 Schilling 10.000 bekomme. Als in Abwesenheit des jungen Mannes dann eine Vorladung zur Polizei kommt, glaubt Mutter Frieda sich entdeckt. — Es stellt sich aber heraus, daß die Vorladung an Franz nur wegen Schnellfahrens erging. Auf Rat eines Beamten hat Franz — ohne der alten Frau etwas zu sagen — die gutgemeinte Sparkassenbuch-Korrektur berichtigt, bevor ein Unglück passieren konnte. Vor dem Polizei-Revier wird Franz von Annie erwartet, die das Elternhaus verließ, da sie den Wunsch ihres Vaters, Dr. Steinlechner zu heiraten, nicht erfüllen will. Und während auf der Heimfahrt Franz Annie bittet, es Mutter Frieda niemals zu sagen, daß er nicht ihr Sohn sei, sagt diese zu Rosa: „Ich kann ihn nicht hergeben — ich weiß schon, er ist nicht mein Sohn — aber ich hab' ihn so lieb . . ."