Hapsal (Ordensburg)

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Hapsal ist eine Deutsche Burg in Estland.

Lage

Hapsal liegt etwa 100 km sw von Reval an der Ostsee. Hapsal vorgelagert ist die Insel Dagö.

Geschichte

Im Jahre 1228, kurz nach der Christianisierung Estlands und Livlands, rief der Rigaer Bischof Albrecht von Buxthoeven (1165–1229) das Bistum Ösel-Wiek ins Leben. Gottfried, ein Abt aus dem Zisterzienser-Kloster von Dünamünde, wurde im selben Jahr erster Bischof des Bistums. Es umfasste außer den Inseln Ösel und Dagö große Teile des heutigen Kreis Lääne. 1234 legte Wilhelm von Modena als päpstlicher Legat endgültig die Grenzen des Bistums fest. Das Bistum Ösel-Wiek wurde 1246 dem Erzbistum Riga unterstellt.

Die erste Residenz des Bistums Ösel-Wiek war bis 1251 in der Burg von Lihula (Leal), die der Schwertbrüderorden zu einer starken steinernen Festung ausbaute. Nach Streitigkeiten mit dem Orden zog die Residenz des Bischofs nach Alt-Pärnu (Alt-Pernau) am westlichen Mündungsufer des Pärnu-Flusses um, die dort allerdings zehn Jahre später von den Litauern niedergebrannt wurde. Zum neuen geistlichen und weltlichen Zentrum der Diözese wurde Haapsalu ausersehen. Die dortige Burg wurde erstmals 1279 urkundlich erwähnt. Weitere Residenzen des Bischofs befanden sich in Lihula (Leal), Koluvere (Lohde) und Kuressaare (Arensburg), das dann ab dem 14. Jahrhundert Hauptburg des Bischofs von Ösel-Wiek wurde.

Die erste Phase des Baus der Bischofsburg von Haapsalu war um 1300 abgeschlossen. Die Burg liegt auf einer künstlichen Anhöhe. Die ursprüngliche Höhe der Mauern betrug 8m. Im 14. Jahrhundert wurden an die Nordseite der Burg zwei viereckige Türme angeschlossen. Im 15. Jahrhundert wurde ein Kreuzgang im Innenhof angelegt. Das Osttor der Burg erhielt eine kleinere Vorburg. Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Mauern weiter verstärkt. 1507/08 wurde die große östliche Vorburg fertiggestellt. Die größten Ausmaße der Burg betrugen mehr als drei Hektar. Die Dicke der Mauern betrug zwischen 1,2 und 1,8 Metern. Unter Bischof Johannes IV. Kievel (1515–1527) wurden die Mauern auf 10m erhöht, später nochmals auf 15m.

An der Westseite der Burg befindet sich ein 29 m hoher Wachturm aus dem 13. Jahrhundert. Er sollte wahrscheinlich das Hauptportal der Kirche schützen. Er wurde im 15. Jahrhundert auf 38 m erhöht und auch als Glockenturm verwendet.[1]

Während des Livländischen Kriegs (1558–1583) wurde die Burg weiter verstärkt, litt allerdings sehr stark unter den Angriffen. Mehrere Mauern und die äußeren Verteidigungsanlagen wurden teilweise vollständig zerstört. Am Ende des Krieges war der Bischofsstaat von Ösel-Wiek vernichtet, das Gebiet kam nach den Bestimmungen des Friedens von Pljussa unter schwedische Herrschaft. Im 17. Jahrhundert verlor die Burg von Hapsal ihren Verteidigungszweck. Als Estland 1710 de facto und 1721 de jure an Russland fiel, wurden die Mauern der Burg unter Zar Peter I. teilweise geschleift. Die Burg blieb als Ruine zurück.

Fußnoten