Sachsen-Coburg und Gotha
Das herzogliche Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist ein Zweig des deutschen Adelsgeschlechts der Wettiner[1] und hat seinen Stammsitz in Coburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ahnherren des herzoglichen Hauses Sachsen-Coburg regierten von 1423 bis 1547 als sächsische Kurfürsten und später als Coburger Herzöge. Der Name wurde in Sachsen-Coburg und Gotha ergänzt, als sich die herzogliche Regentschaft im Jahr 1826 auf das sächsische Herzogtum Gotha erweiterte. Ihr ursprüngliches Herrschaftsgebiet liegt auf dem Gebiete der heutigen BRD-Bundesländer Bayern und Thüringen.
Das Adelshaus Sachsen-Coburg und Gotha erlebte seine Glanzzeit im 19. Jahrhundert als es durch Diplomatie und geschickte Heiratspolitik zur bedeutendsten Dynastie weltweit aufstieg. Die sogenannten „Coburger“ waren mit fast allen europäischen Fürstenhäusern eng verwandt und stellten die Regenten der vier Königshäuser Belgien, Portugal, Großbritannien und Bulgarien. Otto von Bismarck nannte das Haus Coburg auch „das Gestüt Europas“.
Großbritannien
Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha regiert seit 1901 in Großbritannien und löste in jenem Jahr die seit 1714 bestehende britische Königsregentschaft des Hauses Hannover ab. König Georg V. änderte den Namen seines Königshauses auf politischen Druck während des Ersten Weltkrieges im Jahre 1917 um in Haus „Windsor“, um die Zugehörigkeit zum herzoglichen deutschen Adelshaus zu verbergen.
- „Proklamation des neuen Namens ‚Windsor‘ für das britische Königshaus und die königliche Familie vom 17. Juli 1917. Verkündet wird auch, dass alle Titel und Würden etc. (Degrees, Styles, Dignities, Titles and Honours sowie Appellations) der Herzöge und Herzoginnen von Sachsen, Prinzen und Prinzessinnen von Sachsen-Coburg und Gotha sowie alle anderen deutschen Titel abgelegt werden. In Coburg-Gotha war Herzog Carl Eduard seinem Vetter in London schon zuvorgekommen. Bereits am 10. Juli 1917 ließ er aus dem Hausgesetz vom 1. März 1855 die auf Prinz Albert und seine Nachkommen bezogenen Nachfolgeregelungen kurzerhand per Nachtrag streichen (Art. 6 und 7). Die gesetzlich erfolgte Streichung wurde auch konkret von Hand nachvollzogen. Ab diesem Zeitpunkt führte Carl Eduard nur noch den Titel ‚Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha‘.“[2]
Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha
Name | Lebensdaten | Regierungsdaten | verheiratet mit | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
Ernst I. | 1784–1844 | 1826–1844 | in erster Ehe Dorothe Luise, geb. Herzogin von Sachsen-Gotha-Altenburg, in zweiter Ehe Marie, geb. Prinzessin von Württemberg |
1806–1826 Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld |
Ernst II. | 1818–1893 | 1844–1893 | Alexandrine, geb. Prinzessin von Baden | |
Alfred | 1844–1900 | 1893–1900 | Maria Alexandrowna, geb. Großfürstin von Rußland | auch (britischer) Herzog (Duke) von Edinburgh |
Carl Eduard | 1884–1954 | 1900–1918 | Viktoria Adelheid, geb. Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg | bis 1905 unter Regentschaft bis 1917 auch (britischer) Herzog von Albany |
Verweise
- Weltnetzseite des herzoglichen Hauses Sachsen-Coburg und Gotha
- Revilo P. Oliver: The kosher kings, Renegade Tribune (urspr. erschienen in: Liberty Bell, Juni 1991)