Heinkel He 219

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Heinkel He 219 „Uhu“ mit dem typischen Tarnanstrich für die Nachtjagd im rahmen der Reichsluftverteidigung

Die Heinkel He 219 „Uhu“ war ein zweimotoriger Nachtjäger der deutschen Luftwaffe, das auch als erstes Flugzeug serienmäßig mit Schleudersitzen zur Notrettung der Besatzung ausgerüstet wurde.

Erläuterung

Eine erbeutete He 219 A-5-Prototyp[1] auf Basis einer A-2 mit der Werknummer 290.060 (FE-613) in Freeman-Field, Indiana
Heinkel-He-219-als-Nachtjager-Bundesarchiv-Bild-146-1972-004-32-01.jpg

Die „Uhu“ wird militärhistorisch nicht selten als das beste Allzweck-Kampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges bezeichnet, wenn auch von Anfang 1943 bis April 1945 nur rund 280 gebaut wurden. U. a. Ritterkreuzträger Werner Streib und Werner Baake flogen diesen Typ erfolgreich, da die I. Gruppe/ NJG 1 damit ausgerüstet wurde, während die II. Gruppe die erfolgreiche, wenn auch leistungsschwächere Bf 110 beibehielt. Baake hatte in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai 1944 mit seiner He 219 eine de Havilland Mosquito (Fernnachtjäger) der Royal Air Force abgeschossen, obschon diese als „zu schnell“ für die „Uhu“ galt.[2][3]

Beute des Feindes

Am 16. Juni 1945 beschlagnahmte der USAAF Intelligence Service im Rahmen der „Operation Lusty“ (Luftwaffe Secret Technology) drei He 219 des Nachtjagdgeschwader 1 in Grove. Die Flugzeuge wurden flugfähig gemacht und nach Cherbourg in Frankreich überführt. An Bord des Geleitflugzeugträgers „HMS Reaper“ der Royal Navy gelangte die He 219 A-2 mit der Werknummer 290202 zusammen mit weiteren erbeuteten deutschen Flugzeugen in die Vereinigten Staaten.

Technische Daten

Heinkel He 219 A-2 „Uhu“

  • Einsatzzweck: Nachtjäger
  • Besatzung: 2 Mann
  • Länge: 15,55 m
  • Höhe: 4,10 m
  • Spannweite: 18,53 m
  • Tragflügelfläche: 44,5 m²
  • Flächenbelastung: 341 kg/m²
  • Triebwerke: zwei 12-Zylinder-V-Motoren DB 603AA mit je 1670 PS Startleistung
  • Höchstgeschwindigkeit: 615 km/h
  • Gipfelhöhe: 9400 m
  • Steigfähigkeit: ca. 8,8 m/s
  • Reichweite: 1545 km
  • Bewaffnung:
    • bis zu sechs 20-mm-Kanonen MG 151/20 – vier in einer abnehmbaren Wanne unter dem Rumpf und zwei in den Flügelwurzeln
    • optional, Ersatz einiger MG 151/20 in der Waffenwanne durch 30-mm-Kanonen MK 108 oder MK 103
    • optional, zwei MK 108 im hinteren Rumpf ca. 60 Grad nach vorne oben feuernd („Schräge Musik“)
    • typische Bewaffnung: je zwei MG 151/20 in Flügelwurzeln und Waffenwanne, optional mit „Schräger Musik“
  • Radar (aktiv): FuG 220 Lichtenstein SN2
  • Radar (passiv): FuG 227 „Flensburg“ und/oder FuG 350 „Naxos“

Verweise

Fußnoten

  1. A-5: Variante der A-2. Anfänglich ebenso DB 603 A, dann DB 603 G mit bis ca. 150 PS Leistungssteigerung (1900 PS Startleistung, 2000 PS Kampfleistung), die aber durch eine Stufenkanzel aufgezehrt wurde.
  2. Um ein Abfangen der Mosquito-Bomber zu ermöglichen, wurde daher eine leichtgewichtige Kleinserie mit Höhenmotoren und geringerer Bewaffnung aufgelegt (He 219 A-6), die 650 km/h in 12.000 m Höhe erreichen konnte. Mit dieser Kleinserie stellten sich auch Erfolge gegen diese schwer abzufangenden Schnellbomber ein. Eine einzige Heinkel He 219 des Typs A-7/R-6 erreichte 700 km/h Höchstgeschwindigkeit.
  3. A-7: Höhennachtjäger, geplant mit Jumo 222, die jedoch verspätet geliefert wurden. Erprobung erfolgte mit den V-Mustern V25 bis V27 im Dezember 1944. Gegen Ende des Krieges wurden in Wien noch sechs Stück produziert von denen mindestens eine Maschine mit DB 603G an die Truppe (I./NJG 1) ausgeliefert wurde.