Franken (Herzogtum)

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Das Herzogtum Franken war eines der Stammesherzogtümer des ostfränkischen Reichs, die sich gegen Ende der Karolingerzeit Anfang des 10. Jahrhunderts herausbildeten. Sein Gebiet umfasste das heutige Hessen, das nördliche Baden-Württemberg, Südthüringen, weite Teile von Rheinland-Pfalz und Teile der heute fränkischen Gebiete in Bayern. Das Herzogtum Franken hatte mit allen anderen Stammesherzogtümern eine gemeinsame Grenze: Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen (Ober- und Niederlothringen).

Geschichte

Gegen Ende der Karolingerzeit Anfang des 10. Jahrhunderts bildete sich das Herzogtum Franken heraus. Doch auch nach der Schwächung der königlichen Zentralgewalt unter dem letzten ostfränkischen Karolinger Ludwig dem Kind (900–911) konnte sich das Herzogtum Franken nicht so entwickeln, wie es zum Beispiel in Sachsen gelang.

Versuche der ersten Salier scheiterten, und erst kurz vor dem Ende der karolingischen Dynastie, im Jahr 906, wird mit Konrad dem Jüngeren, Graf im Niederlahngau, ein Herzog von Franken genannt. Mit Konrad wurde fünf Jahre später zum ersten Mal ein Nichtkarolinger ostfränkischer König (Konrad I., 911–918, heute verschollene Grablege im Dom zu Fulda).

Das Reich wurde weiterhin als fränkisch aufgefasst (Regnum Francorum), der König nannte sich Rex Francorum (dt. König der Franken) und lebte, war er nun fränkischer Abstammung (Karolinger bis 911, Konradiner bis 918) oder sächsischer (Ottonen 918–1024), nach dem salischen Recht der Franken, der Lex Salica.

Aber als nach dem Tod Konrads I. die ostfränkische Königskrone an die sächsischen Herzöge (Ottonen) überging, fiel die Familie und damit das Land wieder auf das Machtniveau eines Stammesherzogtums zurück. Die Aufstände, die Konrads Bruder Eberhard (Konradiner), sein Nachfolger im Herzogtum Franken, gegen den neuen König und späteren Kaiser anzettelte, endeten 939 mit dem Tod Eberhards und dem vorläufigen Ende des Herzogtitels in Franken nach nur 33 Jahren. Das Land wurde unmittelbar dem König unterstellt, d. h. eingezogen bzw. aufgehoben und hundert Jahre später endgültig in die kurzlebigen Herzogtümer Ostfranken und Westfranken geteilt.

Versuche zur Rekonstruktion des Herzogtitels

In der Folgezeit gab es zwar immer wieder Verleihungen dieses Herzogstitels, aber immer als fast inhaltslose Würde ohne konkrete Beschreibung. Kaiser Friedrich I. verlieh den Titel 1168 an die Bischöfe von Würzburg (womit sich der Begriff weiter nach Osten verschob), doch Bemühungen innerhalb der Staufer deuten auf Bestrebungen zur Restaurierung des Herzogtums Franken für die eigene Familie hin, basierend vor allem auf dem Erbe der Salier. Als die Zeit der Stammesherzogtümer mit den Staufern zu Ende ging, kam dieses Vorhaben jedoch nicht mehr zur Reife.

Weder der Titel Herzog von Franken noch das Territorium als Herzogtum Franken haben, verglichen mit Sachsen und Schwaben, jemals Bedeutung gelangt.

Während des Dreißigjährigen Krieges, 1633, erhielt Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar von den Schweden die Hochstifte Würzburg und Bamberg mit dem Titel eines Herzogs von Franken zu Lehen, was sich allerdings 1634 durch das wechselnde Kriegsglück wieder erledigte.

Herzöge von Franken

Konradiner

  • Konrad der Ältere, † 906 – „besaß eine herzogsähnliche Stellung im Raum Franken“
  • Konrad der Jüngere, † 918, ostfränkischer König Konrad I. 911, „…man kann zumindest vermuten, daß er also in Franken eine herzogliche Stellung einnahm“
  • Eberhard, † 939, Bruder des vorigen, Herzog von Franken,
  • Konrad der Rote, 942/945, Graf in Franken

Staufer

siehe: Bistum Würzburg

Spätere Adaption

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar vom siegreichen Schwedenkönig bzw. vom Heilbronner Bund 1633 mit einem erneuerten Herzogtum Franken belehnt, das hauptsächlich aus den Bistümern Bamberg und Würzburg bestand. Verwalter wurde Bernhards Bruder Ernst, doch mit der Niederlage der Schweden 1634 endete der Restaurationsversuch des längst untergegangenen und aufgeteilten Herzogtums. In der Titulatur des Königs von Bayern (ab 1835) tauchte der Titel „Herzog von Franken“ zumindest dem Namen nach noch einmal auf.