Konrad II. (HRR)

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Umrahmt von Mauerzügen sitzt Konrad II. auf einem Thron. In der linken Hand hält er den Reichsapfel, in der rechten ein Medaillon mit dem Brustbild seines Sohnes und Nachfolgers Heinrich III. Darunter wird Heinrich IV. dargestellt und unter diesem dessen Kinder: die Söhne Konrad und Heinrich V. sowie die Tochter Agnes (hier fälschlich als Adelheid bezeichnet).

Konrad II. (auch: Konrad der Ältere; Lebensrune.png um 990; Todesrune.png 4. Juni 1039 in Utrecht) war ab 1024 Deutscher König, ab 1026 König von Italien, von 1027 bis 1039 römisch-deutscher Kaiser und ab 1033 König von Burgund. Er entstammte dem Geschlecht der Salier und war der Sohn des Grafen Heinrich und der Adelheid von Eigisheim, Urenkel Konrads des Roten und der Liutgard, Tochter Kaiser Ottos I. Konrad II. ist ein Genosse Walhallas.

Leben und Wirken

Die vier salischen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches: Konrad II., Heinrich III. (HRR), Heinrich IV. (HRR) und Heinrich V. (HRR), Steinrelief um 1480, Dom zu Speyer

Konrad II. wurde nach dem Erlöschen des sächsischen Kaiserhauses mit Heinrichs II. Tod (1024) in Kamba (einem inzwischen untergegangenen Ort bei Oppenheim am Rhein) am 4. September von den Reichsfürsten unter Zustimmung des versammelten Volkes zum König gewählt und am 8. September in Mainz gekrönt.

Im besten Mannesalter und von beeindruckender Gestalt, als tapferer Krieger bekannt, mit starker Willenskraft, aber auch mit Klugheit begabt, außerdem mit ansehnlichem Vermögen ausgestattet, namentlich seit seiner Heirat (1016) mit der verwitweten Herzogin Gisela von Schwaben, dabei aber freigiebig und großmütig, bot er von Anfang an den Idealtypus eines Herrschers. Dies zeigte sich auch gleich bei seinem Königsritt durch das Reich, indem alle sich beeiferten, durch Ergebenheitsbezeigungen seine Gunst zu erwerben.

Nachdem er 1025 durch einen Vertrag mit Knut von Dänemark, dem er Schleswig abtrat, die Nord- und Ostgrenze Deutschlands gegen Polen gesichert hatte, zog er 1026 nach Italien, wurde in Mailand mit der lombardischen Krone gekrönt, hatte aber viel mit dem Widerstand einzelner Städte zu kämpfen, und erst als Pavia und Ravenna von ihm unterworfen worden waren, konnte er nach Rom ziehen, wo er am 26. März 1027 die Reichskrone empfing.

Er zog nun durch Unteritalien, um auch dort seine Herrschaft zu festigen, und kehrte im Mai nach Deutschland zurück, wo er die Empörung seines Vetters Konrad des Jüngeren, seines Stiefsohnes Ernst von Schwaben, der sich in seinem Erbrecht auf Burgund für zurückgesetzt hielt, und der Grafen Welf II. und Werner von Kyburg rasch unterdrückte, daraufhin seine Anwartschaft auf Burgund durch einen neuen Vertrag mit König Rudolf in Basel sicherte sowie 1028 die Wahl und Krönung seines elfjährigen Sohnes Heinrich zum deutschen König erlangte.

Weniger erfolgreich verliefen seine Feldzüge gegen Mieczislaw von Polen und Stephan von Ungarn, welche verheerende Einfälle in das Reich gemacht hatten (1028–1030). Erst nachdem Ernst von Schwaben mit seinem Anhang im August 1030 einen tragischen Untergang gefunden hatte, gelang es Konrad, Mieczislaw zu unterwerfen und zur Rückgabe aller Eroberungen zu zwingen (1032), worauf die Marken an der Ostgrenze des Reiches wiederhergestellt wurden.

Burgund

Unterdessen war am 6. September 1032 König Rudolf von Burgund gestorben, und Odo, Graf von Champagne sowie Sohn der ältesten Schwester Rudolfs, machte sein Erbrecht geltend. Aber Konrad zog sofort mit Heeresmacht nach Burgund, wurde am 2. Februar 1933 in Peterlingen gekrönt, fiel in das Gebiet seines Gegners ein, der seine Verzeihung persönlich erflehen mußte, und unterdrückte den Widerstand des burgundischen Adels, welcher sich der deutschen Herrschaft widersetzt hatte.

In Genf wurde er 1034 noch einmal demonstrativen feierlich mit der burgundischen Königskrone geschmückt und vereinigte so dieses Königreich mit dem Deutschen Reich. Nun machte sich Konrad daran, die königliche Gewalt zu festigen und erblich zu machen.

Zu diesem Zweck führte er die Erblichkeit der Lehen durch (welche bereits seine Vorgänger den Fürsten gegenüber nicht mehr hatten anfechten können), durch deren Anerkennung aber auch die Lehnsmannen der Fürsten unabhängiger wurden, die nun im Königtum einen Schutz ihrer Freiheit erblickten; überhaupt schützte Konrad die unterdrückten niederen Stände durch Erhaltung des Friedens, einer strengen Rechtsordnung und der Auszeichnung von Dienst- und Bauernrechten. Die Herzogtümer gab er mit Ausnahme von Sachsen und Lothringen seinem Sohn oder vereinigte sie mit dem Königtum. Das Investiturrecht übte er ganz nach politischen Gesichtspunkten aus; er vergab Bistümer und Abteien, um seine Getreuen zu belohnen und seine Anhänger zu mehren.

Zweiter Italienzug

Der Aufstand der Valvassoren in Oberitalien gegen Erzbischof Aribert von Mainz rief Konrad 1036 noch einmal nach Italien. Dort hielt er 1037 auf der Reichsversammlung in Pavia ein strenges Gericht über Aribert, belagerte danach aber vergeblich die Stadt Mailand. Hier im Heerlager vor Mailand war es, wo er am 20. Mai 1037 die folgenreiche Konstitution (Edictum de beneficiis) erließ, nach welcher die kleinern, nicht unmittelbar vom Reiche genommenen Lehen vom Vater auf den Sohn, vom Bruder auf den Bruder erblich übergehen sollten.

Tod

Auf dem Rückzug aus Italien wurde ein großer Teil des kaiserlichen Heers von einer Seuche dahingerafft. Konrad selbst kehrte, an Gicht leidend, nach Deutschland zurück. Nachdem er im Herbst 1038 in Solothurn seinem Sohn Heinrich noch das Königreich Burgund übertragen hatte, starb er in Utrecht am 4. Juni 1039. Man brachte seine Leiche nach Speyer, zu dessen Dom er 1030 den Grundstein gelegt hatte.

Würdigung

Konrads Leben beschrieb wenig später sein Hofhistoriograph und Kaplan Wipo in der Schrift „Gesta Chuonradi II. imperatoris“.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch / Heinrich Schneider: Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)
  • Wipo: Taten Kaiser Konrads II, in: Werner Trillmich / Rudolf Buchner (Hgg.): Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches (FSGA 11), Darmstadt 1961 u. ö., S. 505–613
  • Julius von Pflugk-Harttung: Studien zur Geschichte Konrads II. (1876–77)

Verweise


Vorgänger Amt Nachfolger
Heinrich II. Deutscher König Heinrich III.