Horkheimer, Max

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Max Horkheimer

Max Horkheimer (Lebensrune.png 14. Februar 1895 in Zuffenhausen bei Stuttgart; Todesrune.png 7. Juli 1973 in Nürnberg) war ein Jude in Deutschland und in den USA. Der Pseudophilosoph („Sozialphilosoph“) gilt als Begründer und, gemeinsam mit Adorno, als Protagonist der „Frankfurter Schule“.[1][2]

Er war Mitglied der KPD und verlegte während des Dritten Reichs seinen Wohnsitz in die USA. Dort hatte man für ihn Verwendung als Regierungsberater während des Zweiten Weltkriegs. Nach diesem kehrte er in die West-BRD zurück und wurde dort ein einflußreicher Hochschullehrer und einer der Initiatoren der 68er. Für den US-Geheimdienst verfaßte er ein Memorandum zur dauerhaften Niederhaltung Deutschlands nach dem alliierten Sieg.

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Man muß eine Elite schaffen, die ganz auf Amerika eingestellt ist. Diese Elite darf andererseits nicht so beschaffen sein, daß sie im deutschen Volk selber kein Vertrauen mehr genießt und als bestochen gilt.

[3]

Werdegang

Max und Maidon Horkheimer in Deckstühlen bei der Überfahrt nach Neu York (1934).
Max Horkheimer (links) mit Theodor W. Adorno (vorne rechts) und Jürgen Habermas (hinten rechts) in Heidelberg (1965).

Max Horkheimer wurde am 14. Februar 1895 in Zuffenhausen bei Stuttgart[4] als einziger Sohn eines reichen jüdischen Textilfabrikanten geboren.[5]

Als Untersekundaner verließ er 1911 das Gymnasium und trat als Lehrling in die väterliche Fabrik ein. Nach Lehrzeit und einem Volontariat in Brüssel wurde er 1914 Juniorchef im väterlichen Unternehmen. Im Ersten Weltkrieg wurde er bei der Musterung als »dauernd untauglich« geschrieben, erst 1917 dann einberufen. 1919 holte er das Abitur in München nach. Von 1919 bis 1922 studierte er in München (Ludwig-Maximilians-Universität), Frankfurt am Main und Freiburg (Albert-Ludwigs-Universität). 1922 promovierte er in Frankfurt, 1925 folgte dort die Habilitation.

1926 heiratete er Rose („Maidon“) Christine Riekher, die frühere Privatsekretärin seines Vaters.

Wirken

Er war früh mit Friedrich Pollock, Theodor W. Adorno und Felix Weil bekannt und gehörte 1923 zu den Gründern des Instituts für Sozialforschung. Im Jahre 1929 wurde für ihn ein neuer Lehrstuhl für Sozialphilosophie an der Frankfurter Universität eingerichtet, der erste dieser Art im Deutschen Reich. Ob Horkheimer in dieser frühen Zeit Mitglied der KPD war, ist umstritten und nicht geklärt worden. 1930 übernahm er in Frankfurt die Leitung des Instituts („Marxburg“, „Frankfurter Schule“).

Im März 1933 schlossen die Behörden die Einrichtung, am 13. April 1933 wurde er als Hochschullehrer in Frankfurt beurlaubt – eine Quelle seines Hasses auf die Deutschen. 1934 ging Horkheimer über die Schweiz nach Amerika, wo man ihm in New York eine Anstellung am Institute for Social Research gab. Auch nahm er die US-Staatsbürgerschaft an. Ab 1934 führte er das Institut an der Columbia-Universität in Neu York weiter. Von 1944 bis 1947 hatte er auch einen Posten beim American Jewish Committee in Neu York. „In seiner Philosophie trat nun immer deutlicher ein Zug zur jüdischen Theologie zutage.“[6]

Nach seiner Rückkehr nach Westdeutschland eröffnete er 1949 in Frankfurt sein altes Institut für Sozialforschung in neu erbautem Gebäude wieder. Schon im folgenden Jahr wurde er Dekan der Philosophischen Fakultät, bereits 1951 Rektor der Goethe-Universität in Frankfurt, wozu er 1952 noch einmal gewählt wurde. 1953 erhielt er die Frankfurter Goethe-Plakette, wurde 1960 Ehrenbürger der Stadt und bekam 1971 den Hamburger Lessing-Preis. Von 1954 bis 1959 lehrte er jährlich noch ein Semester an der Universität Chicago. Die Emeritierung erfolgte 1963.

Zu seinen Hauptwerken zählen „Zur Kritik der instrumenteilen Vernunft“ (1947), „Dialektik der Aufklärung“ (mit Adorno 1947) und „Kritische Theorie“ (1968). Sein Einfluß in der westdeutschen Öffentlichkeit war groß: »Horkheimer kannte Adenauer; er war häufig in Radio, Fernsehen und Presse zu vernehmen.« QAY 1981, S. 334). Durch seine Kritik an den Wirtschafts- und Gesellschaftsformen und die Wiedereinführung des Marxismus und Freudianismus übte er nachhaltigen Einfluß auf die Studentenbewegung der sechziger Jahre aus.

Tod

Max Horkheimer starb am 7. Juli 1973 in Nürnberg, nachdem er das Scheitern seiner Ideen in der Studentenrevolte noch hatte erleben müssen. Für die sogenannte „Neue Linke“ war er nur noch ein „sklerotischer alter Sack“ (Szenewort).[7]

Kritiker

„Max Horkheimer war out, da ziemlicher Antikommunist und Renegat“, schreibt Ex-Apo-Aktivist Gerd Koenen in seinem Buch „Die großen Gesänge“ über den Sinneswandel bei der „68ern“: Weil sich Horkheimer im Alter zunehmend von marxistischer Heilserwartung distanzierte und schließlich fast wie ein Wertekonservativer auftrat, stürzten sie ihr einstiges Idol vom Sockel.

Filmbeitrag

Max Horkheimer (Horkheimer zu Marx und zur Kritischen Theorie, Der Weg zur Kritischen Theorie)

Siehe auch

Literatur

  • Rolf Kosiek: Die Machtübernahme der 68er. Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen, Hohenrain-Verlag, Tübingen 2001 [7., überarb. Aufl. 2009], (Klappentext)[8]

Fußnoten

  1. Siehe Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie, in: Gesammelte Schriften, Band 4, Frankfurt am Main 1988, S. 208.
  2. Max Horkheimer: Die Juden und Europa, in: Gesammelte Werke, Band 4, Frankfurt am Main 1988, S. 308 f. Erstveröffentliochung in: Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. VIII/1939.
  3. Umerziehung von oben, Sezession
  4. Stuttgarter Zeitung, 26. Januar 2009: Porsche und Zuffenhausen: Zwei Welten, die zueinander nicht kommen
  5. Internationales Biographisches Archiv 44/1973
  6. Munzinger-Archiv
  7. David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  8. 2020 erschien auch eine italienische Übersetzung.