Hosny, Farouk
Farouk Hosny (vollständig Farouk Abd-El-Aziz Hosny * 1938 in Alexandria) ist seit 1987 Kulturminister der Arabischen Republik Ägypten.
Kandidatur als UNESCO-Generaldirektor
Die arabischen Staaten einigten sich Anfang 2009 auf Farouk Hosny als ihren Kandidaten für das Amt des UNESCO-Generaldirektors. Nach Bekanntgabe der Kandidatur Hosnys am 1. März 2009 veröffentlichten die in Frankreich lebenden Juden Bernard-Henri Lévy, Claude Lanzmann und Elie Wiesel eine Erklärung in der französichen Zeitung Le Monde, in der sie sich gegen Farouk Hosny als neuen UNESCO-Generaldirektor aussprachen. Hintergrund der Erklärung sind die angeblich „antisemitischen“ und anti-israelischen Aussagen, die Hosny zugeschrieben werden:
- „Israel hat nie einen Beitrag zur Zivilisation geleistet, in keiner Epoche; es hat sich nur die Güter anderer angeeignet.“
- „Die israelische Kultur ist eine unmenschliche Kultur, eine aggressive, rassistische, überhebliche Kultur, die auf einem ganz einfachen Prinzip beruht: zu stehlen, was ihr nicht gehört, um es anschließend als etwas Eigenes auszugeben.“
- „Bring mir diese Bücher, und wenn es sie gibt, werde ich sie vor Deinen Augen verbrennen.“
Hosny soll die letzte Aussage in – totaler Aufregung – gegenüber einem ägyptischen Parlamentarier geäußert haben, der sich bei ihm über angebliche anti-arabische Bücher aus Israel, in der Bibliothek Alexandrias, besorgt geäußert habe.
Teilweise wird die Authentizität seiner Äußerungen angezweifelt. Nach der Erklärung Lévys, Lanzmanns und Wiesels schickte Hosny der Le Monde eine Erklärung mit den Worten: „Nichts liegt mir ferner als der Rassismus, die Negierung anderer oder der Wunsch, sich verletzend über die jüdische Kultur oder eine andere Kultur zu äußern.“
Zum ersten Zitat erklärte Farouk Hosny : „Man kann diese Worte nur in ihrem Zusammenhang sehen um ihre Bedeutung zu verstehen. Ich sagte das in Reaktion auf jemanden, der ohne irgendeinen wissenschaftlichen Beweis dafür behauptet, daß die Juden die größte Pyramide gebaut haben. Es gibt kein Bauwerk und keine Beweise, daß sie irgendwo ein ähnliches Gebäude gebaut haben.“
Im Zusammenhang mit dieser Wahl darf nicht unerwähnt bleiben, daß der Sitz der UNESCO sich in Paris befindet und somit auch die UNESCO-Generalkonferenz.
Israel zog seine Einwände gegen die Ernennung Hosnys am 27. Mai 2009 zurück. Zur neuen Generaldirektorin der UNESCO wurde letztlich die Bulgarin Irina Bokowa gewählt.