Lanzmann, Claude
Claude Lanzmann ( 27. November 1925 in Paris; 5. Juli 2018, Paris) war ein jüdischer zionistischer Filmemacher, Regisseur und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Claude Lanzmann wurde am 27. November 1925 in Paris als Sohn eines Dekorateurs geboren. Seine jüdischen Großeltern stammten aus Osteuropa. 1938 verließ die Mutter die Familie. Lanzmanns jüngerer Bruder Jacques ist Schriftsteller und seine Schwester, die Schauspielerin Evelyne Rey, nahm sich das Leben. Während des Zweiten Weltkrieges schloß sich der Blaise-Pascal-Gymnasiast Lanzmann in Clermont-Ferrand 1943 der terroristischen Untergrundorganisation Résistance an und beteiligte sich an verschiedenen Partisanenkämpfen in der Haute-Loire. Er war gegen die Deutschen und gegen die französische Vichy-Regierung aktiv. Nach dem Krieg setzte er sein in Paris begonnenes Philosophiestudium zusammen mit seinem Schulfreund, dem späteren Schriftsteller Michel Tournier ab 1947 mit einem Stipendium der französischen Militärregierung im französisch besetzten Tübingen fort und schloß mit einer Arbeit über Gottfried Wilhelm Leibniz ab.
Wirken
In den Jahren 1948/49 war Lanzmann als Lektor an der Freien Universität Berlin tätig. 1952 begann seine enge Zusammenarbeit mit Jean-Paul Sartre. Seit 1970 wirkt Lanzmann hauptsächlich als Filmemacher. Er schuf einige Filme zur Verherrlichung Israels und der israelischen Armee.[1] 1985 drehte er den neuneinhalbstündigen Film „Shoah“. Lanzmann erläuterte, der Grundgedanke seines Werkes sei es, „die Distanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufzuheben, so daß man vollkommen vergißt, daß seit 1942 schon 43 Jahre vergangen sind“.[1] „Shoah“ war vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) mitfinanziert worden. Laut „Israel Nachrichten“ vom 13. Mai 1986 wurde Lanzmann von seiner Freundin Simone de Beauvoir, der ehemaligen Sartre-Gefährtin, wie folgt charakterisiert: „Er war ein solch stolzer und bewußter Jude, daß er die Gojim[2] haßte und bekannte: ‚Unaufhörlich hätte ich Lust zu töten‘.“[1]
Lanzmann war Herausgeber des von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir gegründeten Magazins „Les Temps modernes“.
Im August 2016 kritisierte er das Berliner Hotel Kempinski wegen Fehlen der israelischen Vorwahl auf der Telefonliste des Hotels.[3][4]
Familie
Sein jüngerer Bruder, Jacques Lanzmann, ist als Texter der Chansons von Jacques Dutronc bekannt, seine Schwester ist die Schauspielerin Evelyne Rey. Er war mit der deutschen Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff verheiratet.
Auszeichnungen
- Médaille de la Résistance
- Kommandeur des Ordre national du Mérite
- Ehrendoktorwürde der Philosophie der Hebräischen Universität Jerusalem
- 2010: WELT-Literaturpreis
- Großoffizier der Ehrenlegion
- 2011: Ehrendoktorwürde der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern
- 2013: Goldener Ehrenbär für sein Lebenswerk
Fußnoten
Theodor Adorno •
Hannah Arendt •
Fritz Bauer •
Yehuda Bauer •
Thomas Blatt •
Artur Brauner •
Henryk Broder •
David Cesarani •
Ilja Ehrenburg •
Peter Eisenman •
Albert Einstein •
Ed Fagan •
Abraham Foxman •
Otto Heinrich Frank •
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Michel Friedman •
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Wassilij Grossmann •
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Raul Hilberg •
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Serge Klarsfeld •
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Imre Kertész •
Eugen Kogon •
Abba Kowner •
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Felicia Langer •
Claude Lanzmann •
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