Hrungnir
Hrungnir (altnord. „Lärmer“; auch Hrugner, Rungnir) ist in der germanischen Mythologie der stärkste und gefürchtetste des Riesengeschlechts der Joten. Er hat ein steinernes Schild und auch sein Kopf und Herz sind aus Stein. Sein Reittier ist der Hengst Gullfaxi. Hrungnir entführte Thrudr, eine Tochter des Gottes Donar (bzw. nordger. Thor).
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Mythologie
Eine Geschichte erzählt, wie Hrungnir nach einem Pferderennen nach Asgard kam, weil er Wodan (bzw. nordger. Odin) einst zu einem Pferderennen herausgefordert hatte. Wodan gewann auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir. Die vorerst fröhliche Stimmung beim Gastmahl schlug um, nachdem der Riese zu viel vom starken Met getrunken hatte und drohte, ganz Walhall nach Jötunheim zu tragen und alle Götter, bis auf Freyja und Sif, zu töten. Daraufhin kam es zu einem Zweikampf mit Donar, wobei dieser zwar Hrungnir töten konnte, aber seinerseits vom Stück eines Steines am Kopf getroffen wurde[1]. Von dieser Kampfesverletzung trug er seitdem einige Steinsplitter von Hrungnirs Wetzstein im Kopf. Groa, eine Heilerin, entfernte aber mit ihrem Zauber die Steinsplitter.
Die tragische Wirkung des Alkohols auf das Gemüt des Riesen erinnert an die griechischen Kentauren, die bei einer Hochzeitsfeier in Weinseligkeit zu wüten begannen.
Literatur
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3 Auflage. Kröner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
- Wilhelm Vollmer: Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Nachdruck, Verlag Leipzig, Holzminden 2003
Verweise
- Thors Kampf mit Hrungnir (lokis-mythologie.de)